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PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft

PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft

Titel: PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gewinnen. Oder willst du, daß
diese verrostete Konservendose eines Eheberaters über mich den
Sieg davonträgt? Willst du das? Los, gibt's ihr, Bertie!«
    Das Diodengefunkel des anderen Automaten wurde heller.
    »Verrostete Konservendose? Und das von diesem Schrotthaufen?
Muß ich mir das bieten lassen, Eiris? Warum unternimmst du
nichts? Mach ihn kaputt!«
    »Jesus Christus!« sagte Shark.
    Eiris schlug die Hand vor den Mund.
    »Aber ich wußte nicht.«, begann sie entsetzt und
schluckte mehrmals. »Bertie, aber das ist ja grauenhaft. Hat
dir dieses Ding etwa auch gesagt, daß du Krieg führen
mußt, um unsere Beziehung zu retten?«
    Shark bückte sich und zog den keifenden Eheberater aus seinem
Stiefel. Grimmig starrte er den Kasten an. Die Dioden erloschen.
    »He, he, Bertie«, sagte der Automat verunsichert, »du
wirst dir doch nicht von dieser Schlampe den Kopf verdrehen lassen,
oder?«
    Shark ließ den Kasten fallen. Scheppernd prallte er auf den
imitierten Marmorboden. Shark hob den Fuß.
    »Nein! Es ist verboten, fremdes Eigentum zu beschädigen!
Nicht, Bertie, ni.«
    Unter Sharks Stiefelabsatz hauchte der Eheberater sein
kybernetisches Leben aus. Er näherte sich dem Thron. Eiris'
Berater pfiff nervös.
    »Ich warne Sie.«
    Doch schon hatte Shark ihn gepackt. Ein Schrei, ein Knirschen und
Stille.
    »Oh, Bertie«, hauchte Eiris.
    In diesem Moment ging das Licht aus. Schmatzen drang aus der
Dunkelheit. Und es kam langsam näher.

11.
    Ulga O'Hail keuchte, stützte sich auf den Spaten und
betrachtete im Licht der Straßenlaterne die knietiefen Löcher,
die sie mitten auf der Straße
    gegraben hatte.
    Inzwischen war ihre Zahl auf dreißig gestiegen.
    »Warum machen Sie sich diese Mühe, Ulga?« fragte
MAMMA aus den Schatten der Nacht. »Es ist für mich kein
Problem.«
    »Davon verstehst du nichts«, unterbrach die mollige
Frau. »Es geht nicht darum, einfache Löcher auszuheben. Es
geht darum, wie man sie aushebt. Und zwar mit Liebe. Der
Schnarl-Samen braucht viel Liebe, MAMMA. Schon vor der Saat. Das gute
Pflänzchen ist eine wahre Mimose, und es mag es nicht, wenn sein
Beet von einer Maschine bestellt wird.«
    Die Erde unter der Straßendecke war fett und schwarz.
Natürlich bestand auch sie aus Biokunststoff.
    Die Adamasische Metropole gab sich mit Ulgas Erklärung nicht
zufrieden.
    »Sie sind diese körperliche Arbeit nicht gewohnt,
Ulga«, gab MAMMA zu bedenken. »Menschliche Wesen werden
im Alter anfällig für Krankheiten. Überanstrengung
führt in manchen Fällen sogar zum Tod.«
    Ulga O'Hail schüttelte störrisch den Kopf. »Unkraut
vergeht nicht«, erwiderte sie bestimmt. »Und jetzt laß
mich in Ruhe arbeiten.«
    »Tut mir leid, aber mein Programm zwingt mich dazu, meine
Bewohner vor allem Schaden zu bewahren. Das Graben schadet Ihnen,
Ulga.«
    Der Spaten zerfloß und vereinigte sich mit dem Boden. Ulga
schrie auf. Im letzten Moment konnte sie sich vor einem Sturz
bewahren.
    »Meine Spaten!« rief sie aufgebracht. »MAMMA,
gib mir sofort meinen Spaten zurück!«
    MAMMA reagierte nicht.
    Etwas knisterte. Dann schoben sich die Umrisse eines kissengroßen
Wesens aus der Finsternis. Das Laufende Moos blieb neben Ulga stehen
und schmiegte sich an ihre Beine.
    Ulga bückte sich.
    »Armes Ding«, sagte sie zärtlich. »Hast
dich der böse Mashmir aus der Wohnung vertrieben? So ein
herzloses Ungeheuer.«
    Schritte ertönten.
    Eine Gestalt trat in den Lichtkreis der Fluoreszenzlaterne. Ein
dünner Mann mit kriegerischem Gesichtsausdruck und einer
Haarbürste in der Hand.
    »Tod und Teufel«, knurrte er, »wo steckt dieser
verdammte Kakerlak?«
    »Kakerlak?« echote Ulga und runzelte verwirrt die
Stirn.
    Der Mann entdeckte das Laufende Moos zu ihren Füßen.
    »Da!« brüllte er. »Vorsicht, gute Frau!
Einer von Wurgogs Soldaten hat Sie angefallen?«
    Verständnislos sah Ulga von dem Mann zu dem Laufenden Moos,
das sich furchtsam an ihre Beine preßte.
    »Sie meinen doch nicht meinen kleinen Liebling?« sagte
sie streng. »Dieses reizende kleine Ding ist vollkommen
harmlos. Ich habe es persönlich im Blumentopf großgezogen
und ihm sogar das Laufen beigebracht. Also schreien Sie nicht so
herum. Sie machen ihm ja Angst.«
    Der Mann wirkte nicht überzeugt. Zweifelnd musterte er das
Laufende
    Moos.
    »Nun«, brummte er dann, »für einen Kakerlak
sieht es ein wenig ungewöhnlich aus, aber das hat nichts zu
bedeuten. Diese extragalaktischen Schaben benutzen die tollsten
Verkleidungen.«
    »Wovon reden Sie

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