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PR TB 246 Expedition Ins Totenreich

PR TB 246 Expedition Ins Totenreich

Titel: PR TB 246 Expedition Ins Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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werdet ihr den Fischern begegnen. Sammelt
Informationen, während ich eure fleischlichen Hüllen hüte.
Ihr geht nicht allein in das Ungewisse; das psionische Potential der
Sphäre begleitet euch und ermöglicht euch später die
Rückkehr in eure Körper, in das Leben, das ein ewiges Leben
werden wird.
    Ich verhehle nicht das Risiko. Ihr müßt wahrhaftig
sterben und selbst die Gabe der Wiederauferstehung schützt euch
nur begrenzte Zeit. Wenn ihr zu lange drüben bleibt, in der
Region der Seelenfischer, kann ich euch nicht mehr erwecken. Dann
seid ihr unrettbar verloren, tot wie die Nacht zwischen den Sternen.
Es ist ein verzweifeltes Unternehmen, doch es ist die einzige
Möglichkeit, das Rätsel der Psychotrone zu lösen.
    Entscheidet euch«, forderte ES, »entscheidet euch
jetzt.«
    Entscheidet euch, echote es in Saylas Gedanken. Sterben,
    wiederauferstehen, ewig leben - oder sterben und für immer
tot sein. Was war das für eine Wahl, die ihnen ES da anbot? Wie
konnte man von einem Menschen eine derartige Entscheidung verlangen?
Es war grausam, die kreatürliche Angst vor dem Tod zu benutzen,
um einem die Zustimmung zu eben diesem Tod abzuringen, in der vagen
Hoffnung, daß das Sterben nur eine Episode in einem Leben sein
würde, das ewig dauern sollte. Ewig. Unsterblich wie Perry
Rhodan oder Atlan, Wanderer durch die Jahrtausende, die noch kommen
würden. Was für ein Lohn! Was für ein Preis! Uralt
werden, so alt wie die Sonnen, aber dabei immer jung zu bleiben. Nie
mehr an die Kälte des Grabes denken zu müssen, an die
Finsternis des Sarges, das schreckliche Schweigen, das die Lippen der
Toten versiegelte. Doch zuvor -sterben. Aus dem Leben schwinden,
verblassen, vergehen, sich selbst zu verlieren in der namenlosen
Leere des Jenseits. Und wiederauferstehen. Wie ein Phönix aus
der schwarzen Erde des Grabes zu neuem Leben erblühen, endlosem
Leben sogar.
    Dies ist teuflisch, durchfuhr es Sayla Heralder. Wer kann dieser
Verlockung widerstehen? Wer kann unter diesen Umständen noch das
Risiko nüchtern abwägen, wenn er einen Zellaktivator
greifbar nahe vor sich sieht? ES hat es gewußt. ES hat gewußt,
womit man die Sterblichen ködert. ES kennt unsere Entscheidung
bereits.
    Con Torn war der erste, der das drückende Schweigen brach.
»Für mich«, grollte der Haluter aus dem Grau des
grenzenlosen Raumes, »für mich hält der Tod keine
Schrecken bereit. Er sitzt schon in meinen Knochen, im Gewebe meines
Fleisches, im Gespinst meiner Gedanken. Ich bin krank. Sterbenskrank.
Auf Halut nennt man diese Krankheit Zellfäulnis. Genau das ist
es. Ich verfaule wie eine überreife Frucht in der Sonnenglut.
Ich bin nach YANINSCHA gekommen, um diese Krankheit zu verkaufen, und
erst als ich YANINSCHA betrat, da erkannte ich den wahren Grund für
mein Kommen. ES hatte mich gerufen. Ich folge dem Ruf auch weiter.
Ich bin dabei.«
    »Ich habe meinen Tod bereits gesehen«, erklärte
dann Niccolas Skimmish. »In meinen Visionen, in allen Visionen.
Er ist mir gewiß. Also habe ich meine Entscheidung schon
getroffen, bevor ich mich auf den Weg nach YANINSCHA begab.«
    Anschließend Rurrgronnoms gutturale Stimme. »Ich bin
ein Söldner. Ich verkaufe mich mit Haut und Haaren, wenn das
Honorar stimmt. Das Risiko ist groß, aber der Lohn ist größer.
Wenn ich durch meinen Tod das ewige Leben erringen kann, bin ich
einverstanden.«
    »Ich bin alt«, murmelte Tayaner Bhan. »Wieviel
Jahre bleiben mir noch, ehe der Tod mich holt? Und wenn ich sie
eintauschen kann gegen die Ewigkeit - warum nicht?«
    »Einverstanden«, zwitscherte K'iin. »Für
die Unsterblichkeit ist selbst der Tod kein zu hoher Preis. Segeln
wir hinaus in die Große Leere, zu den Gestaden der Ahnen, und
laßt uns später davon erzählen.«
    »Ich begleite dich«, sagte Haltya aus der Nacht.
»Gefahren schrecken mich nicht. Bin Haltya. Bin tapfer. Tapfer
wie jeder Sternmensch. Steig mit hinab
    in die Totenwelt.«
    Sayla sagte nichts.
    Eine schreckliche Spannung drohte sie zu zerreißen. Sie
suchte verzweifelt nach den richtigen Worten und wußte
gleichzeitig, daß es in derartigen Momenten keine richtigen
Worte gab. »Nein!« wollte sie rufen. »Laß
mich gehen!« Aber dann schrie sie wild: »Ja, ja, ich
werde sterben. Und dann wiederauferstehen. Und ewig leben. Oder ewig
tot sein. Aber mach schnell, damit das Denken aufhört, damit die
Angst vergeht, diese furchtbare Angst.«
    Und eine mächtige Faust schien sie zu packen und durch die
graue Leere zu schleudern, und

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