PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel
überzeugt. »Er wird Sabotage üben oder einen Terroranschlag durchführen.«
Der Tamrat blieb stehen. »Wie kannst du dir da so sicher sein?«
»Dieser Gui Col wird uns schaden, wo immer es möglich ist, um seinen Leuten einen zweiten Enterversuch zu erleichtern. Er will die Aufmerksamkeit unserer Verteidigungskräfte an verschiedenen Orten bündeln. Und leider ist ihm genau das bereits gelungen. Wir müssen die Besatzung im Casino schützen, wir müssen die Zentrale der FARYDOON verteidigen und Navigator Sepehr sichern. Diese Hyperplanke, die ihnen offenbar Zugang zur Zentrale der CANNAE gewährt, ist eine weitere Schwachstelle. Dass dort ein zweiter Enterversuch erfolgen wird, steht wohl außer Frage. Wir konnten den ersten Trupp zwar zurückschlagen, doch sie werden wiederkommen. Besser gerüstet und besser über unsere Möglichkeiten und Fähigkeiten informiert.«
Rhodan ergriff die Lehne eines Stuhls und schob ihn an den runden Besprechungstisch heran. Die Beine schrammten quietschend über den Boden. »Wenn wir es dazu kommen lassen. Mein Vorschlag ist ein anderer.« Er warf Kefauver einen Blick zu und las in den Augen des Söldners, dass dieser genauso dachte. Seine Kampferfahrung und die taktisch-militärische Schulung ließen keine andere Schlussfolgerung zu. »Wir versuchen Kontakt mit den Gui Col aufzunehmen.«
»Um es weniger schön zu formulieren«, sagte Kefauver. »Wir starten einen Gegenangriff. Über diese Hyperplanke besteht eine Verbindung zu dem Schiff unserer Feinde. Wenn es uns möglich ist, diese Verbindung zu nutzen, müssen wir das tun, ohne auch nur noch eine Sekunde zu zögern. Die überlebenden Gui Col haben sich über die Planke zurückgezogen. Wir folgen ihnen.«
Periy Rhodan beurteilte die Idee weniger überschwänglich. »Zumindest, falls Kommandant Julen Outarra inzwischen mehr über diese Technologie herausgefunden hat. Da noch immer keine Funkverbindung zur CANNAE möglich ist, können wir das nur vor Ort erfahren. Sollte diese Planke ein zu unsicherer Weg sein, müssen wir eine andere Methode finden, um zurückzuschlagen. Nur eins dürfen wir auf keinen Fall, da stimme ich mit Adlai überein: tatenlos abzuwarten wäre verhängnisvoll. Vielleicht ist es möglich, mit den Gui Col zu verhandeln.«
Kefauver gab ein verächtliches Geräusch von sich.
Ziaar stand die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben. »Sollten wir nicht viel eher versuchen, diese Hyperplanke zu lösen und zu fliehen?«
Selbstverständlich hatte Rhodan daran schon gedacht, doch er war überzeugt, dass es nicht gelingen konnte. »Die Gui Col haben diese Technologie entwickelt, kennen wahrscheinlich jedes Detail. Wir jedoch sind einem derartigen Hyperphänomen noch nie begegnet.
Es würde wohl tagelang dauern, auch nur zu verstehen, wie die Planke funktioniert, selbst wenn sich ausgebildete Spezial-Wissenschaftler an Bord befänden. Wir haben keinerlei Ansatzmöglichkeit.«
»Also ist unsere einzige Option, einen Gegenangriff zu starten«, beharrte Adlai. »Tun wir das nicht, können wir nur auf den nächsten Soldatentrupp warten, der uns überrennen wird. Oder die Gui Col schicken gleich eine Bombe, die unser Schiff zerstört und uns alle tötet.«
Rhodan ging einige Schritte in Richtung des Ausgangs. »Das werden sie nicht tun. Sie brauchen die FARYDOON, warum auch immer. Nur deshalb haben sie diese ganze Aktion gestartet, die auch für sie zweifellos mit viel Mühe und Vorbereitung verbunden war. Sie haben uns im Linearraum geentert! Ein beispielloser Vorgang.«
»Du klingst fast, als würdest du ihnen dafür Respekt zollen.«
Rhodan musterte den Tamrat. »Es ist eine bedeutende wissenschaftliche Leistung. Aber solange die Gui Col diese Technologie in kriegerischer Absicht einsetzen, werden sie meinen Respekt niemals verdienen.«
»Ich bin einverstanden. Adlai, du organisierst den Gegenangriff. Ich vertraue dir.«
Kefauver nickte. »Ich lasse den ersten Trupp hier, um Besatzung und Passagiere zu schützen. Kommandantin von Denno geht jedoch zurück zur CANNAE. Sie und Kommandant Outarra werden mit dem zweiten Trupp das Schiff der Fremden stürmen. Sie sind die besten Strategen, die die Sternenwacht zu bieten hat.«
Außer dir selbst, dachte Rhodan. Wenn du weniger kompromisslos und hart vorgehen würdest, würde ich alles versuchen, um dich für Terras Militär zu gewinnen. »Ich werde den Vorstoß ebenfalls begleiten.« Er legte eine kleine Pause ein. »Wenn du gestattest, Adlai.«
Kefauver
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