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PR TB 247 Albatros

PR TB 247 Albatros

Titel: PR TB 247 Albatros Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
diesem engen Raum eingeschlossen, schien er für sich
allein zu sein. Aber wenn er tiefer in die scheinbar tote Materie der
Wände hineinlauschte, so vernahm er eine Vielfalt von
Geräuschen, die dem Wispern nicht unähnlich
    waren.
    Aber es war nicht wirklich ein Wispern, und es kam nicht von
Lebewesen, sondern es entsprang einem Pseudoleben. Rings um ihn floß
ein steter Strom von verschiedenartigen Impulsen.
    Als er die Leitungen verfolgte, merkte er bald, daß es sich
um ein Netzwerk handelte, das den ganzen Asteroiden durchzog. Das
Netz war unglaublich weit verzweigt und von unglaublicher Vielfalt.
Irgendwie erinnerten ihn diese Ströme an Mom, auch sie fand sich
überall in ihrem Garten. Doch war sie auch mit den in ihr
lebenden Wesen verbunden. Und wenn schon nicht durch Nabelschnüre
wie mit den Pflanzen, so doch geistig.
    Die Menschen in diesem Netzwerk waren jedoch isoliert. Sie
stellten wohl gelegentliche Kontakte zu den »Positroniken«
und »Computern« des allumfassenden Systems her, aber sie
vermochten nicht, darin aufzugehen.
    Und das positronische System war begrenzt, denn auch der Asteroid
war begrenzt. Dahinter war eine weite Leere, und Poe mußte
seine Fantasie lange ausschweifen lassen, bis er wieder die Impulse
von anderen Lebewesen empfing. Er mußte mit den Gedanken fast
so weit reisen, wie von Moms Garten zu Lloyds Asteroiden.
    Poe zog seine Fantasie zurück. Er wollte nicht zufällig
mit Mom in Berührung kommen, nicht jetzt, noch nicht. Denn
entgegen seinen ersten Eindrücken, fand er diese Welt nun doch
recht interessant. Es störte ihn nur wenig, daß außerhalb
des Asteroiden niemand war, durch dessen Augen er sehen konnte. Er
wollte wissen, wo er war und wie dieser Asteroid aussah, den sich Jim
als Gesteinsklumpen vorgestellt hatte.
    Es war ein impulsiver Gedanke, der ihn veranlaßte, aus
seiner Unterkunft außerhalb des Asteroiden zu springen. Er gab
ihm ohne lange zu überlegen nach.
    Poe war entsetzt, als er sich tatsächlich in einem Nichts
wiederfand. Es war so kalt, daß sein Körper augenblicklich
zu Eis zu erstarren drohte. Und es gab keine Luft zum Atmen - es
herrschte ein solches Vakuum wie in dem Mann aus seinem Alptraum, den
sie Albatros nannten. War dieses absolute Nichts dieser Mann?
    Fröstelnd kehrte Poe augenblicklich wieder in seine
Unterkunft zurück. Sein Geist tastete sich nach den Leitungen
des Netzwerks, die durch die Wände gingen, um sich an dem Fluß
der Impulse zu wärmen. Dabei entdeckte er, daß er seinen
Geist in den Strom einordnen und mitfließen lassen konnte. Es
war ein ganz neuartiges Gefühl - vielleicht so ähnlich, wie
wenn man in Mom einging.
    Plötzlich wurde der Fluß jedoch unterbrochen, Poe wurde
erschüttert und mußte seinen Geist zusammenhalten, daß
er nicht dezentralisiert wurde. Es gelang - und auf einmal blickte
ihn Jim an.
    »Ich möchte Informationen über ein Raumschiff mit
Namen ALBATROS«, sagte Jim mit ernstem Gesicht zu ihm. »Es
handelt sich um eine kleine Raumjacht terranischer Bauart, die noch
vor Beginn der Neuen Galaktischen Zeitrechnung verschollen sein muß.«
    Poe wunderte sich, daß Jim ausgerechnet von ihm diese
Information wünschte. Darum wechselte er in seinen Geist über.
Durch Jims Augen sah er dann einen Bildschirm, über den
Schriftzeichen und Symbole wanderten.
    Nun erkannte Poe des Rätsels Lösung. Indem er sich dem
Energiefluß überlassen hatte, hatte er seinen Geist in das
positronische System integriert. Er hätte eins mit dem Computer
werden können!
    Dieser Gedanke erschreckte ihn so sehr, daß er beschloß,
ein solches Wagnis nicht noch einmal einzugehen.
    Er überlegte sich, ob er Jims Gedanken belauschen sollte, um
zu erfahren, was er über die ALBATROS erfuhr.
    Aber er entschied sich dagegen. Jim würde ihm sein Wissen
nicht vorenthalten, es auch gar nicht können, selbst wenn er es
beabsichtigte.
    Es gab so viele andere Geister in dieser Welt, die Poe erforschen
konnte, daß er sich mit Jim nicht weiter aufhalten wollte. Poe
ließ seine Fantasie ausschwärmen, bis er damit den
gesamten Asteroidenkomplex umfaßte -und dann öffnete er
sie. Leises Entsetzen packte ihn, als er merkte, in welchen
Gedankendschungel er geraten war. Zweihundert Geister plärrten
ihn gleichzeitig an. Und jeder dachte etwas anderes. Und jede dieser
Gedankenquellen sprudelte förmlich über vor
unzusammenhängenden Begriffen und sprunghaften Überlegungen.
Es war ein unbeschreiblicher Wirrwarr, aus dem kein

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