PR TB 237 Sechs Flammende Sonnen
nötigen
Vorsichtsmaßnahmen kommen sie jedoch nur schleppend vorwärts.
In erster Linie gilt es, die Ausbreitung einer Epidemie zu
verhindern."
“Sie sagten vorhin, er sei Steward gewesen ..."
“Zuletzt damit betraut, Ihre alte Kabine zu räumen",
nickte Steve McLinland. Obwohl innerlich darauf vorbereitet, zuckte
der Solarmarschall zusammen. “Kann er die Krankheit
eingeschleppt haben? Von einem Planetenaufenthalt, oder..."
“Ausgeschlossen. In den letzten sechs Monaten hat Allister
Baine die STARLIGHT nur auf Terra verlassen. - Ich bin überzeugt
davon, das galt Ihnen. Jemand hat versucht, Sie auf diese Weise aus
dem Weg zu räumen. Was sage ich,jemand? Nur wenige sind dazu in
der Lage."
“Es tut mir leid", meinte Mercant. “Hatte Baine
Familie?"
“Nur eine Frau, von der er aber seit Jahren getrennt lebte.
Sie wird die Nachricht nicht gerade erschüttern."
“Trotzdem... Es kann derselbe Täter gewesen sein, der
schon einmal bei mir eindrang."
“Zweifeln Sie daran, Sir?"
“Sagen wir, ich möchte völlige Gewißheit
haben."
“Wir sollten Tari Nango festnehmen. Lediglich ein Ara kann
zu einer solchen Schweinerei fähig sein." McLinland schien
den Anblick des Toten nicht länger zu ertragen. Jedenfalls
wandte er sich abrupt um.
“Das wäre unklug", bemerkte Mercant.
“...aber für die Sicherheit des Schiffes unbedingt
erforderlich. Ich bin verantwortlich für Besatzung und
Passagiere, vergessen Sie das nicht."
“Es wird zu keinem weiteren Auftreten der Krankheit komen,
wenn Nango wirklich der Täter war", stellte der
Solarmarschall unumwunden fest. “Dann nämlich wollte er
mich. Wir müssen ihn in dem Glauben lassen, daß er sein
Ziel erreicht hat."
McLinland seufzte ergeben.
“Darf man fragen, wie Sie sich das vorstellen, Sir?"
“Zunächst einmal keinerlei Nachricht über den
plötzlichen Tod des Stewards nach außen. Dann ..."
“Spätestens morgen früh weiß jeder, in
welchem Zustand Baine aufgefunden wurde. Zwei Passagiere haben die
Meldung in die Zentrale durchgegeben. Aber sie müssen ziemlich
betrunken gewesen sein und haben das Eintreffen der Ärzte nicht
abgewartet."
Schlagartig begriff der Solarmarschall die wirkliche Tragweite des
Geschehens. Wenn die Krankheit ansteckend war, würde aus der
STARLIGHT innerhalb kürzester Zeit ein Totenschiff werden.
Steve McLinland schien seine Gedanken zu erraten.
“Mir bleibt keine andere Wahl", sagte er, “alsjeden
in Quarantäne zu nehmen." Damit war alles umsonst. Die
Sicherheit von rund 300 Menschenleben stand auf dem Spiel.
Andererseits würden vielleicht Tausende durch neue
Liquitivlieferungen in ihrer Gesundheit entscheidend beeinträchtigt
werden, möglicherweise sogar sterben.
Es war keine leichte Entscheidung, die Mercant zu treffen hatte.
Er wünschte sich, daß alles anders gekommen wäre,
doch leider gab es keinen Weg, das Geschehene rückgängig zu
machen.
“Sie wissen, daß die Ereignisse mich in die Lage
versetzen, das Kommando über die STARLIGHT zu übernehmen",
sagte er schließlich.
“Das heißt, keine Quarantäne", stellte
McLinland betreten fest.
“Ich übernehme das volle Risiko", nickte der
Solarmarschall. “Wann ungefähr hat Baine meine Kabine
betreten?" '
“So gegen 21:00 Uhr, denke ich."
“Das Erlöschenjeglicher Gehirnfunktion ist um 0:19 Uhr
nachgewiesen."
“Es klingt zwar makaber", meinte Mercant, “aber
wenn weitere Infektionen erfolgt sind, werden wir dies sehr bald
erfahren."
Die Nachricht von dem nächtlichen Vorfall machte am nächsten
Morgen die Runde wie ein Lauffeuer. Niemand wußte etwas
Genaues, aber alle sprachen darüber, als wären sie selbst
dabeigewesen.
Nur einer fehlte, der Auskunft hätte geben können: Allan
Mortens.
“Möglich, daß er mit einem gehörigen Kater
im Bett liegt", meinte jemand. “Nein", wehrte Dana
Jankuhr ab. “Wenn ich mich recht entsinne, ging es ihm
entschieden besser als mir. Oder?" Fragend blickte sie den Ara
an, der ihr gegenüber saß.
“Vielleicht eine Krankheit, die er eingeschleppt hat. Wissen
wir denn, auf welchen Welten dieser Mortens sich schon herumgetrieben
hat?"
“Kannst du ihm nicht helfen?" wollte Dana wissen.
“An Bord gibt es sicher hervorragende Ärzte",
antwortete Tari Nango ausweichend. “Außerdem müßte
ich ihn sehen, um eine Diagnose stellen zu können."
“Das wird sich machen lassen." Dana sprang auf und
winkte dem Chefsteward. Heftig gestikulierend redete sie auf ihn ein,
dann entfernten sich beide. Tari
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