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PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft

PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft

Titel: PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eine ähnliche Entwicklung ab?
    Milwony III. schüttelte den Kopf.
    Nein, MAMMAs biologische Komponente betrug pro Einheit nicht mehr
als sechs Gramm. Genug, um Problemlösungen auf kreative,
unkonventionelle Weise durchzuführen, aber zu wenig, als daß
sich ein Eigenbewußtsein entwickeln konnte.
    Der Text eines uralten Liedes kam dem Urban-Designer in den Sinn.
Of course Mama'll keep build the wall...
    Er seufzte.
    Die Technische Abteilung Whistlers mußte sich darum kümmern.
Seine Möglichkeiten waren erschöpft.
    »MAMMA?«
    »Ja, Gene?«
    »Ich brauche eine Vidkom-Verbindung mit der TA in Terrania;
Anschluß
    122.361.044. Sofort.«
    »Verstanden, Gene«, sagte die Stadt.
    Ein Teil der weißen Wand wurde dunkel. Der Bikunststoff
verwandelte sich unter dem Einfluß der niederfrequenten
Mikrowellenströme in den Bildschirm eines Vidkoms. Der Monitor
wurde hell. Buntes Flimmern. Sonst nichts.
    »Es tut mir leid, Gene«, sagte MAMMA, »aber es
meldet sich niemand.«
    »Es meldet sich niemand?« Das war absurd. Die
Technische Abteilung war Tag und Nacht besetzt; selbst wenn kein
Mensch auf den Anruf reagierte, würde ihn der Vidkomcomputer
entgegennehmen.
    »Dann gib mir Nikipiti von der Forschungsabteilung«,
befahl er.
    Das bunte Flimmern auf dem Monitor veränderte sich nicht.
    »Es meldet sich niemand, Gene«, sagte MAMMA erneut.
    Milwony schwitzte. Was ging hier vor? Gewiß, es war später
Nachmittag, kurz nach fünf, und die vierstündige
Arbeitszeit war längst vorbei, aber Nikipiti war oft bis in die
Nacht in der Whistler-Zentrale in Terrania anzutreffen.
    Außerdem benutzte er für Vidkomgespräche einen
binären Dringlichkeitskode. Sollte sich die Forschungsdirektorin
nicht in ihrem Büro aufhalten, würde ihr Vidkom auf den
Binärkode reagieren und das Gespräch an Nikipitis
derzeitigen Aufenthaltsort weiterleiten.
    Alle Führungskräfte Whistlers waren verpflichtet,
ständig erreichbar zu sein; über ein stationäres
Vidkom oder über ein Minikom wie jenes, das
    Milwony an seinem linken Handgelenk trug.
    Und selbst im unwahrscheinlichen Fall, daß es keine
Möglichkeit gab, eine Verbindung herzustellen - der
Videokommunikator in Nikipitis Büro mußte den Anruf
entgegennehmen.
    »In Ordnung«, sagte Milwony mit mühsam
erzwungener Ruhe. »Dann gib mir die Hauptverwaltung. Irgendeine
Abteilung, irgendeinen Anschluß.«
    »Natürlich, Gene«, erwiderte MAMMA freundlich.
    Stille.
    Das Flimmern auf dem Monitor blieb.
    Schließlich meldete sich MAMMA wieder zu Wort.
    »Es tut mir leid, Gene«, sagte die Stadt, »aber
es meldet sich niemand. Ich habe sämtliche gespeicherten
Vidkomnummern angewählt; insgesamt einhundertsechzigtausend
Anschlüsse auf der gesamten Erde. In keinem Fall kam eine
Verbindung zustande.«
    Milwony sprang auf.
    Sein Herz hämmerte in seiner Brust und die Beunruhigung
verwandelte sich in Panik.
    »Überprüfe deine Telekommunikationseinrichtungen,
MAMMA«, wies er die Stadt heiser an.
    »Funktion korrekt«, kam die prompte Meldung.
    Es konnte nicht stimmen. MAMMA mußte sich irren. Die
Abweichung, die blockierten Bioeinheiten.
    Milwony hob den linken Arm und schaltete sein Minikom ein.
    »Technische Abteilung Whistler in Terrania«, sagte er.
»Anschluß
    122.361.044.«
    Das Sprachmodul des Minikoms registrierte den Befehl und führte
ihn aus. Der nur daumennagelgroße Flüssigkristallmonitor
wurde hell.
    Und zeigte buntes Flimmern.
    Das Flimmern verschwand, wich einem winzigen Schriftzug.
    Störung.
    Gene Milwony schloß die Augen.
    Mein Gott, dachte er entsetzt. Die Telekommunikationssysteme sind
gestört, und MAMMA bemerkt es nicht einmal. Die Stadt ist
defekt.
    Aber wieso.?
    Dies war der zweite Tag des Großversuchs. Gestern war er mit
den insgesamt achttausend Testbewohnern in der Adamasischen Metropole
eingetroffen, und der gestrige Check hatte keinen Fehler ergeben. Die
Störung mußte im Verlauf der Nacht eingetreten sein, doch
was hatte sie ausgelöst?
    Er dachte an Rast und das Gefühl der Gefahr, daß ihn
veranlaßt hatte, persönlich an dem Großversuch
teilzunehmen, statt den Test von seiner Datenendstelle in Terrania zu
überwachen, wie er es geplant hatte.
    Hatte Rast etwa recht?
    War MAMMA nicht in der Lage, mit Bewohnern zurechtzukommen, die
vom Durchschnitt abwichen? War sie überlastet? Versagte sie
deshalb? Doch die
    Zeit war zu kurz, viel zu kurz, und MAMMA war perfekt. Er hatte
sie konstruiert und programmiert, er mußte es wissen.
    Nein, etwas anderes mußte eine

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