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PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

Titel: PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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seine Umgebung keine Sekunde aus den Augen, rechnete ständig mit einer neuen Überraschung, gönnte sich aber die Zeit, der Aufzeichnung zu lauschen. Es war möglich, dass sie auf diese Weise wichtige Informationen gewannen. Sie hatten ihre Gegner für kurze Zeit belauscht, ohne dass diese es wussten.
    »Ich habe vier Sonden geschickt.« Die Stimme klang hoch und gelassen, ließ wenig Aufschluss über den Sprecher zu - zumindest nach terranischem Maßstab. Kefauver wusste, dass er dies nicht auf unbekannte Fremdvölker übertragen durfte, die einer völlig anderen Gefühlswelt folgten, wenn sie überhaupt vergleichbare Emotionen besaßen. Es war dieselbe Stimme, die die Holobotschaft gesprochen und die Besatzungen der CANNAE und der FARYDOON zur Kapitulation und zur Übergabe der Schiffe aufgefordert hatte; damals allerdings in der Verkehrssprache der Gorragani. Es musste sich also um den Gui Col namens Cha Panggu handeln, von dem sie nichts wussten außer seinem Namen. »»Einschließlich derjenigen, die den Holoprojektor trug, der sich nach Abspielen der Botschaft rückstandslos zerstört hat.«
    »Das heißt, inzwischen sind alle Sonden zerstört«, meldete Parizhoon. »Ich habe drei Einheiten entdeckt und vernichtet.«
    »Ein Grund zur Erleichterung!«
    Eine andere Stimme sprach in der Aufzeichnung. Sie war voluminöser und wirkte auf Adlai unwillkürlich sympathisch; ein Eindruck, der ihm ganz und gar nicht gefiel. »»Transport von Waffensonden und Enterung möglich. Die Bewegung der FARYDOON ist völlig aufgehoben, wir stehen still im Weißraum.«
    Diese Worte elektrisierten ihn. Waffensonden! Enterung. »Macht euch bereit!«, befahl er seinem Trupp. Mehr war nicht nötig. Die Söldner wussten ohnehin, was die Worte aus der Zentrale der Angreifer bedeuteten.
    »»Wir dürfen keine allzu großen Zerstörungen bewirken.« Das war wieder die Stimme, die zuerst gesprochen hatte - dieser Cha Panggu. »Die FARYDOON darf unter keinen Umständen Schaden davontragen. Sie muss voll manövrierfähig bleiben. Fenji, du wirst den ersten Stoßtrupp anführen. Töte so viele der Söldner, wie du es für nötig erachtest. Adlai Kefauver muss auf jeden Fall sterben. Er ist unser gefährlichster Gegner.«
    Adlai erstarrte. FARYDOON. Söldner. Die Fremden waren bestens informiert. Sogar seinen Namen kannten sie, ebenso wie seine Position an Bord der CANNAE. Er bildete also das erste Ziel.
    Er empfand keine Angst. Nur Entsetzen. Doch dieses unterdrückte er,
    wie tausendmal zuvor.
    »Dein oberstes Ziel ist dir klar?«, fragte Cha Panggu.
    Und eine dritte Stimme antwortete: »Ich bringe dir den VortexPiloten.«
    »Schafft mir eine Verbindung zu von Denno!«, rief Kefauver. »Sie muss auf jeden Fall Bescheid wissen! Sie muss die Pilotin schützen, um jeden Preis!« Die Fremden wollten den Piloten - sie wollten eine unversehrte FARYDOON - ihnen ging es also um das Vortex-Schiff ... um ein manövrierfähiges Vortex-Schiff!
    »Keine Verbindung zum Außenteam möglich«, sagte Parizhoon.
    Die akustische Aufzeichnung brachte nur noch Schrittgeräusche, die allerdings eins klarstellten: An Bord des fremden Schiffes setzten sich viele Soldaten in Bewegung.
    Der Entertrupp, dachte Kefauver. Er zog einen schweren Kombistrahler.
    Dann ertönte noch einmal Cha Panggus Stimme an Bord des fremden Schiffes, leise und kaum verständlich, offensichtlich sprach sie nur zu sich selbst: »Fenji, Fenji... vielleicht wird dies deine letzte Probe sein. Ich hoffe für dich, dass du an dem Kampfroboter vorbeikommst. Chyi Xeyme, wenn du diesen Triumph nur miterleben könntest.«
    Parizhoon gab ein blechernes Lachen von sich. »Er hält mich für einen bloßen Kampfroboter.«
    »Bist du das etwa nicht?«
    »Ich bin ein Mentadride, das solltest du wissen. Ich trage Erinnerungen in mir, und schon bald wird mir das Bürgerrecht der Transgenetischen Allianz ... « Er brach mitten im Satz ab, drehte sich so schnell, wie es nur eine mechanische Einheit konnte, und feuerte eine Salve ab.
    Ein Strahl zischte dicht an Adlai Kefauvers Kopf vorbei, doch er war nicht von Parizhoon abgefeuert worden. Hinter ihm explodierte etwas in grellem Licht. Da hatte er sich längst hingeworfen, krachte auf den Boden und suchte Deckung.
    Ein Aufschrei.
    Flammen pufften vor ihm hoch und erloschen wieder. Einen Sekundenbruchteil lang blitzte etwas golden auf.
    Golden wie die Gesichtshaut dieses Gui Col, der uns die Holobotschaft geschickt hat. Doch diesmal ist es anders, wie ein

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