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PR TB 239 Paladin

PR TB 239 Paladin

Titel: PR TB 239 Paladin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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auch war, er vermochte
nicht mehr zu diesem Thema zu sagen. Baccara vermutete, daß
sich eine Art Religion aus den Überlieferungen gebildet hatte.
Daher verstand sie es, daß die Zappzarapper an einem bestimmten
Punkt einfach aufgehört hatten zu denken oder ihre Geschichte
realistisch aufzuzeichnen.
    Len Aracan war sehr nachdenklich geworden. Seine Fragen kamen
immer kürzer und seltener. Das Schicksal der Limuneser schien
ihn trotz seiner Rauhbeinigkeit sehr zu berühren.
    In einer kleinen Pause stellte Tret eine Frage, die Baccara sehr
verwunderte.
    “Es würde uns interessieren", sagte er und deutete
auf Baccara Tinn, “warum dieser Riese nur zwei Arme hat und
nicht vier."
    Die Terranerin sah, daß History die Stirn runzelte. Dann
blickte der Siganese Qualm fragend an, aber die zuckte nur mit den
Schultern und paffte ihren Zigarillo weiter. “Ich verstehe den
Sinn deiner Frage nicht, Tret", gestand Aracan ein. “Aus
welchem Grund sollte Batschi denn vier Arme besitzen?"
    Nun war der Zappzarapper unsicher. Er bat um eine Pause, in der er
sich mit seinen Begleitern beriet. Sie sprachen dabei so leise, daß
die Translatoren nichts mitbekamen.
    Dann trat der Limunese wieder auf History zu.
    “Das ist nicht ganz einfach zu erklären", sagte er
zögernd. “Nach unseren Überlieferungen sind Riesen
nun einmal vierarmig. Es war ein vierarmiger Riese, der uns von Limun
rettete und auf diese Welt brachte."
    “Könnte es nicht sein", entgegnete der
siganesische Historiker behutsam, “daß es sich dabei auch
nur um eine Legende handelt?"
    Baccara hätte nie gedacht, daß dieser harmlose Satz
einen Sturm der Entrüstung auslösen würde. Die
Zappzarapper, mittlerweile hatten sich einige hundert vor der Stadt
Bergetatdil versammelt, schnatterten aufgeregt durcheinander. Wieder
konnte Baccaras Translator nur Bruchstücke übersetzen.
Mehrfach hörte sie das Wort Monument. Auch Begriffe wie
vierarmiger Riese, Weltenretter, Symbol unserer Zukunft und Ähnliches
wurden übersetzt.
    Utah und Len hatten alle Mühe, die aufgebrachten Zappzarapper
zu beruhigen. Ihnen war klar, daß sie einen wunden Punkt
angerührt hatten. Baccara vermutete, daß es sich dabei um
ein religiöses Tabu handelte. Sie teilte dies den beiden
Siganesen mit. Immerhin erreichte sie durch ihre Äußerung
etwas Unerwartetes. Die Aufregung bei dem Völkchen legte sich.
Die Winzlinge starrten zu ihr empor, als erwarteten sie von hier eine
klärende Antwort. Da Qualm und History noch immer verdutzt
schwiegen, riß die Terranerin die Initiative an sich.
    “Ich brauche eine Möglichkeit", erklärte sie
den Siganesen, “um zu diesen Leuten zu sprechen."
    “Mach ich, Batschi." Len Aracan glitt heran und heftete
einen zweiten Translator in Baccaras Haar, das nach vorn über
ihre Schultern glitt. Er versah das Gerät mit einem
Zusatzverstärker. “Jetzt müßten sie dich
verstehen."
    Plötzlich fühlte sich Baccara wieder unsicher, aber sie
gab sich einen Ruck. “Limuneser", begann sie. “Ich
kenne viele Völker, und einige davon kommen mir wie Riesen vor,
ähnlich wie ich euch erscheinen mag. Tatsächlich ist es so,
daß diese großwüchsigen Lebewesen oft vierarmig
sind. Euer Glauben ist also durchaus berechtigt. Nur müßt
ihr wissen, daß es auch sehr viele Völker gibt wie das,
aus dem ich entstamme, wo die Lebewesen nur zwei Arme haben, so wie
ihr."
    Jiic, deren Name sich Baccara gemerkt hatte, antwortete:
    “Wenn ich dich richtig einschätze, dann bist du ein
weibliches Wesen wie ich, oder?" “So ist es",
bestätigte die Frau.
    “Dann ist es vielleicht besser, wenn wir beide die
Angelegenheit klären, denn die Männer gehen sie in einer
falschen Befangenheit an. Bei dem vierarmigen Riesen, der für
uns eine so große Bedeutung hat, handelt es sich nämlich
nicht um ein religiöses Wesen. Er ist eine Realität. Eine
unverständliche Scheu meiner Freunde hindert diese daran,
darüber zu sprechen."
    “Ich danke dir, daß du dich mir anvertrauen willst.
Bitte sprich weiter."
    “Es gibt ein Relikt aus jener schrecklichen Zeit unseres
Volkes", erklärte Jiic würdevoll. “Für uns
stellt es eine Art Wallfahrtsort dar. Wir bringen regelmäßig
Opfer zum Monument, und es nimmt diese Opfer auch an. Es bestehen
keine Zweifel daran, daß das Monument identisch ist mit dem
Retter der Limunesen, obwohl wir die Einzelheiten nicht mehr kennen."
    “Das verstehe ich gut", sagte Baccara, aber sie fragte
sich selbst, was diese Geschichte wirklich bedeuten

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