PR TB 249 Ultimatum Fur Terra
Flottenstützpunkt. Alaska Saedelaere
spürte den sprunghaften Anstieg der Aktivität seines
Cappin-Fragments, angeregt durch die Parapsi-Impulse des
Unterbewußtseins von Madja a Dena.
Fayne Barbizon fühlte mit der Frau mit, die schon einmal
einen Angriff der Vernichtungswaffe überstanden hatte.
Ein Kampfroboter vom Typ TARA-III-Uh trat durch die noch offene
Tür in den Raum und meldete sich bei Alaska Saedelaere. Die
Kennzeichen auf der Stirnseite des Roboters wiesen ihn als Führer
einer Einsatzgruppe aus.
»TARA-III-1 zur Stelle. Fünfzig Roboter stehen auf
Abruf. Der Kommandant der Station bittet Sie in den Kontrollraum zwo,
Sir.«
»Gut«, antwortete Saedelaere. »Du weichst nicht
von meiner Seite, so daß ich die Roboter jederzeit einsetzen
kann.«
Dann wandte er sich an seine Begleiter.
»Bitte kommen Sie alle mit, denn es ist besser, wenn wir
zusammenbleiben.«
Schweigend folgten die Frauen, Snider und der Kampfrobot dem
Transmittergeschädigten in den Kontrollraum des
Flottenstützpunkts. Alaska schritt schnell aus, als wollte er
eine gewisse Distanz zwischen sich und Madja a Dena bringen. Die
Unruhe, die sich von der Frau auf das CappinFragment übertrug,
hielt unvermindert an und störte ihn sehr. Das Leuchten des
Organklumpens war so stark geworden, daß es auch den anderen
nicht verborgen bleiben konnte. Nur deuten konnten sie es nicht, vor
allem nicht Madja a Dena.
Im Kontrollraum herrschte eine geschäftige Atmosphäre,
aber keine große Unruhe. Die Frauen und Männer, die hier
ihren Dienst für das Imperium leisteten, waren schon des öfteren
in gefährlichen Situationen gewesen und betrachteten den
jetzigen Alarmfall noch als Routineangelegenheit. Deighton und
Saedelaere hatten bewußt die Informationen so bemessen, daß
der ganze Umfang der Gefahr den meisten Beteiligten verborgen bleiben
mußte. Dadurch sollte zum einen Panik vorgebeugt werden. Zum
anderen galt es aber den Parapsi-Komplex Madja a Denas so lange zu
unterdrücken, bis der Angriff durch Myrdik tatsächlich
erfolgte. Daneben bestand noch die Hoffnung, daß die
ausgesprochene Gegendrohung nicht ohne Wirkung blieb.
Der Kommandant des Flottenstützpunktes MARS-UZ-61 begrüßte
seine scheinbar unfreiwilligen Gäste und räumte Saedelaere
als Sonderoffizier des Imperiums sofort alle Vollmacht ein. Alaska
hatte fast das Gefühl, daß der Mann froh war, die
Verantwortung übertragen zu können. Dann verließ er
wieder den Raum und überließ den Gang der Dinge Alaska
Saedelaere und Major Szostek.
Wegen der ruhigen und sachlichen Stimmung in dem Kontrollraum
hatte sich nun auch Madja a Dena wieder etwas gefangen. Ihre Gedanken
konzentrierten sich auf ihren Sohn.
»Können wir nicht noch nach Sven suchen lassen,
Alaska?« wandte sie sich an Saedelaere.
Fayne Barbizon antwortete für den Maskenträger, der dem
Führungsroboter einige Anweisungen gab.
»Nicht jetzt, Madja. Sobald sich Zeit findet, wird Alaska
sich darum kümmern.«
Mit einem Signalton erhellte sich wieder der bis dahin dunkle
Bildschirm, von dem kurz zuvor Solarmarschall Deighton gesprochen
hatte. Saedelaere wußte, daß Deighton auch inzwischen
alle Gespräche in dem Raum hatte verfolgen können und daß
nur die Bildübertragung einseitig ausgetastet gewesen war. Madja
a Dena durfte keinen Verdacht schöpfen.
»Gut, daß ich Sie gefunden habe, Alaska«, begann
der Solarmarschall. Ȇber die neue Entwicklung sind Sie
sicher schon informiert. Wie kommen Sie auf den Mars?«
Alaska erzählte in kurzen Worten den tatsächlichen
Hergang der Ereignisse ihrer Notlandung. Dann fuhr er fort:
»Der Stützpunktkommandant hat mir das Kommando
übergeben. Eine Gruppe Kampfroboter steht bereit, und
Kontrollsensoren wurden auf Veranlassung von Major Szostek
geschaltet. Was ich unternehmen soll, wenn dieser Myrdik tatsächlich
seine Waffe einsetzt, weiß ich auch nicht. Welche
Schutzmaßnahmen sind denn getroffen worden?«
Diese Sätze sprach der Maskenträger nur, um Madja a Dena
zu informieren und ihre Gefühle in eine bestimmte Richtung zu
lenken. Auch Deightons Antwort auf Saedelaeres letzte Frage verfolgte
dieses Ziel.
»Wir legen einen Paratronschirm um den ganzen Planeten. Das
heißt, wir wollten dies tun. Inzwischen wissen wir aber, daß
der Schutzschirm nur eine begrenzte Wirkung hat, denn die Gangster
können ihn mit ihrer Vernichtungswaffe mühelos überwinden.
Eine andere Möglichkeit sehen wir noch nicht.
Für eine Evakuierung ist es auch schon zu spät.
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