PR TB 247 Albatros
entspannte sich aber sofort wieder, als er
aus Jims Gedanken erfuhr, daß er diesen Begriff nur
aufgeschnappt hatte.
»Um dir diesen Begriff verständlich zu machen, muß
ich etwas weiter ausholen«, erklärte Lloyd.
Und dann erzählte er Jim, was den Ausschlag zur Gründung
der Kosmischen Hanse gegeben hatte und daß es im Auftrag der
Superintelligenz ES geschehen war. Jim blieb schon bei dieser
Eröffnung der Atem weg, aber es kam noch bunter.
Die Milchstraße war nur eine von vielen Galaxien, die zur
Mächtigkeitsballung von ES gehörten - soweit war selbst Jim
informiert,
wenn er sich mit solchen Belangen höherer kosmischer Ordnung
auch nie recht auseinandergesetzt hatte. Ihm war, wie jedem anderen
terranischen Durchschnittsbürger auch nicht ganz fremd, daß
es noch weitere Superintelligenzen gab, und daß über
diesen die Kosmokraten standen, deren Bereich jenseits der
Materiequellen lag. Auch über diese unvorstellbaren Wesen gab es
eine Menge spekulatives Informationsmaterial, das dem normal
Sterblichen zugänglich war.
Jim hatte sich nie sonderlich dafür interessiert, aber er war
im Bilde, so daß sich Fellmer langwierige Erklärungen
ersparen konnte.
Es war im Jahre Null, daß ES Perry Rhodan zu sich gerufen
hatte und ihm mitteilte, daß die Menschheit ihren weiteren Weg
nun allein gehen müsse. ES konnte die Menschheit für
unbestimmte Dauer, aber bestimmt für lange Zeit, vielleicht über
Jahrhunderte hinaus, nicht mehr unterstützen. Denn ES wurde von
einer anderen Superintelligenz bedroht, von einer entarteten
Superintelligenz, deren Mächtigkeitsballung an die von ES
grenzte. Dazwischen gab es nur eine relativ kleine Pufferzone, den
sogenannten Limbus. ES konnte der Menschheit nicht nur nicht helfen,
sondern brauchte nun deren Unterstützung, denn von Sieg oder
Niederlage gegen die andere Superintelligenz hing auch der
Fortbestand allen Lebens in der Mächtigkeitsballung von ES ab.
Der Feind von ES hieß Seth-Apophis.
Und ES trug Perry Rhodan auf, die Kosmische Hanse zu gründen,
die für die Verteilung der Güter in der Milchstraße -
und später in andere Galaxien -sorgen und gleichzeitig
völkerverbindend wirken sollte. Darüber hinaus sollte die
Kosmische Hanse aber noch eine weitere, geheimgehaltene Aufgabe
übernehmen - nämlich die Bekämpfung der
Superintelligenz Seth-Apophis, besser noch: die Infiltrationsversuche
von SA abzuwehren und in der Folge alle Kräfte daranzusetzen,
die entartete Superintelligenz zu rehabilitieren.
Das war der Punkt, an dem Jim allmählich den Faden zu
verlieren drohte. Aber Fellmer kam wieder auf den Boden der Realität
zurück.
Die Kosmische Hanse wurde gegründet, und das war gleichzeitig
der Beginn der Neuen Galaktischen Zeitrechnung. Die Kosmische Hanse
feierte demnächst ihr fünfzigjähriges Bestehen.
»In diesen fünfzig Jahren hat Seth-Apophis immer wieder
versucht, die Kosmische Hanse mit ihren Agenten zu infiltrieren und
den Auftrag von ES zu sabotieren«, erzählte Fellmer
weiter. »Das geschah bisher praktisch unter Ausschluß der
Öffentlichkeit, denn SA hat noch zu keinem großen Coup
ausgeholt. Und doch gibt es in der Kosmischen Hanse eine unbestimmte
Anzahl potentieller SA-Agenten. Die Dunkelziffer ist uns nicht
bekannt, aber wir schätzen, daß ihre Zahl zwischen tausend
und fünfzigtausend liegen kann. Das Dumme ist nur, daß man
einen SA-Agenten erst als solchen an seinen Taten erkennen kann, wenn
er aktiviert wird. Zuvor erscheint er als ganz normaler Bürger,
der selbst keine Ahnung von seiner Zugehörigkeit zu SA hat. Und
wenn er seine Schuldigkeit getan hat und wieder desaktiviert wird,
ist er so normal wie vorher. Dieser Umstand macht es unmöglich,
potentielle SA-Agenten zu erkennen. Ich muß zugeben, daß
wir dich zuerst für einen solchen hielten, Jim.«
»Mir wird da gleich anders«, sagte Jim. »Und wie
habt ihr herausgefunden, daß ich kein solcher Agent bin? Indem
du mich telepathisch überprüft hast?«
»Nein, erst durch meinen Kontakt zu Poe«, sagte
Fellmer. »Und da sind wir gleich beim springenden Punkt. Es ist
nicht einmal Telepathen möglich, potentielle SA-Agenten
auszuforschen. Sie können sich nicht einmal durch ihre Gedanken
verraten, weil sie sich unschuldig und völlig normal finden. Das
Hauptanliegen der von mir gegründeten Organisation ist es nun,
Sensitive zu finden und ihr Talent zu fördern, die in der Lage
sind, SA-Agenten aufzuspüren.«
»Das bedeutet es also, ein SA-Spürer zu sein«,
sagte Jim
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