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PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

Titel: PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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wegzulenken. Aber die innere Befriedigung der Jagd war ihm geraubt worden.
    Dies war der Moment, in dem er eine Nachricht seines Meisters empfing. »Rückzug. Sofort. Das Konsortium greift an.«

Eine Misere zu beiderseitigem Nutzen
     
    Perry Rhodan schirmte die Augen mit der flachen Hand ab; durch die Sichtscheibe des Beiboot-Gleiters fiel gleißend helles Sonnenlicht. Sie flogen nach wie vor in etlichen Metern Höhe über die Stadt Belthaany, die jenseits des Raumhafens begann. In der Ferne überragte ein Gebäude alle anderen, es zog seine Blicke wie magisch an.
    »Wir nennen den Regierungssitz Typosium«, erläuterte Caadil Kulée; sie hatte den Gleiter auf Automatiksteuerung geschaltet. »Es gibt nur wenige Besucher auf Gorragan, aber diejenigen, die hierher kommen, bezeichnen den Anblick wohl als beeindruckend.«
    »Und das absolut zurecht«, sagte Avryl Sheremdoc. »Als ich das Typosium zum ersten Mal gesehen habe ... «
    »Den«, unterbrach Caadil.
    »Bitte?«
    »Den Typosium. Nicht das. Eine Spitzfindigkeit, verzeih mir, aber solche Kleinigkeiten sind mir wichtig. Alles sollte seine Ordnung haben; soviel Zeit muss sein.«
    Avryl schloss die Augen, die Augäpfel rollten, als träume sie. »Seit ich den Typosium zum ersten Mal gesehen habe, frage ich mich, wie viel Energie dauerhaft benötigt wird, um ein solches Gebäude überhaupt stabil zu halten.«
    Caadils Fingerspitzen huschten über ihre Vortex-Augen, die in ihren Schläfen wie Edelsteine wirkten, deren Oberfläche sie polieren wolle. Sie summte einige Takte einer Melodie, die Rhodan nicht kannte, ihn aber vage an etwas erinnerte, das er schon einmal gehört hatte. In diesen Momenten wirkte Caadil, als sei sie der Welt entrückt. Rhodan nahm sich vor darauf zu achten, ob sie dieses Verhalten öfter zeigte. Es war zumindest auffällig, was jedoch nicht bedeuten musste, dass sie deshalb psychologisch instabil sein musste.
    Kurz darauf verstummte sie. Ihre Lippen glitzerten feucht, und sie öffnete die Augen wieder. »Wir nutzen die magnetischen Energien, die unsere Heimatwelt zu bieten hat. Der Typosium befindet sich exakt über dem Südpol. Du wärst erstaunt, wie stark die natürlichen Kräfte dort
    wirken und wie zerbrechlich das Gleichgewicht der Gewalten ist. Der Typosium hilft sogar, sie im Zaum zu halten, was sich positiv auf das Gesamtklima unseres Planeten auswirkt. Früher kam es in sehr unschöner Regelmäßigkeit alle 108 Tage zu einer Entladung der magnetischen Energien, was extreme Flutwellen und Stürme bewirkte. Von unnötigem energetischem Aufwand würde ich daher nicht reden, Avryl. Wenn ich jedoch unbedingt einen Vergleich bemühen will, kommt mir...«
    »... die Solare Residenz auf Terra in den Sinn«, unterbrach Rhodan die wie einstudiert wirkende Rede. Es fehlte nur noch, dass Caadil dozierend den Zeigefinger hob. »Der Vergleich hinkt zwar, doch ...«
    »Wie Vergleiche es allgemein so an sich haben«, meinte Caadil. »Analogien gehen nie bis ins letzte Detail auf.«
    »... doch umgekehrt wärst du erstaunt, welche Wirkung die Residenz auf das Selbstbewusstsein der Terraner ausübt und wie stark ihre Bedeutung für das Außenbild Terras in der Galaxis ist. Eine mindestens ebenso gute Begründung wie die deine, auch wenn sie vollkommen anders motiviert ist.«
    »Du gefällst mir, Perry Rhodan. Du wirst deinem Ruf gerecht und nennst die Dinge beim Namen. Sei versichert, dass die Tamräte ein ehrliches Wort zu schätzen wissen werden.«
    »Wie es in der Politik eben so ist?« Rhodan blickte durch die Sichtscheibe des Gleiters nach draußen. Sein Spiegelbild lächelte ihn amüsiert an. Er bemerkte nur beiläufig, dass Avryl eine Entschuldigung murmelte, sie habe die Gorragani nicht kritisieren, sondern nur etwas harmlose Konversation betreiben und ihr Interesse bekunden wollen.
    Die eigentliche Stadt nahm Rhodan kaum wahr, seine Blicke fixierten den Typosium. Der Gleiter war inzwischen so nah herangekommen, dass die Besucher Einzelheiten erkennen konnten. Vage erinnerte der Regierungssitz in seiner Form an eine gewaltige goldene Ähre, deren Blütenstand sich in fünf Teile spaltete, die wiederum in einem geschwungenen Halbkreis nach unten ragten. Die Spitzen schienen in ständiger Bewegung; ja, sie zitterten etliche Dutzend Meter über dem Boden. Statt eines einzelnen tragenden Stängels jedoch gab es fünf viel zu dünn erscheinende Säulen, von denen sich jede wiederum in fünf Teile spaltete. Und auch diese teilten sich erneut. Der

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