Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers

PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers

Titel: PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Handgelenk
packte. Sieben Tage danach
    ruderten sie ihn den Fluß abwärts, ins Hauptlager, und
ein unbeschreiblicher Jubel brach aus, als er langsam zu seinem
Prunkzelt ritt und ohne Hilfe abstieg. Die Inder ergaben sich und
brachten als Versöhnungsgeschenke unfaßbare Mengen
exotischer Dinge für die Eroberer.
    Was Alexander plante, führte er auch durch. Wir bereiteten
uns auf die Ankunft vieler Menschen vor, und wir konnten sehen, daß
der Feldherr völlig gesund war. Nein, nicht ganz: er schonte
sich tatsächlich und umging schwere körperliche
Anstrengungen.
    »Alles ist bereit, wenn er kommt«, sagte Choros.
»Pferde, Rüstungen, Waffen und der Jubel der Menschen
hier.«
    »Wir können nur hoffen, daß er nicht lange
bleibt. Er wird Pattala verändern, ganz sicher.«
    Nearchos, der die Flotte befehligte, brauchte Holz, kundige
Handwerker und, meiner Meinung nach, viele gute Ratschläge.
Alles gab es, wenn auch nicht in dem geforderten Maß, hier.
Aber in der Truppe waren Unmassen geschickter Handwerker, die ihnen
und uns helfen würden.
    »Die Makedonen haben noch etliche wunderbare Erlebnisse vor
sich«, meinte Atisa. »Wir kennen das Gebiet zwischen dem
Anfang des Deltas und dem Meer. Sie nicht.«
    »Alexander wird herausfinden, was es damit auf sich hat«,
sagte Charis in resignierendem Ton. »Noch bevor er da ist,
sehne ich den Tag herbei, an dem er wegzieht.«
    »Es geht jedem von uns ebenso«, tröstete sie
Atagelos.
    Eines Tages war es soweit. Der unbestechliche Blick des Adlers
zeigte uns hinter der Krümmung des Flusses die ersten Schiffe.
Wir sattelten die Falben, die Rappen und die Schimmel, und unsere
Jäger bestiegen die Rücken ihrer Elefanten. In voller
Rüstung und Bewaffnung galoppierten wir über unsere breiten
Straßen, hinunter zum Hafen und den langen Hochwasserdamm auf
den Turm zu, unser Wahrzeichen aus Holz und gebrannten Ziegeln.
    Dort erwarteten wir Alexander.
    Sein prächtiges Schiff wurde herangerudert, landete, und er
kam an Land. Unsere Begrüßung war freundlich. Seine
Heerführer versammelten sich um uns, als wir Pattala übergaben
und uns versichern ließen, daß die Felder nicht
zertrampelt und die Bewohner nicht ausgeraubt würden.
    Vier Monde lang hauste das Heer rund um Pattala. Die Schiffe
wurden ausgebessert und ausgerüstet. Alexander zahlte mit Gold
für unser Korn und Schlachtvieh. Die Regenfälle setzten im
siebten Mond ein wie jedes Jahr zuvor, der Fluß schwoll an.
Alexanders Soldaten fällten am Fluß Bäume, schleppten
sie mit den Elefanten heran oder zogen sie am Ufer entlang. Noch mehr
hölzerne Wälle entstanden um und in Pattala. Alexander ließ
sein Schiff und einige schlanke Begleitfahrzeuge ins Delta rudern,
und im Sturm liefen ausgerechnet die besten Einheiten auf Grund.
Fischer aus den umliegenden Stämmen begleiteten die Griechen
stromabwärts - und als schließlich die Schiffe in einem
geschützten Altwasser sich in Sicherheit meinten, setzte die
    Ebbe ein. Die Schiffe saßen im Schlick fest. Zum erstenmal
lernten die Makedonen die Wirkung der Gezeiten kennen. Und wieder
schaffte es Alexander, allen Widrigkeiten zum Trotz.
    Er erreichte das offene Meer, opferte den Göttern und kam
zurück. Dann faßte er einen neuen Plan.
    Das Heer und der Troß würden am Rand des Meeres nach
Westen marschieren, zurück ins Kerngebiet Persiens.
    Günstige Winde nach der Regenzeit sollten die Flotte entlang
der Küste nach Babylon treiben.
    Als Charis und ich davon erfuhren, starrten wir uns schweigend an
und schüttelten die Köpfe. Der indische Bogenschütze
hatte umsonst oder vergeblich seinen Pfeil abgeschossen: es gab
nichts, das den Feldherrn aufhalten konnte. Seine Gedanken waren nach
wie vor gigantische Blasen, lodernde Feuer der Illusion von
Weltherrschaft. Ein einziger Blick auf die Karten und Photos sagte
uns, wie riesengroß das Risiko war.
    Ich blickte hinunter auf das von Menschen vieler Stämme und
Hautfarben wimmelnde Pattala und sagte verblüfft:
    »Und ich sage dir, meine Liebste - er wird es schaffen.
Nichts auf dieser Welt ist so irrsinnig, als daß er es nicht
riskieren will.«
    Das Heer und der größte Teil des Trosses brachen am
Anfang des achten Mondes auf. Noch immer wurde Nearchos - mehrmals in
unserem Haus ein gern gesehener Gast - mit seiner Flotte im Delta
festgehalten. Der Wind vereitelte seine Abfahrt. Unfruchtbare Ebenen
erstreckten sich vor den Marschierenden. Königin Semiramis büßte
ihre Truppen ein, der Perserkönig Kyros

Weitere Kostenlose Bücher