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PR TB 247 Albatros

PR TB 247 Albatros

Titel: PR TB 247 Albatros Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einen
»Träumer« mit sich. Es war phantastisch,
unvorstellbar. Auf jeden Fall war Poe nicht allein, obwohl es weit
und breit keinen Menschen gab. Nur Mom war um ihn. Sie lebte in jedem
Tier und in jeder Pflanze aus diesem Garten. Moms Formenvielfalt war
unglaublich.
    Poe fühlte sich beschwingt wie nie zuvor. Und das trotz des
Zwischenfalls
    mit Feiß. Aber dieses Erlebnis belastete ihn nicht. Er hatte
Feiß nicht töten wollen, es war Moms Wille gewesen. Empis
Bruder war ja nicht tot für immer. Er war in Mom eingegangen,
und sein Geist würde irgendwann in einer anderen Gestalt
zurückkommen.
    Fellmer wollte ihm etwas zuwispern: Poe, du glaubst an die
Reinkarnation? Bist du sicher, daß es in Moms Garten die
Seelenwanderung gibt?
    Poe schnitt ihm die Gedanken ab. Fellmer sollte sich nicht durch
Grübeln ablenken, sondern erst einmal Moms Garten kennenlernen
und sich dann ein Urteil bilden.
    Ich gehe auf die Wanderschaft, Fellmer, wisperte Poe. Ich kenne
noch so wenig von der Welt. Wenn du mir sagst, daß du
Lichtjahre von mir entfernt bist, so sagt mir das nichts. Ich werde
dein Versteck in Moms Garten schon finden.
    Es gab zwei Möglichkeiten. Entweder wollte Mom ihn damit
prüfen, daß sie ihm Fellmer geschickt hatte. Oder aber sie
hatte ihn von ihm fernhalten wollen. In beiden Fällen war Poe
entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen.
    Poe war nicht einmal sicher, ob Fellmer tatsächlich glaubte,
in einem riesigen Sternenreich zu leben, dessen lichtjahreweite
Ausdehnung nur mit Raumschiffen überbrückt werden konnte.
Vielleicht wollte Fellmer ihm das nur einsuggerieren. Aber Poe würde
sich schon nicht kirre machen lassen. Früher einmal hatte er die
Träume ganz wertfrei genommen und sich damit begnügt, sie
in Geschichten zu verpacken, die er dann den Senis erzählte.
Jetzt war er reif genug - und besaß weiterhin seine Fantasie,
ja, sie war sogar seit Feiß' Abgang noch stärker geworden
-, diese Träume zu analysieren.
    Fellmer Lloyd war die Schlüsselfigur. Mom stellte ihn mit
diesem wisperfähigen Traumpartner vermutlich auf die Probe. Poe
würde sie bestehen.
    Poe befand sich auf der Wanderschaft.
    Manchmal machte er es den Wolken nach und schwebte hoch über
Moms Garten durch die Luft. Manchmal sprang er über weitere
Entfernungen, nicht weil er sie rasch hinter sich bringen wollte,
sondern einfach aus Lust am Springen. Dann wiederum schlenderte er
wie ein Müßiggänger durch Moms Garten.
    Er lauschte dem Wispern der Tiere und suchte mit den Augen den
Lebensschein der Pflanzen. Er hatte seit neuestem einen guten Blick
dafür. Pflanzen wisperten nicht wie Tiere oder Menschen, sie
schickten Gedankenimpulse aus, sondern sie teilten sich durch ein
eigenes Leuchten mit, signalisierten damit. Um das zu sehen, brauchte
man den gewissen Blick. Poe hatte ihn.
    Poe blieb unter der Krone eines mächtigen Baumes stehen, aus
der er das Wispern einer Schlange empfangen hatte. Er lockte die
Schlange, rief sie zu sich, bis sie sich träge über einen
Ast schlängelte und ihren Kopf nach ihm reckte. Er griff nach
ihr und legte sie sich über die Schulter; sie schlang ihren
    geschmeidigen, muskulösen Leib um seinen Körper.
    Tu es nicht, Omni! wisperte sie ihm züngelnd zu. Tu es nicht!
    Poe lachte und ließ die Schlange frei. Aber sie konnte sich
nicht entschließen, sich von ihm zu trennen. Darum verjagte er
sie mit starkem Geplärr. Er sprang einfach weg und
materialisierte auf einer Lichtung.
    Er merkte sofort, daß er innerhalb eines Dorffrieds
herausgekommen war, noch bevor er die Häuser sah. Er merkte es
daran, daß diese Lichtung von keinerlei Tieren bevölkert
war, nicht einmal Insekten schwirrten in der Luft.
    Diese Siedlung war kleiner als sein Heimatdorf, und es lag wie
verlassen da. Aus den Häusern drang nur das unkontrollierte
Wispern von Senis an seinen Geist.
    Zum erstenmal in seinem Leben gelangte Poe in eine fremde
Menschensiedlung, und dann traf er auf keine Fantasiebegabten,
sondern auf einen Haufen von Falos, die sich vor ihm in ihren Häusern
verkrochen.
    »Hallo!« rief Poe. »Kommt aus euren Verstecken
gekrochen. Ihr habt Besuch.«
    Er sah hinter einigen Fenstern Schatten auftauchen und empfing
eine Reihe verwirrender Gedankenimpulse. Er wurde von den senilen
Dorfbewohnern beobachtet, doch wagten sie nicht, ihm
entgegenzutreten.
    Poe erfuhr den Grund aus ihren Gedanken. Die Jungen hatten sie
gewarnt und waren danach aus dem Dorf geflohen. »Seid auf der
Hut«, hatten die Kinder ihren

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