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PR TB 247 Albatros

PR TB 247 Albatros

Titel: PR TB 247 Albatros Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und
schließlich Mom töten.
    Omni, du bist meine letzte Hoffnung! Nur du bist stark genug,
diese unheilvollen Kräfte zu bändigen.
    Das war Mom, die zu ihm sprach!
    Und nun erst erkannte Poe den Plan. Mom hatte ihn nicht verstoßen,
nicht auf die Probe gestellt. Sie hatte nur die Entwicklung
gefördert, die in diesem alles entscheidenden Kräftemessen
gipfelte. Mom wollte, daß sich Poe diesem Duell mit Feiß
stellte. Und sie erwartete, daß Poe als Sieger daraus
hervorging. Denn nur er war stark genug, die Kräfte, die Feiß
in sich trug, zu kontrollieren.
    Als Poe erkannte, daß von ihm der Fortbestand von Moms
Garten abhing, da mobilisierte er ungeahnte Fähigkeiten. Er
fühlte sich auf einmal so stark wie nie zuvor. Die verloren
geglaubte Fantasie erwachte in ihm, und da er auch an Empis Fantasie
partizipierte, konnte er über sich hinauswachsen.
    Er errang einen fast mühelosen Sieg über Feiß, und
er ging gestärkt daraus hervor. Es war fast so, als fließe
die Geisteskraft seines Gegners auf ihn über. Er sog sie wie ein
Schwamm in sich auf, konnte das positive Geistesgut von anderem
absondern und die negativen Anlagen ausfiltern. Er kam sich
    wie ein Verwalter und Archivar seines Innenlebens vor, der
Inventur machte und das chaotische Durcheinander von Eigenschaften,
Temperamenten und Gefühlen ordnete. Und er machte eine scharfe
Trennung zwischen dem geistigen Erbe von Feiß und seinem
eigenen Gut.
    Poe wurde erst durch einen markerschütternden Schrei in die
Wirklichkeit zurückgerissen. Empi stand auf einmal vor ihm, den
Mund weit aufgerissen, das Gesicht von nacktem Entsetzen gezeichnet.
Ihr Geist war in Aufruhr.
    Poe folgte dem starren Blick ihrer Augen. Und da sah er Feiß
liegen. Seine massige Gestalt regte sich nicht, war ohne Leben. Sein
Geist war erstorben, nicht das leiseste Wispern kam mehr von ihm.
Feiß war tot.
    Schlingpflanzen reckten sich aus Richtung des nahen Buschwerks auf
ihn zu, breiteten sich über seinen Körper und bedeckten ihn
mit seinem Blattwerk. Feiß sterbliche Hülle würde
bald in Moms Garten aufgehen.
    Empis Entsetzensschrei war längst schon verstummt.
    »Was bist du nur für ein Ungeheuer, Plau!« sagte
sie nun anklagend. »Du hast meinen Bruder getötet. Du hast
einem Menschen das Leben genommen. Mir wird übel vor dir.«
    »Empi, das habe ich nicht gewollt«, versuchte Poe zu
erklären. »Es war Moms Wille. Es war Mom, die wollte, daß
Feiß eliminiert wird. Solange er lebte, war er eine Gefahr für
uns alle.«
    Empi schüttelte den Kopf, als könne sie das alles nicht
begreifen.
    »Er war mein Bruder - er war ein Mensch!« sagte sie
nur. Dann entmaterialisierte sie, teleportierte einfach fort. Poe
dachte nicht daran, ihr nachzuspringen. Vielleicht würde sie
noch begreifen, vielleicht auch nicht. Er wollte sich jedenfalls
nicht rechtfertigen.
    Er mußte zuerst mit sich selbst ins reine kommen.
    Ein bunter Vogel umschwirrte seinen Kopf und setzte sich dann auf
seine Schulter. Er wisperte ihm zu:
    Omni, glaubst du jetzt endlich, daß du Moms Liebling bist?
Du hast eine große Gefahr gebannt und bist dadurch zu einem
ganz Besonderen unter Moms besonderen Kindern geworden.
    Poe lächelte dem Vogel zu und sagte zu ihm:
    »Wenn du mich wirklich magst, dann zeige mir den Weg zu
Fellmer Lloyd.«
    Der Buntgefiederte flog kreischend davon.
    Omni, verlasse mich nicht. Tu das Mom nicht an.
    Poe antwortete nichts darauf. In Gedanken versunken machte er sich
auf den Weg. Wenn Mom ihm nicht helfen wollte, das Rätsel um
seinen wispernden Traumpartner zu lösen, dann würde er es
auf eigene Faust tun. Er fühlte sich stark genug dazu.
    Fellmer! Fellmer Lloyd! Kannst du mich hören?
    Ich höre deine Gedanken, Kaspar Hauser. Warum hast du so
lange geschwiegen?
    Ich bin auf dem Weg zu dir, Fellmer.

6.
    Jim Harlow lebte sich in Lloyds Asteroiden schnell ein. Es gefiel
ihm hier recht gut. Das mochte zum Teil am Reiz des Neuen liegen,
aber auch das gute Arbeitsklima und die freundschaftliche Atmosphäre
trugen einiges dazu bei, daß er froh darüber war, sich
hierher versetzt haben zu lassen.
    Zuerst wurde Jim als eine der rund vierzig Testpersonen geführt,
bei denen man parapsychische Fähigkeiten nachzuweisen versuchte.
Doch er selbst machte sich nichts vor und war sich klar darüber,
daß er keinerlei PSI-Talent besaß. Die spärlichen
Ansätze von Sensitivität waren ja von dem fremden Geist
ausgegangen, der sich bei ihm eingenistet hatte. Aber seit Poe es
gewagt hatte, Fellmer Lloyd

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