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PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

Titel: PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Volk?«
    Diesem Argument konnte sich Adlai nicht verschließen. Er programmierte das Minilabor neu, und es führte sie weiter. »Du bedauerst Avryls Tod.«
    »Ich habe mit ihr zusammengearbeitet.«
    »Sie gehörte einem anderen Geheimdienst an.«
    »Aber sie war intelligent, scharfsinnig und innovativ. Wir waren so etwas wie Verbündete. Fenji Eichach hätte sie nicht töten müssen.«
    »Seine Handlung hat uns alle gelähmt und gab ihm die Chance zu entkommen. Er hat... das wird dir nicht gefallen ... er hat klug gehandelt.«
    »Ich kenne deine Methoden, Adlai. Ich kenne sie nur zu gut. Dir geht der Erfolg über alles.«
    »Dir etwa nicht?«
    »Eine Intrige oder eine Lüge kann ebenso ...« Er brach mitten im Satz ab, blieb stehen wie erstarrt. »Er ist hier. Ganz nah.«
    Kefauver umklammerte den Griff des Strahlers fester. »Woher weißt du das?«
    »Der Duft ist intensiver. Frischer.«
    Ein Blick auf die Auswertung des Minilabors bestätigte diesen Eindruck. Die Zahl der Duftmoleküle in der Luft hatte stark zugenommen.
    Der Korridor verzweigte sich nicht weit vor ihnen. In den rechten Teil konnten sie einige Meter hineinsehen, der Linke führte in einem zu scharfen Winkel weiter. Adlai deutete in die entsprechende Richtung. »Ihm darf keine Zeit bleiben. Drei - Zwei - Eins.«
    Er stürmte los. Sein Schutzschirm war aktiviert, die Waffe erhoben. Haneul folgte ihm. Beide standen bereit, sofort zu feuern. Diese Situation hatten sie im Training tausendmal gemeinsam geprobt.
    Auch der linke Korridor war leer.
    Bis auf eine schleimige Pfütze am Boden.
    Adlai ging weiter, musterte das feucht glänzende Etwas. An dieser Stelle war sogar für ihn der scharfe, rauchige Geruch überdeutlich. Ihr Gegner hatte sie getäuscht, bewusst in die Irre geführt und ihnen eine Botschaft hinterlassen.
    »Er kennt sogar unsere Schriftzeichen«, sagte Haneul voller Bitterkeit. Er bückte sich, tauchte vorsichtig den Finger in die amorphe Masse. »Es ist eine Art Plasma, wie er es in der offenen Stelle in seinem Bauchraum trägt. Er hat es auf den Boden geschmiert und danach wahrscheinlich seine goldene Rüstung komplett geschlossen. Ich bin überzeugt, dass es keine weiteren Hinweise mehr geben wird. Er hätte diese Spur nicht hinterlassen müssen, aber er wollte, dass wir wie Narren genau das tun, was er von uns erwartet. Wir hielten uns für so klug, aber er hat uns ausgetrickst und ist inzwischen wahrscheinlich weit entfernt.«
    Adlai warf einen letzten Blick auf die Schriftzeichen, die ihr Feind in die Pfütze aus seinem eigenen Körperplasma geschrieben hatte.
    Ich werde ihn doch bekommen.
    »Wir müssen Saatin Sepehr schützen«, sagte er leise.
    Leise und kraftlos. Wie ein Mann, der an seine Grenzen gestoßen war.
     

Beute
     
    Perry Rhodans Gesicht tauchte in schwarzen Sirup. Er umfloss die Stirn, strömte in Nase und Mund, verklebte die Augen, kroch in die Ohren.
    Und doch hörte der Terraner, sah und konnte ebenso atmen wie sprechen.
    Als er den Mund öffnete, hörte er die Worte, bevor er sie zu dem Mentadriden Parizhoon sprach: »Was fühlst du? Was messen deine mechanischen Sinne in dieser Umgebung?«
    Er ging einen Schritt auf rohem, kantigem Eichenholz. Es war grob mit einer Axt behauen und wies tiefe Kerben auf. Als Rhodan sich bückte - der Sirup strich über seine Haut und kroch durch die Haare - fuhr ihm ein Splitter in den Zeigefinger. Er roch Harz und wähnte sich in einem Wald auf Terra.
    Auf Terra.
    Eichenholz.
    Eine antike Bohle mitten in hyperenergetischer Hochtechnologie?
    Das war Unsinn. Er sah das, was sein Verstand sehen wollte, weil er sich von dem Begriff einer »Hyperplanke« hatte dazu verleiten lassen. Mit dieser Erkenntnis veränderte sich die Umgebung. Der schwarze Sirup blieb, eine undurchdringliche und doch luftige Wand. Das Eichenholz jedoch verschwand und wich ...
    Ja, was ist das?, fragte er sich.
    Unter seinen Füßen schlug eine Sonne Protuberanzen, und als sich die Schwärze in ein Weiß verwandelte und er den Blick in die Unendlichkeit des Hyperraums oder eines anderen höherdimensionalen Kontinuums wandte, sah er Atome, die sich zu Molekülen gruppierten, sah die doppelt gewundenen Stränge einer ewigen Armada, sah Galaxien und Universen und ein in sich selbst gedrehtes Möbiusband.
    »Ich messe den Hyperraum an«, drangen Parizhoons Worte zu seinen Ohren. Der Sirup war inzwischen verschwunden, doch wieso stand der Mentadriden-Roboter plötzlich vor ihm, wo Rhodan doch zuerst die

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