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PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft

PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft

Titel: PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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denn sonst? Wirklich, Bertie, manchmal habe
ich den Eindruck, es bei dir mit einem verdammten Schwachkopf zu tun
zu haben.«
    Shark sah nach unten, wo ein Stück des metallicfarbenen
Kastens aus seinem Stiefelschaft hervorsah.
    »Werde ja nicht frech, oder ich schließe dich kurz«,
drohte er.
    »Und du verlierst den Krieg«, konterte der Automat
selbstzufrieden. »Willst du das?«
    Natürlich wollte Shark das nicht. Ratlos betrachtete er das
fugenlose Basaltschwarz der Burgmauer.
    »MAMMA?« wisperte er.
    »Ja, Bertholm?«
    Shark fuhr zusammen, so laut klang MAMMAs Stimme in der Stille. Er
räusperte sich.
    »Ich muß hinein«, sagte er. »Öffne,
MAMMA.«
    »Natürlich, Bertholm.«
    Im nächsten Moment klaffte die unüberwindlich scheinende
Wand auseinander. Ein nur schwach beleuchteter Bogengang führte
in das Innere von Eiris' Burg. Sein Ende verschwamm im Zwielicht, und
trotz der Erleichterung, die Shark verspürte, weil sich das
Hauptproblem seines Stoßtruppunternehmens Dank MAMMAs Hilfe so
leicht lösen ließ, überfiel ihn Beklemmung.
    Eine fast körperlich merkbare Bedrohung ging von dem Gang
aus.
    »Tritt ein, Bertholm«, sagte MAMMA.
    Shark schluckte und rührte sich nicht.
    »Willst du Wurzeln schlagen?« fauchte der tragbare
Eheberater. »Jetzt ist es zu spät, um noch einen
Rückzieher zu machen, Bertie. Kopf hoch. In Kürze haben wir
Eiris in der Tasche. Nun geh schon.«
    Shark gehorchte widerwillig und löste gleichzeitig den
Kodegeber der Allergie-Minen aus.
    Die Minen erhoben sich vom Boden und flogen leise schnurrend
hinein in die unheimliche Dämmerung des Gangs. Shark folgte
ihnen. Kaum hatte er den Tunnel betreten, schloß er sich hinter
ihm.
    »He«, rief Shark verstört. »Was soll das,
MAMMA?«
    Die Stadt gab keine Antwort.
    »Kümmere dich nicht darum, Bertie«, sagte der
Eheberater statt dessen. »So eine Chance bietet sich dir nie
wieder. Vermutlich schläft Eiris. Schnapp sie dir und stopf ihr
das Maul. Zeig ihr, wer der Herr im Hause ist. Laß sie fühlen.«
    In diesem Augenblick wuchsen Hände aus den Wänden des
Korridors, packten die fliegenden Allergie-Minen und zogen sie hinein
in das Gewebe aus Biokunststoff.
    »Verrat!« zeterte der tragbare Eheberater. »Eine
verdammte Falle!«
    Shark ballte die Fäuste.
    »Halt den Mund«, befahl er nervös, und er
wünschte sich, eine Waffe zu haben, damit er sich ein wenig
sicherer fühlte.
    Plötzlich dehnte sich der Gang, verwandelte sich mit rasender
Geschwindigkeit in einen großen Saal. Säulen aus Marmor
stützten die hohe Decke. Aus dem Grau der Wände floß
Protomaterie und formte sich zu blauen und roten Gobelins. Der Boden
wallte und ein Mosaik aus Marmorplatten entstand. An der Stirnseite
des Saals wuchs in gespenstischer Lautlosigkeit ein Thron empor. Ein
goldener Thron mit Beschlägen aus Elfenbein, Perlmutt und
Edelstein.
    Auf dem Thron saß eine Frau.
    Die Frau trug eine Robe aus purpurner Seide und im Haar ein
rubinbesetztes Silberdiadem. Ihr Haar war blond. Ihr Lächeln war
wie das Lächeln der Mona Lisa.
    »Eiris!« krächzte Bertholm Shark.
    Sie war schön. Shark hatte ganz vergessen, wie schön sie
wirklich war. Ihr bezauberndes Lächeln rührte sein Herz,
und gleichzeitig ließ ihn die Eiseskälte frösteln,
die aus ihrer Miene sprach.
    Doch hinter der Maske aus Hochmut entdeckte Shark unerfüllte
Liebe. Liebe und Sehnsucht.
    Sie liebt mich, dachte Shark benommen.
    Sie liebt mich noch immer, erkannte er, und dies ist kein Spiel.
Sie braucht mich, so wie ich sie brauche. Gott, was haben wir nur
getan? Wie konnte ich nur so verrückt sein und mich auf den
Wahnsinnsplan des tragbaren Eheberaters einlassen?
    Er räusperte sich nervös.
    »Eiris, Liebes«, sagte Shark. »Es ist schön,
dich wiederzusehen. Ich. ich
    habe dich vermißt, Eiris.«
    Das Eis in ihrem Gesicht schmolz. Eine Träne tropfte aus
ihrem Auge, und sie beugte sich nach vorn, als wollte sie von ihrem
Thron springen und ihm entgegenlaufen.
    »Nur ruhig Blut, Eiris«, sagte eine giftige Stimme.
»Werde ja nicht weich. Du hast diesen Bastard jetzt in der
Hand. Mach ihn endlich zur Schnecke, hörst du? Gib ihm den
Todesstoß, und der Krieg ist gewonnen.«
    Sharks Augen wurden groß.
    Auf Eiris' Schoß lag ein metallicfarbener Kasten. An seiner
Frontseite blinkten rote, grüne und gelbe Dioden.
    Ein tragbarer Eheberater!
    »Auf sie!« kreischte Sharks Eheberater aus dem
Stiefelschaft. »Pack dir diese Schlampe, Bertie, und mach sie
fertig. Du mußt den Krieg

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