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PR TB 247 Albatros

PR TB 247 Albatros

Titel: PR TB 247 Albatros Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wurden.
    Es geschah selten genug, daß einer aus ihren Reihen einen
hochoffiziellen Abgang hatte, die meisten verschwanden heimlich,
still und leise, und darum gestaltete sich Katers Abschied zu einem
richtigen kleinen Fest.
    Er verschwand im Dickicht.
    Aus der Ferne erscholl das heisere Gebrüll eines Raubtiers.
    Poe sperrte sich dem Wispern der anderen. Sie versuchten, ihn mit
allen möglichen Tricks zu ködern, um ihn für die
Gazellenjagd zu gewinnen. Empi lockte ihn sogar mit der Aussicht:
    Wie-Wolken-im-Wind verleiht uns allen Gazellengestalt, so daß
wir uns unter die Herde mischen können!
    Sie sprach dabei, wohl um ihm zu schmeicheln, sogar Wiwiws Namen
vollständig aus.
    Aber selbst dieser Verlockung, in den Genuß von Wiwiws
Fantasie zu kommen, widerstand er. Poe fühlte sich elend.
    Er hatte sich zum Gespött des ganzen Dorles gemacht.
    Er versuchte zu träumen.
    Komm, großer weißer Vogel... Aber seine Fantasie blieb
stumpf. Er versuchte, Roak zu erreichen, jenen barbarischen
Vierbeiner mit der widerstandsfähigen Schuppenhaut, der der
Häuptling eines großen Stammes war und wilder und
gerissener als der Königstiger in Moms Garten. Poe schloß
die Augen, ließ seine Fantasie schweifen und wartete. Aber Roak
kam nicht. Dabei hätte dessen urweltliche, archaische Welt
gerade zu seiner chaotischen Stimmung gepaßt.
    Er hätte auch jeden anderen Traum willkommen geheißen,
aber auch wirklich jeden. Er brauchte Ablenkung, um nicht immer
wieder an die Szene im Dorf denken zu müssen, wie er sich vor
all seinen Kameraden bloßgestellt hatte, von Keß
gedemütigt worden und von Feiß herausgefordert worden war.
Im Augenblick wäre er völlig wehrlos gewesen, Feiß
hätte mit ihm tun und machen können, was er wollte. Aber
Empis Bruder gab kein Lebenszeichen von sich. Was führte er im
Schilde? Besaß er tatsächlich eine Fantasie besonderer
Art, oder bluffte er nur. Empis Bruder - Empi. Sie liebte Kirre, na,
wenn schon.
    Poe merkte, wie er sich selbst verrückt zu machen begann. Er
wollte träumen und vergessen. Er besaß eine breite Palette
bunter Träume, die von Menschen und Nichtmenschlichen handelten,
die in möglichen und unmöglichen Welten lebten, manche
davon so unvorstellbar fremd, daß die Senis, denen er
Geschichten daraus erzählte, nur die Köpfe schütteln
konnten. Aber mit seiner Erzählkunst schaffte er es, sie ihnen
näherzubringen und glaubhaft zu schildern - oder zumindest so,
daß sie sich mit etwas Phantasie etwas darunter vorstellen
konnten.
    Keiner hatte ein so breites Traumspektrum wie er, Poet. Und was
das Besondere an seinen Träumen war, die von so unglaublichen
und exotischen Welten handelten: sie gehörten alle in ein und
dasselbe Universum.
    Dies war sein Universum, er hatte es mit seiner Fantasie
erschaffen.
    Warum fand er plötzlich keinen Zugang?
    Er wußte, daß nicht allein die Gefühle daran
schuld waren, die er für Empi entdeckt hatte. Er glaubte nicht,
daß sein Liebesempfinden seine Fantasie tötete, obwohl das
schon vorgekommen war und eigentlich der normale Reifeprozeß
war: wenn man seine kindliche Unschuld verlor, dann büßte
man in der Regel auch seine Fantasie ein. Das war ein unabänderliches
Gesetz von Mom.
    Poe verscheuchte diese Gedanken, um nicht wieder auf Abwege zu
geraten. Daß er keinen Zugang zu seinen Traumwelten fand, hatte
mit Empi nichts zu tun.
    Er war sicher, daß etwas anderes der Grund war. Er hatte
eine unruhige Nacht gehabt, weil seine Fühligkeit für
kommende Ereignisse ihn geplagt hatte. Und am Morgen hatte er
gespürt, daß etwas in der Luft lag. Es hatte irgend etwas
mit dem Brüllen des Raubtiers zu tun. Das mit Empi hatte ihn zu
diesem Zeitpunkt noch gar nicht bedrückt - erst Keß hatte
ihn darauf
    aufmerksam gemacht und dadurch den Dingen einen anderen Lauf
gegeben.
    Eigentlich hatte er herausfinden wollen, was ihn eigentlich
plagte. Es war kein Traum gewesen, da war er ganz sicher, denn er
hatte zwar eine unruhige, aber traumlose Nacht verbracht.
    Der schwarze Panther hat Schonzeit. Jagt Gazellen!
    Er hörte Moms Wispern, als würde sie sich eben bei ihm
melden. Und er sah, wie Keß' Vater von allen seinen Mitsenis
und besonders vom Ältesten Abschied nahm, um seinen Weg in Moms
Garten anzutreten. Poe sah die Szene vor sich, wie sie sich ereignet
haben mochte oder - wie sie sich ereignen würde! Er hatte sie
miterlebt, obwohl er gar nicht anwesend war.
    Und er sah durch die Augen des schwärzet] Panthers eine
ausgemergelte Gestalt,

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