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PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft

PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft

Titel: PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Verrückter wie dieser Veteran überstieg seine
Nervenkraft.
    »MAMMA«, wisperte er, »bring mich nach unten.«
    »Ganz nach unten?« fragte die Stadt.
    Shark fragte sich, was MAMMA mit dem »Ganz« wohl
meinen mochte. Sicherheitshalber fügte er hinzu: »Straßenebene.«
    Und er versank im Boden.
    Der Sturz verlief diesmal langsamer als bei seinem Zusammentreffen
mit Ziana. Sanft sank er durch das graue, warme Gewebe des
Biokunststoffs. Tiefer und tiefer, bis der gleitende Fall schließlich
endete und sich ein röhrenförmiger Tunnel bildete.
    Licht diffundierte aus den porigen Wänden.
    Gebeugt unter der Last der Minen folgte Shark dem Lauf des
Tunnels. Dann glitt der Biokunststoff auseinander und spuckte ihn
hinaus in die finnische Nacht.
    Shark atmete in vollen Zügen die kühle Luft ein und sah
sich um.
    Wie der Schatten eines Riesensauriers zeichnete sich rechts von
ihm die Silhouette der Burg gegen den sternenreichen Himmel ab. Von
den Überresten der Kanonenkugeln und Luft-Raketen war nichts zu
entdecken; alles hatte sich wieder mit der Protomasse des
Biokunststoffs vermischt.
    Aber.
    Shark leckte nervös über seine Lippen.
    Zu beiden Seiten der Straße erhoben sich weitere Gebäude,
einige hohe Turme mit Zwiebelspitzen, arkonidische
Trichterkonstruktionen, vollverglaste Bungalows und altertümliche
Fachwerkimitate, aber alle waren so dunkel wie die Nacht selbst.
Keines der Fenster war beleuchtet, und auch die Straßenlampen
waren erloschen.
    »Warum ist es so still?« Shark flüsterte
unwillkürlich. »Wo sind die achttausend Leute, die gestern
noch solchen Lärm veranstaltet haben? Hocken die etwa alle in
ihren Wohnungen? Oder was?«
    »Mach dir keine unnötigen Gedanken um diese
Zivilisten«, sagte der tragbare Ratgeber aus dem Stiefel. »Du
verzettelst nur deine Kräfte. Konzentriere dich auf Eiris. Von
den nächsten Minuten hängt alles ab.«
    Shark ging weiter.
    Der Boden unter seinen Füßen war weich und federte bei
jedem Schritt. Der Biokunststoff hatte zwar die Form und die Farbe
gewöhnlichen Straßenbelags angenommen, doch seine
Konsistenz schien die von Gummi zu sein.
    Endlich ragte die schwarze Burg direkt vor Shark empor.
    Er fluchte.
    Die Fassade war glatt. Nirgendwo eine Tür oder ein Fenster.
Abweisendes Basaltimitat.
    »Und nun?« flüsterte er.
    »Programmiere die Minen«, wies ihn der Eheberater an.
»Wir klopfen sie mit den Minen weich. Wen du ihr dann
gegenüberstehst, bekommt sie einen allergischen Anfall und ist
dir wehrlos ausgeliefert. Ihr wird nichts anderes als die
Kapitulation übrigbleiben.«
    Shark war weniger optimistisch, aber gehorsam öffnete er den
Sack und schüttelte die Minen auf den Boden. Die Minen besaßen
Scheibenform, einen Durchmesser von zwanzig und eine Dicke von acht
Zentimetern. Computer, ID-Orter und Antigravtriebwerk waren
siganesische Produkte.
    Shark schob die Programmkassette - ein siganesisches Wunderwerk
von der Größe eines Streichholzkopfes - in die erste Mine.
Die synthetischen Schwebpartikel im Innern der Scheibe wurden auf
hypnomechanischem Weg mit Sharks charakteristischen Körpermerkmalen
programmiert. Atmete Eiris auch nur einen dieser mikroskopisch
kleinen Kristalle ein, würde er Einfluß auf ihr
Immunabwehrsystem nehmen und zu heftigen allergischen
    Reaktionen fuhren, sobald sie in Sharks Nähe kam.
    Shark präparierte die nächsten Minen.
    Wahrscheinlich wußte nicht einmal der Teufel, woher der
tragbare Eheberater dieses biologische Waffensystem besorgt hatte;
Shark argwöhnte dunkle Verbindungen zu interstellaren
Waffenhändlern, Kontakte aus jener Zeit, in der die Mikrochips
des Eheberaters noch als Zielsucher einer Transformkanone gedient
hatten.
    Nun, es war besser, nicht darüber nachzudenken.
    Wenn er diesen Krieg gewann, fragte ohnehin niemand mehr nach dem
Woher und Warum. Und wenn er ihn verlor.
    »Nur Mut, Bertie«, plapperte der Eheberater, als hätte
er Sharks Gedanken gelesen. »Es kann gar nichts schiefgehen.«
    »Hoffentlich hast du recht«, murmelte Shark düster.
    Die Stille der Nacht bedrückte ihn. Wieder wunderte er sich
über den Verbleib der anderen Testbewohner. Was Eiris jetzt wohl
machte? Gott, wie lange hatte er sie nicht mehr gesehen!
    »Bist du endlich fertig?«
    Shark hatte die letzte Allergie-Mine präpariert. Mit einem
Kodegeber stellte er ihre Zielsucher auf Eiris' unverwechselbares
Körperelektrizitätsfeld ein.
    »Und jetzt?« fragte er.
    »Wir müssen hinein«, erklärte der Eheberater
ungeduldig. »Was

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