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PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

Titel: PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Gefangenen darf die Tabuzone betreten«, sagte er.
    Dann schlug die Tür hinter ihm zu.
     

Vereinigung der Kräfte
     
    Stille.
    Bereits seit mehr als zwei Stunden kroch Adlai Kefauver durch den engen Versorgungsschacht, der dicht vor Lager Vier/Acht endete. Seine Schultern berührten auf beiden Seiten die Wände, über seinem Kopf blieben nur wenige Zentimeter Freiraum. Sein Atem ging ruhig. Ein Strahler steckte griffbereit im Holster. Überall um ihn erstreckte sich eine schier unendliche Anzahl an Kabeln, teils in den Wänden, teils in der Decke verankert.
    Er erreichte das Ende des Schachts. Mit der Rechten löste er die Verschlusskappen, die das Endgitter hielten. Er ließ alle nur mögliche Vorsicht walten, versuchte völlig lautlos zu arbeiten. Es war unwahrscheinlich, dass sich ausgerechnet in dieser Sektion einige der Besatzer aufhielten, aber die Gefahr bestand dennoch. Eine zufällige Entdeckung würde fatale Folgen nach sich ziehen.
    Lager Vier/Acht lag mitten in einem eher unbedeutenden Abschnitt der FARYDOON, der luxuriösen Privatquartieren, Hygieneeinrichtungen, einem ausgedehnten Freizeitbereich sowie einem großen Speisesaal vorbehalten war - ein Nobelhotel für wichtige Staatsgäste und die reichen Bürger der Transgenetischen Allianz, die in wenigen Jahren horrende Preise für einen Transfer nach Andromeda bezahlen sollten.
    Oder hätten bezahlen sollen; Adlai hielt es für mehr als unwahrscheinlich, dass die FARYDOON jemals ihren normalen Flugbetrieb aufnehmen konnte. Bereits dieser offizielle Jungfernflug hatte in einem absoluten Desaster geendet. Das Schiff befand sich in der Gewalt der Gui Col, und Adlai, der als Kommandant der myrmidonischen Söldner für die Sicherheit des Schiffs verantwortlich gewesen war, sah keine Möglichkeit, es zurückzuerobern.
    Sein primäres Ziel bestand momentan deshalb darin, Kontakt zu den Gefangenen aufzunehmen und ihnen Hilfe zukommen zu lassen. Doch zuerst galt es, eine wichtige Vorbereitung zu treffen.
    Das Gitter löste sich. Adlai zog es ins Innere des Schachtes und observierte vorsichtig den Korridor. Niemand hielt sich darin auf. Er schob sich aus dem Schacht, die Waffe im Anschlag. Nachdem er sich nach allen Seiten abgesichert hatte, setzte er das Gitter wieder ein.
    Die Wände waren mit glänzendem Holz getäfelt, im Abstand von wenigen Metern leuchteten darin integrierte Informationsdisplays. Eine bunte Pflanzenvielfalt wuchs in breiten Nischen. Alles in allem bot sich ein idyllischer Anblick, der nichts davon ahnen ließ, welche Katastrophe sich ereignet hatte.
    Ein Laufband in der Mitte des Korridors stand still. Die bequemen Sitze wirkten ebenso deplatziert wie die Haltestangen der kleinen Einpersonenflugscheiben, die für einen bequemen Transport sorgen sollten.
    Kefauver passierte den Eingang in ein bluessches Schallbad und einen Schwebetunnel, wie er auf Gorragan verbreitet war. Diesen Luxuseinrichtungen gönnte er keinen Blick. Von Bedeutung war einzig Lager Vier/ Acht.
    Kurz darauf gab er den Kode ein, der den Zugang öffnete; er war nur einfach verschlüsselt, diente eher dazu, zufälliges Betreten durch eine Verwechslung zu verhindern. Das Lager war kein sensibler Bereich, darin wurde nichts von größerem Wert aufbewahrt. Adlai verfügte über nahezu alle Sicherheitskodes an Bord; nur die höchsten Stufen mussten vom Kommandanten des Schiffs oder dessen Stellvertreter zusätzlich bestätigt werden.
    Er schlüpfte in die kleine Lagerhalle und schloss das Schott hinter sich.
    Im matten Licht erkannte er all die Utensilien, die für den Betrieb dieses Hotelbereichs nötig waren - Schweißtücher für das Ultraschallbad; Wannen und Bänder für den Aufenthalt im Schwebetunnel; Duftzusätze, wie sie im Schwimmbereich verwendet wurden; Kisten voller Trockeneisgas; Flaschen für den heißen Buntnebel, den die Blues so liebten ... alles war im Überfluss vorhanden.
    Er schaute sich um.
    Niemand zu entdecken.
    Also hieß es warten. Sie war noch nicht da, falls sie überhaupt jemals kommen würde. Adlai wusste nichts über sie, seit sie vor mittlerweile fast achtzig Stunden untergetaucht war. Er konnte nur hoffen, dass sie noch nicht entdeckt oder gar getötet worden war. Außer ihm selbst war sie wohl die Einzige, die ...
    »Adlai.«
    Er zuckte zusammen. »Ich habe dich nicht bemerkt.«
    Caadil Kulée löste sich aus dem Schatten einer Nische, wo sie zwischen einem Kistenstapel gekauert hatte, dessen Aufdrucke verrieten, dass darin Süßigkeiten

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