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PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

Titel: PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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verfeinern oder im besten Fall neu erfinden. Die Transgenetische Allianz ist einen anderen Weg gegangen. Den umgekehrten Weg. Ich habe einige historische Abhandlungen über euer Leben und die Zeit eurer Jugend gelesen, weil ich in die Stimmung eintauchen wollte, die ihr wohl selbst empfunden habt, als auf Terra die Raumfahrt begann. Ihr seid Zeitzeugen gewesen und habt diese Epoche mitgeprägt wie nur wenig andere, die noch am Leben sind. Während dieser Studien bin ich auf ein interessantes Sprichwort gestoßen. Ihr dürftet es kennen. Vielleicht beschreibt es die Situation treffend. Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, muss der Prophet zum Berg kommen.«
    Sofort begriff Rhodan, worauf Ziaar hinauswollte. »Ihr habt nicht eure Schiffe weiterentwickelt, sondern ...« Wie hatte der Tamrat es genannt? »... den Linearraum manipuliert?«
    »Die Manipulation nennen wir Vortex-Routen. Es sind Strecken erhöhter Beschleunigung oder auch selbstbewegte Zonen.« Ziaar lachte, aber es klang unsicher. »Ich habe zu viele Abhandlungen unserer Wissenschaftler darüber gelesen. Was sich wie und weshalb bewegt, ist wohl ein wenig ... relativ. Aber ja, du hast Recht - wir haben nicht an unseren Schiffen angesetzt, sondern am Transportmedium.«
    Was der Tamrat im Plauderton vorbrachte, war schlichtweg ungeheuerlich. Den Linearraum manipulieren? Wie sollte das möglich sein? Für wen hielt sich die Transgenetische Allianz? Ein vielleicht unfairer, aber ebenso unvermeidlicher Vergleich kam Rhodan in den Sinn. Was war zuletzt geschehen, als jemand - in diesem Fall die Kosmokraten und vielleicht auch die Chaotarchen - Naturkonstanten manipulierte? Die Erhöhung der Hyperimpedanz hatte alle raumfahrenden Völker technologisch um Jahrhunderte zurückgeworfen.
    Äußerlich blieb Rhodan gelassen. »Ein unkonventioneller Gedanke. Wahrscheinlich ist es deswegen weder unserer Geheimagentin, noch denjenigen irgendeines anderen Sternenvolkes je gelungen, hinter euer Geheimnis zu kommen.«
    »Das hoffen wir«, sagte der Tamrat. »Haneul Bitna hat dir zweifellos von dem Unbekannten erzählt, der auf Gorragan spionierte und alle Parteien ausspielte? Zwar starb er, aber wir wissen nicht, was er in Erfahrung brachte und vor seinem Tod womöglich noch weitermeldete.«
    »Wie sieht diese Manipulation des Linearraums konkret aus?«, fragte Rhodan.
    Der Lastengleiter erreichte die FARYDOON. Er schwebte vor dem Schiff empor und hielt direkt vor der Lücke im umgebenden Ring. Drei klobige Schweberoboter verließen den kleinen Passagierraum. Die keilförmigen Einheiten besaßen eine Fülle von dicken Tentakelarmen; sie waren offensichtlich für grobe Montagearbeiten konstruiert worden.
    »Kommt mit in das Schiff«, bat der Tamrat. »Dort kann ich es euch anhand einiger Simulationen leichter erklären.« Er ging los; Rhodan und Adams folgten. »Einiges aber jetzt schon: Die Reiserouten müssen vorab präpariert werden. Wir trassieren sie mit einem speziell bearbeiteten Syntho-Molkex, das wir mit besonderen Hyperkristallen versetzen. Hyperkristalle, die die Brütersonnen unseres Sternenreiches absondern. Eine Strecke nach Andromeda vorzubereiten, kostet also erst einmal Zeit... und eine Menge Ressourcen. Deshalb benötigen wir Terras Hilfe.«
    »Unsere Agentin Avryl Sheremdoc hat mir von den Brütersonnen berichtet«, sagte Rhodan. Die Montagerobots entluden eine gläserne, rundum geschlossene, eiförmige Kabine, deren Wände völlig durchsichtig waren. Rhodan schätzte ihren größten Durchmesser auf etwa zehn Meter. Im Inneren waren vor allem eine breite Liege und einige technische Hardware zu sehen, deren Details Rhodan aus der Entfernung nicht erkennen konnte. »Ihnen verdankt die Transgenetische Allianz ihren Wohlstand und den Aufschwung. Sie schleudern mit ihren Protuberanzen wertvolle Hyperkristalle aus.«
    »Es ist nicht leicht, diese Kristalle abzuernten, doch wir haben inzwischen Technologien entwickelt, die es uns ermöglichen. Die Ernte steigt von Monat zu Monat. Übrigens unterscheiden sich diese Sonnen auf den ersten Blick nicht von zahllosen anderen in unserem Herrschaftsgebiet. Wir wurden erst auf sie aufmerksam, als sich Einheiten der Terminalen Kolonne TRAITOR für sie besonders zu interessieren schienen. Diese Hyperkristalle versetzen wir wie gesagt mit dem synthetisch hergestellten Molkex ... was allerdings nur gelingt, wenn man ein spezielles Hormon zur Verfügung hat. Womit wir bei dem B-Hormon angelangt sind, das nur unsere

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