PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel
dringend etwas Ruhe gönnen, wenn er die nächsten Stunden einsatzbereit bleiben wollte. Nun war er auf sich allein gestellt, inmitten einer Horde von Feinden. Doch dabei würde es nicht mehr lange bleiben.
»Ich werde mit dir nicht diskutieren«, sagte Adlai Kefauver. »Wenn dieser Fenji Eichach klug ist, hat er die FARYDOON längst erreicht! Wir müssen ihm folgen und den Tamrat warnen.«
»Ihn und...«
»Seistill, Haneul!« Das war der Kampfroboter.
»Was hast du?«
»Still!«
Fenji ahnte, was kommen würde. Schon in der Zentrale der CANNAE hatte der Roboter Cha Panggus Sonden aufgespürt. Genau dasselbe war ihm nun offenbar wieder gelungen.
Der Empfänger übertrug ein raschelndes Geräusch, dann ein Schleifen. Im nächsten Moment sprach Haneul Bitna. »Ich weiß, dass du mich hören kannst. Du kannst dich verstecken. Du kannst dich bis ins Herz oder in den äußersten Winkel der FARYDOON Vorarbeiten und dich dort irgendwo verkriechen. Aber irgendwann ... irgendwann werde ich dich finden! Du hast Avryl Sheremdoc getötet. Kanntest du überhaupt ihren Namen? Du hast Avryl getötet, und dafür werde ich dich töten.«
Ein Knacken.
Dann: Stille.
Fenji nahm das Empfangsteil aus dem rechten Ohr, legte es auf den Boden und trat darauf, dass es in tausend Einzelteile zersprang. Er durfte keine Spur hinterlassen, die möglicherweise verfolgt werden konnte. Es wäre vorteilhaft gewesen, die Feinde weiterhin heimlich zu belauschen, doch es war ihm nicht länger vergönnt.
Er verließ die Lagerhalle.
Sie wollten ein Spiel? Eine Jagd?
Das konnten sie haben. Allerdings ahnten sie nicht, worauf sie sich einließen. Mit wem sie sich anlegten.
Fenji blickte auf den Chronometer. Es blieben maximal fünfzig Minuten, bis die Gui Col einen erneuten Angriff starten würden, falls sich die Söldner bis dahin nicht zu einem Gegenangriff entschlossen. Fenji würde für Unruhe sorgen, bis sich das Schicksal der FARYDOON und der CANNAE über die Hyperplanke entschied, auf die eine oder andere Weise.
Er zog eine der beiden verbliebenen Stab-Bomben und machte sich auf den Weg. Die Transgenetische Allianz und ihre Söldner hatten ja keine Ahnung, wozu diese kleinen Waffen fähig waren.
Er lächelte, während er die erste nachtblaue Bombe programmierte. Er würde schon dafür sorgen, dass die FARYDOON keinen nennenswerten Schaden nahm.
Die FARYDOON nicht...
18
Stimme der Toten
Zu dritt hatten sie sich in einen Besprechungsraum am Rand der Zentrale zurückgezogen, Perry Rhodan, Adlai Kefauver und der Tamrat Ziaar. Keiner der Versammelten saß auf einem der bereitstehenden Stühle, als wollten sie demonstrieren, dass ihnen daran lag, diesen Informationsaustausch so schnell wie möglich hinter sich zu bringen.
»Wir haben also ein Geschwür an Bord«, beendete Adlai Kefauver seinen Bericht. »Einen Virus.«
Perry Rhodan fand diese Bezeichnungen übertrieben, doch er korrigierte Kefauver nicht. Wenn er den Gui-Col-Eindringling so bezeichnen wollte, sollte er es tun. Rhodan hätte es verstanden, wenn der myrmidonische Söldner Hass auf diesen Fenji Eichach empfunden hätte, doch Kefauver sprach seltsam emotionslos, als hätte er sich keine mörderischen Kämpfe mit dem Gui Col geliefert. Einerseits schien er die nötige Distanz zu wahren und über den Dingen zu stehen, andererseits sprach seine Wortwahl Bände. Er würde nichts lieber tun, als ihn zur Strecke zu bringen. Wie ein Raubtier, das in seinem Revier wildert.
Tooray Ziaar ging unruhig an der hinteren Wand des Raumes hin und her. »Die Situation ist klar. Ein Volk namens Gui Col hat uns über eine sogenannte Hyperplanke mitten im Vortex geentert und die FARYDOON in dieses Gefilde gerissen, das sie als Weißraum bezeichnen. Für Navigatorin Mitraa Morvaarid war dieser Vorgang aus bislang ungeklärten Gründen tödlich; Caadil Kulée und Saatin Sepehr vermuten eine Art Rückkopplung hyperenergetischer Gewalten. Da die Gui Col von Sepehr wissen, hat sich Caadil mit meiner ausdrücklichen Billigung zurückgezogen.«
Sie ist unser Joker, dachte Rhodan. Unser Trumpf, von dem unsere Feinde nichts wissen. Caadil kannte die FARYDOON wie kaum ein anderer und war sicher, nicht entdeckt zu werden, selbst wenn das Schiff in die Gewalt ihrer Feinde fallen sollte. »Leider ist sie nicht die Einzige, die sich verbirgt. Ein hochrangiger Gui Col namens Fenji Eichach hat genau dasselbe getan. Sein Ziel ist die Entführung des Navigators.«
»Nicht nur das«, gab sich Kefauver
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