Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 247 Albatros

PR TB 247 Albatros

Titel: PR TB 247 Albatros Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
ihn zu bestrafen?
    Fellmer spürte einen Zug in seinem Geist, und dann rief das
Mädchen mit den blonden Zöpfen in Gedanken:
    Bei Mom! Er sagt die Wahrheit, Empi. Dieser Mensch ist keiner von
uns.
    Fellmer vernahm einen furchtbaren Gedankenschrei, und dann
verschwanden auch die beiden Mädchen. Die Tatsache, daß er
nicht von ihrer Welt stammte, mußte sie so entsetzt haben, daß
sie vor ihm flohen.
    Nun war Fellmer allein mit Poe. Der Junge rührte sich noch
immer nicht, und Fellmer konnte seinen Geist nicht erreichen.
    Poe war geistig weggetreten, und Fellmer vermutete, daß er
sich in irgendeinem »Traum« befand. Vielleicht war ihm
die Situation über den Kopf gewachsen, so daß er den
Kontakt zu Jim Harlow gesucht hatte.
    Poe, komm zu dir!
    Fellmer stieß ihn an, ergriff ihn bei den Schultern und
schüttelte ihn. Aber es half alles nichts. Poe war nicht
wachzurütteln.
    Plötzlich merkte Fellmer, daß sich die Umgebung
verändert hatte. Er befand sich nicht mehr in einem blühenden
Garten, sondern war von Dornenhecken umgeben, die so rasch wuchsen,
daß er es mit den Augen beobachten konnte. Es dauerte nicht
lange, da war er von einem Wall aus Dornenranken umgeben. Ein
Schlingarm peitschte plötzlich nach ihm. Fellmer konnte zur
Seite springen, so daß ihn die Dornen nur am Oberarm streiften.
Sie waren hart wie Stahl und schlitzten seine Kombination auf.
    Als Fellmer sah, wie sich die Hecke zwischen ihn und Poe schob und
schnell emporwuchs, da war ihm klar, daß die Planetenmacht ihn
von Poe absondern wollte. Mit einem Satz sprang er über die
Hecke und landete neben dem Jungen.
    Er klammerte sich förmlich an ihn, denn er wußte, daß
er verloren war,
    wenn er den Kontakt verlor.
    »Poe, komm zu dir!« rief Fellmer in seiner
Verzweiflung.
    Sein Rücken wurde von einer Dornenranke gepeitscht. Er
schrie.
    Der Junge schreckte hoch. Er hatte Tränen in den Augen. Er
sah Fellmer verständnislos an.
    »Poe, du mußt uns von hier fortbringen«, sagte
Fellmer eindringlich. »Mom will mich töten.«
    »Das glaube ich nicht«, erwiderte Poe in Interkosmo.
Er hatte die Situation noch immer nicht erfaßt. »Du bist
ein Freund von mir.«
    »Eben darum will Mom mich töten«, sagte Fellmer.
»Ich bin ein Fremder, und Mom wacht eifersüchtig über
ihre Kinder. Blick dich einmal um.«
    Poe tat es.
    Das ist nicht Moms Garten! riefen seine Gedanken. Nichts wie fort
von hier.
    Kaum hatte Poe es gedacht, da wechselte die Umgebung, und Fellmer
fand sich mit ihm in einer Steppenlandschaft wieder, über der
sich eine Dunstglocke spannte.
    »Danke, Poe, du hast mir das Leben gerettet«, sagte
Fellmer erleichtert und froh darüber, eine Atempause gewahrt zu
bekommen. Erst jetzt wurde ihm so richtig bewußt, daß er
sich mit einem Jungen, der von jeglicher Zivilisation isoliert
aufgewachsen war, in Interkosmo unterhalten konnte.
    »Wir sprechen die gleiche Sprache, Poe«, fügte er
hinzu. »Das zeigt, daß wir die gleiche Abstammung haben.«
    »Das habe ich schon immer gewußt«, sagte Poe.
»Ich weiß, daß deine Heimat Moms Garten ist und
auch du nur von Terra und dem dazugehörigen Sternenreich
geträumt hast.«
    »Es ist gerade umgekehrt«, erwiderte Fellmer.
»Irgendwann muß ein Raumschiff mit Menschen auf dieser
Welt gestrandet sein, deren Nachkommen ihr seid. Poe, dein Volk
stammt von Terranern ab. Ihr seid nicht Moms Kinder. Erinnere dich
des Wracks in dem Wurzelstock. Die Zusammenhänge dürften
klar sein. Ihr seid die Nachkommen jener Raumfahrer, die mit der
ALBATROS hier strandeten.«
    »Ich dachte, Albatros sei ein großer, weißer
Vogel«, meinte Poe.
    »Das ist richtig. Aber wir geben auch Raumschiffen solche
Namen, das müßtest du doch wissen.«
    Poe nickte. Er war mittelgroß, hatte blaue Augen und braunes
Haar, das wie abgebissen wirkte, er trug nur einen Lendenschurz aus
einem bastartigen Material. Er mußte Fellmers Gedanken
belauscht haben, denn er lächelte plötzlich und fuhr sich
durch den wirren Haarschopf.
    »Manchmal, wenn mir meine Mähne zu lang wird«,
meinte er dazu, »rufe ich mir einen Kolibri, um sie mir von ihm
stutzen zu lassen.«
    »Das sind wahrlich paradiesische Zustände«,
meinte Fellmer gedankenverloren. Er ließ die Umgebung nicht aus
den Augen, denn er traute dem Frieden nicht. In der Nähe weidete
eine Herde von Büffeln, die allmählich näher kamen.
Dahinter entdeckte Fellmer Zebras und Gnus, in der Luft kreisten
geierähnliche Vögel. Es war ein Bild wie aus einem
terranischen
    Wildpark.

Weitere Kostenlose Bücher