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PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft

PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft

Titel: PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schnarl-Pflanze stammte von einer Extremwelt im galaktischen
Zentrum, die ihre Sonne auf einer exzentrischen Umlaufbahn umkreiste.
Nur zwei irdische Monate lang herrschten auf dieser Welt Bedingungen,
die dem Leben zuträglich waren. In diesen zwei Monaten erwachten
Flora und Fauna zu explosionsartiger Fruchtbarkeit und durchliefen
ihren Lebenszyklus, der auf anderen Planeten Jahre oder Jahrzehnte
gedauert hätte.
    Deshalb begannen die Samen bereits zwanzig Sekunden, nachdem sie
im Boden verschwunden waren, zu keimen und zu sprießen. Sie
brauchten keine
    Erde. Ihr Metabolismus konnte sogar Fels in Nährstoffe
umwandeln.
    Die Schnarl-Triebe durchstießen den Biokunststoff auf der
Suche nach Luft, nach Sauerstoff. Gewöhnt an eine weit
Sauerstoff ärmere Atmosphäre, beschleunigte sich ihr
Wachstum in der irdischen Lufthülle noch mehr.
    Violette, schlangenähnliche Triebe schossen um No, Hurwitzka
und Ulga hinauf in den Himmel. Schon maßen sie drei oder vier
Meter in der Länge, und sie wurden in Blitzeseile größer.
    »MAMMA!« schrie No entsetzt.
    »Ja, Carell?« tönte MAMMAs sanfte Stimme durch
das Rumpeln, Knirschen und Schmatzen des Biokunststoffs und das
allgegenwärtige Knistern der wuchernden Schnarl-Pflanzen.
    »Hilfe!« No schlug nach einem der Schlangen triebe,
aber das Gewächs wich dem Hieb aus.
    »Es ist alles in Ordnung«, sagte MAMMA.
    »Aber die Stadt zerfällt! Und diese gräßlichen
Pflanzen!«
    Ein erneuter Erdstoß ließ den Politiker stürzen.
Ulga kämpfte auf dem rollenden Boden verzweifelt um ihr
Gleichgewicht. Hurwitzka feuerte mit seinem Haarbürsten-Laser
auf die Schnarl-Triebe. Die Extremweltenpflanzen saugten die Energie
dankbar auf und wuchsen weiter.
    »Nichts zerfällt, Carell«, korrigierte die
Adamasische Metropole sanft. »Denn was ist, kann sich nicht
auflösen, nur verändern, doch die Veränderung ist kein
Zerfall, sondern nur ein Aspekt des im Werden begriffenen Seins, und
für das Sein ist die äußere Form unerheblich, da das
Sein durch das Werden bereits alle Möglichkeiten und alle Formen
in sich trägt. Die Stabilität des Seinsmoments ist eine
Täuschung, bedingt durch ein falsches Verständnis der
Raum-Zeit, und nur wer die Schranken der Vierdimensionalität
durchbricht, kann das Werden in seiner Universalität erkennen.«
    Jesus, durchfuhr es Ulga, MAMMA muß sich mit Hassewass
unterhalten haben!
    No kicherte hysterisch.
    »Schaff diese Pflanzen fort«, verlangte er, während
er sich duckte und nur knapp der Kollision mit einem hin und her
schwankenden Trieb entging. »Diese Pflanzen sind eine Gefahr
für unser Leben. Du bist verpflichtet, uns zu schützen,
MAMMA. In der Broschüre.«
    MAMMA ließ ihn nicht aussprechen.
    »Das Leben ist keine Gefahr für das Leben selbst«,
dozierte sie, »weil das Leben als Leben an sich Ausdruck der
umfassenden Schöpfungskraft ist, und auch die Schöpfungskraft
ist Teil des immerwährenden Werdens. Deshalb verwandelt sich das
Leben nur, ohne daß der beseelende Schöpfungsfunken
erlischt, und der eine Seinsmoment wird durch den anderen Seinsmoment
ersetzt, der dritte Seinsmoment durch den vierten Seinsmoment, der
fünfte Seinsmoment durch den sechsten.«
    »Oh, mein Gott!« ächzte No.
    MAMMA plapperte unbeirrt weiter.
    ». der siebte Seinsmoment durch den achten Seinsmoment, der
achte Seinsmoment durch den neunten.«
    Anatol Hurwitzka stellte sein nutzloses Laserfeuer ein und kroch
über den tanzenden Boden auf No zu.
    »Wir müssen diesen Milwony-Kakerlak finden«,
brüllte er durch den Lärm des aufgewühlten
Biokunststoffs. »Jede Wette, daß Wurgog die Positronik
der Stadt übernommen hat und sie zu seinen üblen Zielen
mißbraucht. Kommen Sie, kommen Sie schon, oder wir werden alle
als Sklaven enden.«
    »Ist das nicht herrlich?« rief Ulga O'Hail und sah mit
glänzenden Augen dem Wachstum der Schnarl-Pflanzen zu. Die
Triebe hatten jetzt eine Länge zwischen vierzig und fünfzig
Metern erreicht. Wie Tentakel peitschten sie durch die Luft. »Dieses
wundervolle Grün. Diese wundervollen Pflanzen. Diese
unglaubliche Lebenskraft.«
    ». der fünfzehnte Seinsmoment durch den sechzehnten
Seinsmoment«, murmelte MAMMA währenddessen verträumt
weiter, »der sechzehnte Seinsmoment durch.«
    »Diese wundervollen Pflanzen«, sagte Ulga wieder.
    No knirschte mit den Zähnen. »Das ist zuviel! Kann denn
niemand diese Verrückte zum Schweigen bringen?«
    Anatol Hurwitzka erhob sich, ging torkelnd auf Ulga O'Hail zu und
drosch ihr mit dem

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