PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind
schleierhaft; doch der Aktivatorträger war dankbar für die Gelegenheit. Ihr Kugelraumer fiel nicht sonderlich auf, auch die Gui Col zeigten keinerlei Interesse an ihnen. Hort Nooring war nur eine der bestimmenden Welten im Gefüge eines großen Piratenreiches. Die Nachricht von Perry Rhodan, der dem großen Cha Panggu entkommen war, hatte P'loc Dhuyn offenbar noch nicht erreicht.
Einige Schiffe der Gui Col und Goldsegler des Konsortiums waren eingerüstet; nicht nur ihre Schleusentore standen offen, großflächige Abschnitte ihres Rumpfes lagen demontiert auf dem Boden des Raumhafens. Auf Antigrav- und Traktorfeldern wurden Maschinensätze aus den Schiffen entnommen, neue Aggregate eingeführt.
An den niedrigen Steuerkonsolen der Projektorplattformen, die den Austausch vornahmen, sah Rhodan riesenhafte, dürre Humanoide, deren Rücken überstark gebogen war, sodass die Köpfe beinahe den Boden der Plattformen berührten.
Hier also, dachte Rhodan. Hier tauschen die Piraten und die Kaufleute ihre Waren ein. Gegen pantopische Maschinen, die ihnen die Vorherrschaft über die anderen Völker von Zomoot sichern.
Der Raumhafen war der Einzige des Planeten. Der große Rest der Welt wirkte, als läge sie in einem Dornröschenschlaf und hätte mehrere Jahrhunderte technischer Entwicklung verpasst. Ein wenig abseits der eigentlichen Metropole lag die Containerstadt. Sie erstreckte sich über mehrere Hundert Quadratkilometer. Ein reges Kommen und Gehen herrschte, mehrere eigens für den Oberflächentransport gesperrte Straßen zeigten endlos lange Lieferkarawanen roter, grüner und blauer Container.
Und in ihnen stecken Wesen aus allen Teilen dieser Galaxis, die gegen die Hightechwaren getauscht werden, dachte der Terraner frustriert.
Der Lotse wartete, bis die CANNAE aufgesetzt hatte. Dann grüßte er formlos und überließ sie ihrem weiteren Schicksal. Die Legitimation der Weißen Visa reichte ihm; es gab keine unangenehmen Fragen, keine Kontrollen, keine Stippvisiten aufgeregter Zollbeamter.
»Das entspricht wohl der hiesigen Logik«, meinte Rhodan. »Wer hierherkommt und ein Visum vorweisen kann, muss zu den Tributzahlern gehören. Und wer zu den Tributzahlern zählt, darf hier landen. Er gehört entweder zu den Gui Col oder den Kauffahrern, die ja bekannterweise ein bunt gemischtes Häufchen sind. Man wird sich nicht an unserem Aussehen stören, und man wird keine Fragen stellen. Zeigt bei jedweder Gelegenheit das Weiße Visum her, und es kann euch nichts geschehen.«
Der Terraner war einer der ersten, die das Schiff verließen. Stickige, schwere Luft erwartete ihn, und schon nach wenigen Schritten war sein Untergewand durchgeschwitzt. Blitze zuckten über den Horizont und entluden sich im Hügelland, das die Stadt kranzförmig umgab. Mit der Nacht würden heftige Gewitter die Stadt erreichen.
Rhodan winkte Haneul Bitna und Caadil Kulée zu sich. Er wollte bei diesem Landausflug seine engsten Vertrauten um sich haben. Als sich Irram Des dem kleinen Tross anschloss, verzichtete er auf einen Einspruch. Der Igelähnliche war ein bemerkenswerter Kämpfer, der mit Kraft und Ausdauer seine Charakterschwächen mehr als wettmachte. Er trug einen Wundverband um die Mitte seines breiten Körpers. Stählerne Stacheln, die ihm von den Gui Col eingesetzt worden waren, waren vom Besteck in mühseliger Kleinarbeit entfernt worden. Nach wie vor eiterten die Wunden und mussten immer wieder nachbehandelt werden. Doch Irram Des
ertrug den Schmerz, ohne zu klagen.
»Wo bekommt man auf einem Hinterwäldlerplaneten wie diesem hier am schnellsten Informationen?«, fragte Rhodan in die kleine Runde.
»In Bars!«, antwortete Haneul Bitna und nahm damit den anderen Kameraden das Wort aus dem Mund.
»Ganz richtig. Wir suchen uns die übelste Spelunke, die es in der Nähe des Raumhafens gibt, investieren in ein paar Getränke und halten die Ohren offen. Einverstanden?«
»Ein paar Knabberkörnchen wären auch nicht schlecht«, sagte Haneul und klapperte mit seinem Schnabel.
Rhodan winkte Karakar Opnau zu sich. Die Myrmidonin, eine Soldatin vom wohlfrisierten Scheitel bis zur hochglanzpolierten Sohle, sah ihn mit ausdruckslosem Blick an. Ihr vernarbtes Gesicht war schweißbedeckt.
»Versuch herauszufinden, wohin die beiden Parteien ihre Sklaven bringen und was weiter mit ihnen geschieht.«
»Wie sollen wir vorgehen?« Karakar umklammerte ihren Strahler.
»Ihr setzt die notwendigen Mittel ein, aber ihr erregt kein Aufsehen.«
»Das
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