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PR TB 248 Geiseln Der Sterne

PR TB 248 Geiseln Der Sterne

Titel: PR TB 248 Geiseln Der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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spaßen war.
    Die Gedanken des Terraners schweiften ab und beschäftigten
sich mit Rhodan. Der Stand der Sonne ließ erkennen, daß
in Kürze die Nacht hereinbrechen würde. Zwar war das kein
Handikap für ein Infrarotsuchgerät, aber er beschloß,
die Verfolgung erst am nächsten Morgen aufzunehmen. Die
Entflohenen würden sich so in Sicherheit wähnen, und es
konnte auch nicht schaden, wenn er Bull noch ein wenig im eigenen
Saft schmoren ließ. Ihm kam nicht in den Sinn, daß die
Zeit gegen ihn arbeitete und der Regierung des Solaren Imperiums
Gelegenheit gegeben wurde, seine Spur aufzunehmen; er fühlte
sich unangreifbar auf Lot'est.
    Als er in das Gebäude zurückkehrte, in dem er seine
Zelte aufgeschlagen hatte, war aus der Ferne der Klang einer Trommel
zu hören. Sikoleinen registrierte es mehr unbewußt; er war
damit beschäftigt, sich einen Plan über sein weiteres
Vorgehen zurechtzulegen. Die Eingeborenen interessierten ihn im
Augenblick nicht.
    Vielleicht wäre das anders gewesen, wenn er gewußt
hätte, was das Schlagen der Trommeln bedeutete: Die Rostos
feierten, und im Mittelpunkt stand Fan'tas, der nun nicht nur ihr
Häuptling, sondern auch ein Held war. Er hatte es zweimal
geschafft, den Herrn, der vom Himmel kam, zu überwinden und
damit zu beweisen, daß er keineswegs allmächtig war. In
dieser Nacht floß der Ware'feh, ein vergorener Saft aus der
bananenähnlichen Quam'so-Frucht, reichlich und in Strömen.
    Wir hatten eine schreckliche Nacht hinter uns. Zwar waren wir
nicht angegriffen worden, aber wir hatten jederzeit damit rechnen
müssen, und entsprechend strapaziert war unser Nervenkostüm,
als endlich der Morgen graute.
    Die letzten Stunden hatten wir stehend und in der Hocke verbracht,
weil der Körper auf dem völlig durchweichten Boden
auszukühlen drohte. Die
    Glieder waren steif, wir waren naß bis auf die Haut, froren
und zitterten wie Espenlaub, Hunger und vor allem Durst wurden immer
quälender. Ich spürte die vorangegangenen Strapazen trotz
meines Zellaktivators, und das bedeutete, daß meine Begleiter
sich in einer weit schlechteren Verfassung befinden mußten. Sie
sprachen nicht darüber, lediglich Gucky hatte mehrmals über
starke Schmerzen geklagt.
    Als diffuses Licht den beginnenden Tag ankündigte, brachen
wir auf. Bäume und Sträucher trieften vor Nässe, Dunst
und Nebelschwaden verschleierten den Blick und ließen die
Umgebung bizarr und unwirklich erscheinen.
    Wir waren nicht die einzigen, die zu solch früher Stunde
bereits wach waren. Vögel zwitscherten, und mehr als ein Dutzend
anderer Tierarten stimmte in den Chor der Gefiederten ein, um den
neuen Tag zu begrüßen.
    Ich trug wieder Gucky. Die beiden Leibwächter hatten dagegen
protestiert, weil es ihrer Meinung nach für einen Mann in meiner
Position unzumutbar war. Natürlich hielt ich das für
kompletten Unsinn, sagte es ihnen jedoch nicht, sondern erinnerte sie
an ihre Aufgabe, uns zu beschützen. Das wirkte und enthob mich
langer Diskussionen, nach denen mir nicht der Sinn stand.
    Der Marsch war beschwerlich. Bis zu den Knöcheln versanken
wir im morastigen Untergrund. Mühsam, mehr rutschend und
balancierend als gehend, kämpften wir uns voran. Die Stimmung
war gereizt, selbst wegen Nichtigkeiten gerieten sich Gerslik und
Ernestin in die Haare. Ich konnte es den beiden Männern nicht
einmal verdenken, denn ich selbst spürte eine gewisse
Verdrossenheit, also jene Stimmungslage, in der man sich über
die berühmte Fliege an der Wand ärgerte. Das ständige
Nörgeln und Quengeln Guckys trug nicht gerade zur Verbesserung
meiner Laune bei. Seiner Meinung nach war mein Griff mal zu fest,
dann wieder zu locker, das eine Mal federte ich zu stark beim Laufen,
beim nächsten Schritt nahm ich nicht genug Rücksicht auf
seinen verletzten Fuß.
    Ein ums andere Mal hatte ich eine heftige Erwiderung auf der
Zunge, beherrschte mich jedoch. Ihn hatte es wirklich am ärgsten
von uns allen getroffen, und dann hatte er sich zu allem Übel
auch noch verletzt. Er, der sonst Kopf und Kragen riskierte, um
andere zu retten, war nun fast so hilflos wie ein Säugling. Das
hatte er natürlich erkannt, und man mußte nicht einmal
sonderlich sensibel sein, um zu begreifen, was er empfand.
    Die Temperatur stieg an. Ich genoß die wohlige Wärme,
die sich in meinem Körper ausbreitete und die klamme Kleidung
trocknete, aber dann war es des Guten schon wieder zuviel. Ich
schwitzte, salziger Schweiß brannte auf der Haut und in den
Augen, das

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