Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

Titel: PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
Vom Netzwerk:
»Wieder ein völlig anderes Erklärungsmodell, als es etwa der Tamrat gebraucht hat. Es kommt mir allerdings anschaulicher vor.«
    »Anschaulicher, das ist das richtige Wort. Es ist ein Bild ... die tatsächlichen Vorgänge im Hyperraum sind natürlich um einiges komplexer. Ich glaube nicht, dass wir sie verstehen können.«
    »Womit wir wieder beim Themenkomplex Fragen und Antworten angelangt wären.«
    »Für mich habe ich diese Antwort längst gefunden. Ich muss die Hyperphysik nicht verstehen. Aber ich fühle den Vortex. Das ist meine Aufgabe als Pilotin.«
    »Zeigst du mir das Schiff?«
    Sie schüttelte den Kopf; eine eigentlich terranische Geste, die offenbar auch bei den Gorragani verbreitet war. »Wenn du einverstanden bist, Perry, würde ich dir lieber etwas anderes zeigen. Begleitest du mich in die Stadt?«
    »Seht sie euch an!« Der Blue rief diese Worte mit übertrieben theatralischem Tiefsinn, zu dem die hohe, zirpende Stimme so gar nicht passen wollte. Die Hände fuchtelten vor dem Diskusschädel, als wollten sie die zahllosen Passanten greifen und in das kleine Museum zerren. »Die Meister der Insel ... legendär, entsetzlich - gruselig!« Beim letzten Wort zitterte die Stimme noch stärker als zuvor.
    Rhodan blieb stehen. Die Menge strömte an ihm vorüber. Caadil bemerkte es nicht sofort und hatte einige Mühe, sich zurückzukämpfen.
    Nicht nur Tefroder und Blues waren unterwegs; Rhodan erkannte auch die weißen Haarschöpfe einiger Arkoniden sowie, was ihn mehr als alles andere erstaunte, einen gerade einmal handspannengroßen Siganesen, der auf einem kleinen Spezialgleiter wenige Zentimeter über den Passanten flog. Vor wenigen Minuten hatte er darüber hinaus geglaubt, einen Springer zu sehen - doch der hatte sich in der Masse verloren. Es wäre allerdings nicht verwunderlich gewesen, denn dieses Händlervolk, das sich gerne eigener Methoden bediente, war nahezu überall anzutreffen. Alles in allem schien es nur wenig Fremdenverkehr auf Gorragan zu geben, aber völlig abgekapselt vom galaktischen Geschehen war diese Welt nicht.
    Etwas rempelte von hinten seine Unterschenkel an. Ein dumpfer Schmerz jagte durch seine Beine, er knickte in den Knien ein, wäre fast gestürzt. Rhodan wandte sich verärgert um und sah einen Hund mit zottigem Fell. Gerade dachte der Terraner, dass er wohl Glück gehabt hatte, nicht gebissen worden zu sein, als das vermeintliche Tier sich auf die Hinterbeine aufrichtete und sich in akzentfreiem Interkosmo wortgewandt entschuldigte.
    Dem Blue, der theatralisch mit den Meistern der Insel geworben hatte, entging derweil nicht, dass ein potenzieller Kunde stehen geblieben war. »Du willst sie sehen, die Wunder und die Gräuel der Vergangenheit? Lebensechte Holoramen stellen die Historie der Vergangenheit dar!«
    Die Historie der Vergangenheit, wiederholte Rhodan in Gedanken. Er murmelte ein halb interessiert wirkendes »so, so« und wartete ab.
    »Die Meister der Insel, die Andromeda geknechtet haben«, fuhr der Blue fort. »Deine Wurzel, mein Freund!«
    »Er ist kein Tefroder«, sagte Caadil kühl, die inzwischen den Weg zurück geschafft hatte. »Siehst du nicht, dass ...«
    Rhodan griff nach ihrer Hand, die sie erhoben hatte. »Lass ihn. Ich
    interessiere mich für die Meister der Insel.«
    Der Blue gab ein zirpendes Geräusch von sich; es klang äußerst zufrieden. »Bei der fahlwolkigen Kreatur der Vergangenheit, du wirst den Besuch nicht bereuen. Wir dokumentieren sogar das Leben des großen Befreiers bis in die Gegenwart. Perry Rhodans legendäres Zusammentreffen mit Faktor 1, der Kampf mit Mirona Thetin und sein weiteres Leben auf Terra ... alles inklusive, für ein Eintrittsgeld, das ein reiner Spottpreis ist.«
    Er scheint seine eigenen Holofilmchen nicht sonderlich gut zu kennen, dachte Rhodan. »Nach deinen wenigen Andeutungen glaube ich nicht, dass dein ... «
    »Museum«, half der Blue aus, als Rhodan zögerte.
    »... dein Museum historisch allzu korrekt ist.«
    »Ich habe höchstpersönlich geforscht und ...«
    Caadil und Rhodan lachten gleichzeitig los. »Die Meister sind ein dunkler Schatten, über den heute kaum noch jemand etwas weiß«, meinte sie schließlich. Dann, mit einem Blick auf den Blue: »Komm, Perry.«
    Rhodan gönnte sich ein letztes, breites Grinsen und folgte seiner Begleiterin.
    Durch das Getümmel ging es weiter, und der Terraner sah all das, was sich offenbar universell in jeder Stadt der Galaxis breitmachte, wenn man die auf Hochglanz

Weitere Kostenlose Bücher