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PR TB 247 Albatros

PR TB 247 Albatros

Titel: PR TB 247 Albatros Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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abgewinkelten Knien da und starrte auf
seine vertrockneten Hände hinunter, die er auf den dünnen
Schenkeln liegen hatte. Er tat nichts anderes. Und dabei dachte er an
einen großen, weißen Vogel, der ihn heimfliegen sollte.
    Heim!
    Nach Hause!
    Zurück zu seinen Freunden.
    Wo sein Zuhause war und wer seine Freunde waren, das wußte
er selbst nicht mehr. Sein Gehirn war des Denkens nur noch begrenzt
fähig, und so dachte er in Sammelbegriffen. Albatros war so ein
Sammelbegriff, er stand für alles Schöne und Wertvolle, was
dieser arme, alte Mann einst besessen hatte.
    »Na, Albatros, wie geht es uns heute?«
    Der gebrochene Mann hob den Blick, wandte den Kopf. Ein Schatten
kam in seine Leere. Es war irgendein anderer Mann, ein gesichtsloser
Fremder.
    »Ich möchte heim«, sagte Albatros mit
schleppender Stimme. »Heim zu.
    meinen Freunden.«
    Er hatte einen anderen Begriff gebrauchen wollen, der treffender
war, aber er fand ihn nicht.
    »Wie stellst du dir das vor«, sagte der gesichtslose
Fremde. »Deine Sehnsucht ist Selbstzerstörung. Reiß
dich zusammen, Albatros. Komm, es ist Essenszeit.«
    Albatros nahm einen Plastikbeutel, den der andere ihm, reichte,
und steckte den Halm in den Mund. Er schlürfte das unbekannte
Zeug. Es hatte keinen Geschmack. Nachdem er den Plastikbeutel geleert
hatte, ging der Schatten wieder.
    »Es wird schon wieder werden, Albatros. Kopf hoch!«
    Ein ausgemergeltes Gesicht starrte ihm entgegen, die müden
ausdruckslosen Augen lagen tief in dunklen Höhlen. Es war das
Gesicht eines Greises, dabei zählte Albatros gar nicht so viel
an Jahren. Er sah nur aus wie sein eigener Großvater.
    »Heim!« sagte der zu seinem Spiegelbild.
    Und er dachte: Komm großer, weißer Vogel, der ich sein
möchte, und fliege mit mir nach Hause - wo immer das auch ist.
    Fellmer Lloyd hatte das sich anbahnende Unheil vorausgesehen, aber
er war nicht in der Lage, irgend etwas zu tun, um es abzuwenden. Er
war machtlos, nur zu Gast in Poes Geist.
    Kaum hatte Poe seine früheren Freunde gefragt, ob sie seinen
neuen Freund kennenlernen wollten, da verspürte Fellmer einen
unheimlichen Zug. Bis zu diesem Augenblick war sein Geist zweigeteilt
gewesen, in eine ID- und eine Para-Komponente. Nun vereinigten sich
beide Teile und kehrten als eine Einheit in den Körper zurück.
    Doch Fellmers Körper ruhte nicht mehr in der
Quarantänestation des Asteroiden. Er wurde von einem Sog erfaßt
und durch übergeordnete Bereiche an einen anderen Ort
geschleudert.
    Es war jener Ort, den er zuvor durch Poes Vermittlung
kennengelernt hatte. Moms Welt, dieses trügerische Paradies.
    Die Gruppe von zwanzig jungen Leuten wich vor ihm zurück.
    Wer bist du? fragten sie.
    Und Fellmer antwortete ebenfalls telepathisch:
    Ich bin Fellmer Lloyd, Poes Freund.
    He, Fremder, kannst du nicht lauter wispern? Man versteht dich
kaum.
    Nein, ich kann es nicht besser, erwiderte Fellmer. Er war der
beste Telepath nach Gucky, aber gegen Moms Kinder war er ein Stümper.
    Mich wundert, daß er überhaupt wispern kann. Diese
Gedanken kamen von einem Mädchen, das sein blondes Haar zu
seitlich abstehenden Zöpfen geschlungen hatte. Sie wirkte sehr
kindlich, auf ihre Art aber auch überaus kokett, ein richtiges
Nymphchen. Sie fügte hinzu: Das ist ja ein Uraltseni. Wie kommt
es, daß du dir deine Fantasie erhalten hast, Felly?
    Dort, von wo ich komme, hat das Alter keinen Einfluß auf die
Fantasie,
    telepathierte Fellmer. Ihr müßt wissen, daß ich
nicht von dieser Welt stamme. Ich bin nur Gast hier. Poe hat mich
hergeholt.
    Etwa aus einem seiner Träume?
    Was ihr für Träume haltet, ist die Realität. Sie
liegt nur außerhalb von Moms Garten.
    Die Mädchen und Jungen wichen wieder vor ihm zurück.
Einige entmaterialisierten einfach. Der schlaksige Junge, der sich in
einen Albatros verwandelt hatte und in seiner eigenen Gestalt wieder
zu der Gruppe zurückgekehrt war, wechselte wiederum die Gestalt.
Er wurde zu einem Pavian und floh. Weitere Jungen und Mädchen
erhoben sich in die Lüfte und schwebten davon.
    Zuletzt blieb nur noch das Mädchen mit den blonden Zöpfen
übrig und ein anderes, das etwas älter und reifer wirkte.
Es blickte zu Poe, der etwas abseits auf dem Boden kauerte. Er hatte
die Beine angewinkelt und das Kinn zwischen die Knie gepreßt.
Die Arme hatte er schützend über dem Kopf verschränkt.
    Armer Plau, was hast du mit ihm gemacht? wisperte das ältere
Mädchen. Er muß einen furchtbaren Alptraum haben! Hat Mom
dich geschickt, um

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