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PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft

PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft

Titel: PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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überhaupt? Und wer sind Sie?«
    »Anatol Hurwitzka«, sagte Hurwitzka, »doch mein
Name tut nichts zur Sache. Ich bin hier, um die Erde vor der Invasion
der sechzehnbeinigen Kakerlaken zu retten. Wir sind alle verloren,
wenn es uns nicht gelingt, den Großimperator zu stoppen.«
    »Eine Invasion?« echote Ulga entsetzt. »Du
lieber Himmel, ist so etwas denn nicht verboten?«
    Hurwitzka lächelte überlegen.
    »Wurgog der Zweite schert sich nicht um Verbote. Nur Licht
kann ihn und seine Horden aus UGC 0 1347 stoppen. Mit meinem Laser
habe ich schon Dutzenden Schabensoldaten den Garaus gemacht.«
    »Aber«, wandte Ulga ein, »ist das nicht eine
Haarbürste, die Sie da in der Hand halten?«
    »Ganz und gar nicht.« Hurwitzka fuchtelte mit der
Bürste. »Es handelt sich dabei um einen getarnten
Rubinlaser. Haben Sie zufällig diesen Gene Milwony gesehen, gute
Frau?«
    »Sie meinen diesen netten Herrn mit dem Edelstein an der
Stirn?«
    Hurwitzka machte: »Pft« und reckte seine schmächtige
Gestalt. »Dieser nette Herr ist kein netter Herr, sondern ein
maskierter Kakerlak. Ich.«
    Er kam nicht dazu, seinen Satz zu Ende zu führen.
    »So etwas!« empörte sich jemand. »Einfach
unerhört! Das werde ich vor den Solaren Gerichtshof bringen. Die
glauben wohl, sie könnten sich alles erlauben. Mit mir nicht,
sage ich. Das ist glatter Wahlbetrug. Großer Gott, vermutlich
steckt dieser verdammte Rhodan dahinter.«
    »Carell No!« rief Ulga, froh, nicht mehr allein mit
diesem offenbar verrückten Hurwitzka zu sein. »Haben Sie
einen Abendspaziergang unternommen?«
    Der Politiker kam schnaufend näher.
    »Es war ein Alptraum«, erklärte er und nickte
Hurwitzka grüßend zu. »Zigarre?«
    »Wollen Sie mich bestechen?« fragte Hurwitzka.
    »Ein Alptraum?« wiederholte Ulga. »Aber um
Himmels willen, was ist denn passiert?«
    No strich mit der Hand über sein zerzaustes Haar. Er bebte
noch immer vor Empörung, und sein Gesicht war gerötet.
Obwohl er nach wie vor strahlend lächelte. Das Konterfei auf der
Reversplakette blinzelte Ulga zu.
    »Mein ganzer Wahlkampf«, klagte No. »Mein ganzes
Geld, das ich auf der Balleny-Insel gespart habe! Alles für die
Katz. Meine Niederlage in Happytown war der reinste Triumph gegen
diese Katastrophe. Wissen Sie was? Diese Stadt - sie ist leer! Leer,
verstehen Sie? Alles verlassen. Man hat mich betrogen. Wo sind die
achttausend Leute geblieben, frage ich? Wo?«
    Hurwitzkas Augen funkelten.
    »Die Kakerlaken«, sagte er. »Die Kakerlaken
haben sie nach UGC 0 1347 entführt. Eine andere Erklärung
ist nicht möglich.«
    No blinzelte. »Wie?«
    »Leer?« stieß Ulga entsetzt hervor. »Aber
das ist unmöglich. Gestern war doch noch alles voll. Und wer
wohnt denn jetzt in diesen Häusern?«
    Sie deutete auf die Silhouette der Stadt, und erst jetzt fiel ihr
auf, daß die Stadt bis auf die Fluoreszenzlaterne und die
erleuchteten Fenster des Gebäudes in ihrem Rücken in
völliger Dunkelheit lag.
    »Niemand wohnt mehr in diesen Häusern«,
antwortete No finster. »Niemand. Wer ersetzt mir die Kosten für
meinen Wahlfeldzug? Wer soll mich jetzt noch zum Bürgermeister
wählen? Verdammt, wie soll ich unter diesen Umständen
jemals Großadministrator werden?«
    Unvermittelt rannte das Laufende Moos los, schoß zwischen
Nos gespreizte Beine hindurch und verschwand in der Nacht.
    Knirschen wurde hörbar. Das Knirschen schwoll an und
verwandelte sich in Rumpeln und Ächzen, das von allen Seiten
zugleich auf die drei Testbewohner eindrang. Der Boden zitterte. Der
Sack mit den Schnarl-Samen am Straßenrand kippte um und
platzte. Knollen ergossen sich über das schwankende
Biokunststoffgewebe.
    Ulga schrie auf.
    No fluchte.
    Anatol Hurwitzka riß die Haarbürste hoch und schoß,
ohne zu zielen. Der blendend helle Lichtstrahl zerfaserte am Himmel.
    »Dort!« keuchte No.
    Er wies auf das burgförmige Gebäude gegenüber dem
Terrassenhaus der Gruppe 213.
    Die Burg schwankte.
    Ihre Türme zerliefen. Mannsdicke Tropfen Biokunststoff
prallten mit schmatzenden Lauten auf den Boden. Die Burg schmolz
immer mehr, wie Käse in einem Ofen. Eine weitere Erschütterung
ließ den Boden tanzen. Ulga stürzte.
    Die Schnarl-Samen waren nun lange genug dem Sauerstoff der Luft
ausgesetzt gewesen. Ihr komplexer Metabolismus reagierte mit der ihm
eigenen Schnelligkeit. Er produzierte Bohrwurzeln. Die Bohrwurzeln
begannen sich zu drehen und Löcher in den Biokunststoffboden zu
fräsen. Die Samen verschwanden in den Löchern.
    Die

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