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PR TB 237 Sechs Flammende Sonnen

PR TB 237 Sechs Flammende Sonnen

Titel: PR TB 237 Sechs Flammende Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schnell fanden sie einen Lastenantigravschacht, den sie
benutzten, um das nächsthöhere Deck zu erreichen. Auch hier
wieder dasselbe Bild: zentimeterhoher Staub, der bei jedem Schritt
aufwirbelte; unzerstörte Transportbänder aber rauhe, zum
Teil aufgeplatzte Wände, aus denen Verstrebungen und Kabelbündel
wie bleiche Gerippe herausragten.
    In einer Ecke lag ein Raumanzug. Tari Nango eilte hin, aber der
Anzug löste sich zwischen seinen Fingern auf.
    “Dort drüben!"
    Die erste Kabine war geöffnet, bot aber ebenfalls nichts
Neues. Und nichts, was auf einen überstürzten Aufbruch der
Besatzung hingedeutet hätte.
    Vorsichtig wischte Mercant über ein Regal. Blanker Kunststoff
kam unter den Ablagerungen zum Vorschein. Die zum Teil
unterschiedlich hohe Staubschicht verriet, daß hier Bücher
oder Videobänder gestanden hatten und von ihrem Besitzer erst
später entfernt worden waren.
    “Sehen wir uns auch in den anderen Kabinen um", schlug
Tari Nango vor. Er schien sich längst nicht mehr als Gefangener
zu fühlen. McLinland und der Solarmarschall akzeptierten sein
Verhalten wortlos.
    “Wo mag die Besatzung sein? Die Reichweite der Beiboote war
bestimmt zu gering, um sie zu einem Stützpunkt der Aras
zurückzubringen."
    “Möglich, daß sie ein Schiff herbeirufen
konnten."
    “Ich weiß nicht, das klingt alles unwahrscheinlich.
Ich meine... Vorsicht!"
    Mercants warnender Ausruf kam zu spät. Tari Nango hatte sich
an einer verschlossenen Kabine zu schaffen gemacht; schützend
riß er jetzt die Arme hoch, als tonnenschwerer Terkonitstahl
förmlich in sich zusammenbrach. Er konnte nicht mehr ausweichen,
weil statische Verspannungen innerhalb der Wände ungeheure
Kräfte erzeugten. Ein Zittern schien das Deck zu durchlaufen.
Gnädig verhüllte hochgeschleuderter Staub die Sicht.
McLinland und der Solarmarschall versuchten, ihn mit den Händen
zur Seite zu wirbeln, was ihnen auch leidlich gelang.
    Da war ein leises Stöhnen in ihren Helmlautsprechern.
    “Nango lebt!" Irgendwie klang es erleichtert.
    Ein Arm ragte unter den Trümmern hervor. Sofort stemmte
Mercant sich gegen die obersten Stahlplatten.
    “Langsam", mahnte McLinland. “Nicht daß wir
seinen Raumanzug beschädigen."
    Aber der zentimeterdicke Stahl zerfiel, sobald man ihn berührte.
Es war ein leichtes, den Ara zu befreien.
    “Was gibt es, das Terkonit so in seiner Molekülstruktur
verändern kann?"
    “Ich weiß nicht", meinte Tari Nango. “Aber
ich bin froh darüber."
    Die Stabilität auch der anschließenden Wände
schien aufs Äußerste gefährdet zu sein. Wenn man mit
den Händen darüber hinwegstrich, wurden Furchen und
Vertiefungen offenbar, die es eigentlich nicht geben durfte.
    “Als wäre die KESNAR seit Tausenden von Jahren einer
aggressiven Umwelt ausgesetzt", stellte der Ara fest. “Und
die Zerstörungen werden schlimmer, je weiter wir ins
Schiffsinnere vordringen."
    “Sie wissen nicht, um was es sich dabei handelt?" Steve
McLinland stellte die Frage so gezielt, daß Tari Nango ihn
überrascht ansah.
    “Worauf wollen Sie hinaus?"
    “Oh", machte der Kommandant. “Sie haben mich
genau verstanden. Liegt es nicht nahe, anzunehmen, daß die
galaktischen Mediziner wieder einmal experimentieren? eine Waffe, die
Terkonit so nachhaltig zersetzt, wäre ultimat." Das
flüchtige Aufblitzen in den Augen des Aras war Antwort genug.
    “Was meinen Sie, Sir?" wandte McLinland sich an den
Solarmarschall.
    “Die Aras mögen Viren züchten, Bakterien und was
es sonst gibt - aber das hier... Nein, wenn sie dazu in der Lage
wären, hätten wir es längst erfahren." Ohne
Zwischenfälle erreichten sie das nächste Deck. Auch der
Boden war hier stellenweise aufgerissen, doch schien der
Kunststoffbelag den Zerstörungen weitaus besser standzuhalten
alsjedes andere Material.
    Der Zugang zum Maschinenraum war blockiert. Wahrscheinlich hätte
es keiner allzu großen Anstrengung bedurft, ihn zu öffnen,
trotzdem verzichtete McLinland darauf. Der Zwischenfall mit Tari
Nango hatte ihn gewarnt.
    Also suchten sie erneut den nächsten Antigravschacht auf, in
dem sie weiter nach oben schwebten.
    Obwohl die Zentrale innerhalb einer eigenen, hermetisch
abriegelbaren Kugelschale lag, fand sich auch hier dicker Staub.
Ungehindert konnte man den
    gut dreißig Meter durchmessenden Raum betreten.
    Eine seltsame Atmosphäre umfing die beiden Terraner und den
Ara, kaum daß sie durch das offenstehende Schott
hindurchgetreten waren. Irgendwie wirkte alles zeitlos - die

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