Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers

PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers

Titel: PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
die Ladefläche des verkleideten
Gleiters. Er stand im Innenhof unseres Hauses zwischen Mauern voller
Spaliere, früchtestrotzend und blütenübersät.
    »Ihr habt ein neues Ziel«, beklagte sich Chapar. »Und
was bleibt für uns übrig?«
    Ich stellte die Arzttasche in den Gleiter. Nur die wirklich
unersetzlichen Instrumente und Medikamente nahm ich mit. Atagenes
behielt den Rest. Er war der beste »Arzt« nach mir. Ich
nahm einen langen, langsamen Abschied von dieser Stelle meines
Wirkens. Ich ahnte: die Wahrscheinlichkeit, Pattala wiederzusehen,
lag bei fünfzig Prozent. Also antwortete ich:
    »Charis geht mit mir nach Babylon. Ihr habt hier zu tun, und
jeder von euch kann mit seinen Fähigkeiten im Heer des
Chandragupta Maurya berühmt, reich und geachtet werden. Ihr müßt
euch nur das Haar färben.«
    »Kommt ihr zurück?« fragte Atares.
    »Ich denke ja. Aber niemand weiß es«, antwortete
Charis. Unsere Waffen lagen im Fahrzeug, jetzt hob ich die Truhe mit
den Empfangsgeräten hinein. Ich deutete auf mein breites
Armband.
    »Wenn ihr uns ruft, oder euch untereinander, so erhaltet ihr
Antwort. Die Geräte arbeiten noch lange Jahre.«
    Chenta war über unseren Entschluß nicht weniger
bestürzt als jeder andere der ehernen Krieger.
    »Sollen wir dir nicht folgen?« fragte er. Ich
schüttelte den Kopf und erwiderte überzeugungsgemäß:
    »Wir alle haben hier eine neue Heimat gefunden, wie damals
die Männer meines Freundes Ptah-Sokar. Wenn ihr nichts mehr von
mir hört, dann bleibt zusammen oder zerstreut euch, jeder, wie
er will.«
    »Es macht mich traurig«, sagte Chenta vorwurfsvoll,
»zu spüren, daß du bisher uns gesagt hast, was zu
tun ist - wer gibt jetzt die Anordnungen?«
    »In den vergangenen Jahren hat jeder von euch selbständig
gehandelt. Ich bin, dankenswerterweise, nur noch selten gefragt
worden.«
    »Aber du bist doch unser Anführer, Atalantos!«
rief Atarga. Sie alle waren zusammengekommen; verstört,
aufgeregt und von einer bestimmten Zukunftsangst.
    »Ich war es«, sagte ich. »Und wenn ich
wiederkomme, werde ich es wieder sein. Ihr alle seid nicht an mich
gebunden. Freundschaft bedeutet nicht Abhängigkeit.«
    Chyrill hob die Schultern und murmelte:
    »Wenn ich das gewußt hätte, würde ich mir
nur hinduistische Freundinnen genommen haben, keine Frau mit
Kindern.«
    »Es war dein freier Entschluß«, wies ich ihn
zurecht. »Mit euren Fragen zerreißt ihr mir das Herz.«
    Churti murmelte:
    »So wie du unsere Träume zerstörst.«
    Charis stand schweigend inmitten unserer Freunde. Auch für
sie war es ein Abschied von der flüchtigen Idee des Paradieses,
das hier scheinbar zur Realität geworden war. Atagelos nahm sie
in die Arme und brummte:
    »Komm zurück zu uns, Charis! Wir werden dich vermissen,
samt dem Geschmeide in deiner Haut.«
    Sie lächelte unter Tränen und flüsterte:
    »Unser Abschied ist erst morgen. Chastar und Atholan. ihr
helft mir bei dem Fest, ja? Und eure Freundinnen - bringt sie alle
mit. Nur nicht die Kinder.«
    Den Sinn der letzten Bemerkung verstand ich nicht; ich schwieg und
ließ es dabei bewenden. Meine augenblickliche, sicherlich nicht
sonderlich große Sorge war, daß einige unserer
geheimnisvollen Waffen in die Hand eines Mannes fallen konnten, der
damit eine ungerechtfertigte Macht aufbauen konnte. Aber der
Logiksektor versuchte mich zu beschwichtigen:
    Auf dieser Barbarenwelt ist alles höchst vergänglich,
Arkonide - so wie deine Raumschiffsträume. Überdies haben
alle Geräte eine begrenzte Lebensdauer. Riskiere es!
    Ich blickte auf meinen Alexander-Ring und wandte mich an Charsin,
der gedankenschwer eine Blüte auseinanderzupfte.
    »Du wirst, wie alle, deine Fähigkeiten weitergeben
können. Stets waren jene Männer gefragt, die mehr wissen
als andere. Pattala sollte ein Beweis dafür sein, was wir
vermögen, wenn uns ein Mächtiger stützt. Sonst bleibt
nur die selbstgewählte Einsamkeit, und auch darüber könnte
ich euch noch mehr erzählen, als ihr wißt.«
    Er nickte traurig und schien zu begreifen, daß in unser
aller Leben eine weitere Zäsur bevorstand. Aber noch blieb das
Fest dieser Nacht, der schmerzliche Abschied am Morgen und das
Gefühl, von einer Idee verlassen worden zu sein.
    »Das ist der Rest«, sagte Atarga und übergab mir
zwei Bündel, in Leder eingeschlagen. Ich verstaute Wein,
ausgesuchte und haltbare Nahrungsmittel und frische Früchte
neben Rollen nachgeahmten Papyrus und Pergament. Dann reckte ich
meine Schultern und zeigte

Weitere Kostenlose Bücher