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PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind

PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind

Titel: PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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sind einander widersprechende Angaben.«
    Rhodan atmete tief durch. Fingerspitzengefühl würde er von diesem kampfgestählten Söldnerhaufen nicht erwarten können. »Ihr seht zu, dass ihr niemanden verletzt oder tötet.«
    »Wir werden uns bemühen.« Karakar nickte ihm zu und kehrte zu den wartenden Myrmidonen zurück. Die Söldner setzten sich nach wenigen Augenblicken in Bewegung, hin zu spärlich besetzten Laufbändern, die mit beträchtlichem Tempo in Richtung Raumhafen-Ausgang dahinglitten.
    »Du willst diese Kampfmaschinen ohne Aufsicht durch Persie K'hayn toben lassen?«, fragte Caadil. »Sie werden binnen Kurzem alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen.«
    »Karakar Opnau ist erfahren genug und hat ihre Leute unter Kontrolle. Ich bin mir sicher, dass sie ihre Aufgabe so erledigt, wie ich mir das erwarte.«
    »Du schickst sie bewusst vor, damit sie alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen und niemand auf uns achtet!«, sagte Haneul Bitna vorwurfsvoll.
    »Die Myrmidonen werden Staub aufwirbeln. Und bevor er sich wieder setzt, betreten wir den Schauplatz und suchen nach Spuren.«
    »Du gefährdest die Söldner!«
    »Erstens ist die Gefahr ihr Beruf, und zweitens werden sie durch die Weißen Visa geschützt. Schlimmstenfalls wird man sie zur CANNAE zurückschicken und ihnen verbieten, den Planetenboden nochmals zu betreten.«
    »Ich verstehe«, sagte Caadil leise. »Man wird sich nichts dabei denken, wenn ein paar durchgeknallte Typen Lärm schlagen. Sicherlich ist man von den Gui Col Ähnliches gewohnt.«
    »Und da die Myrmidonen Weiße Visa bei sich tragen«, vollendete Rhodan den Gedankengang, »wurden sie von den Erleuchteten Kauffahrern berechtigt, P'loc Dhuyn zu betreten. Also los! Machen wir uns an die Arbeit!«
    Er manipulierte seine Leute. Sicherlich nicht so geschickt wie Thry Aswe
    - und dennoch nutzte er seine dreitausendjährige Erfahrung, um die Myrmidonen das tun zu lassen, was sie nicht verstanden hätten, wenn er sie dazu aufgefordert hätte.
    Es ist keine Manipulation, sagte er sich, es ist angewandte Psychologie!
    Der Terraner fühlte sich durch dieses Selbstgespräch keinesfalls besser; vielmehr fragte er sich, ob Caadil mit ihrer Kritik recht hatte.
    Die Vortex-Pilotin war scheinbar unbeschädigt aus den Geschehnissen auf Hort Nooring hervorgegangen. Scheinbar. Sie redete nicht darüber, was ihr Cha Panggu angetan hatte. Sie wirkte seit den Tagen in Gefangenschaft verschlossen und unnahbar. Nur Haneul Bitna schaffte es, sie in ihrem Schneckenhaus zu besuchen und daraus hervorzuzerren.
    Die Zeit heilt alle Wunden, sagte sich Rhodan - und wusste, dass das nicht stimmte.
    Es dauerte eine Weile, bis sie das komplizierte Transportsystem auf dem Raumhafen begriffen und den Weg zur Peripherie gefunden hatten. Außerhalb des Landegeländes bot sich ein Bild wie auf jedem x-beliebigen Warenumschlagplatz in der Milchstraße: Die Lagergebäude wirkten schäbig, müde P'loc Dhuyner taten als Lagerarbeiter oder Wartungstechniker Schichtdienst. Wahrscheinlich fragten sie sich, warum sie niemals jene fremden Welten sehen würden, von denen die Raumfahrer hierhergekommen waren, während die Mitglieder der meisten Schiffsbesatzungen ihre planetengebundenen Kollegen um ein ruhiges, unaufgeregtes Leben beneideten.
    Im Schatten der riesigen Containerstadt, in der trotz des beginnenden Wolkenbruchs emsig gearbeitet und umgeladen wurde, hatten sich
    Gaststätten, billige Ramschläden, Bordelle und Ausrüstungshäuser angesiedelt. An und ab konnte man fein geschniegelte Herrschaften sehen, die wohl in den Logistikzentren und Verwaltungsgebäuden Dienst taten.
    Die Ureinwohner P'loc Dhuyns, die den Großteil der Arbeiter ausmachten, ähnelten aufrecht gehenden Schwämmen. Eine Vielzahl fein verästelter und bei jeder Bewegung laut knackender Korallenarme waren rings um ihre schmalen Leiber angeordnet. Die Sinnesorgane saßen auf mehreren beweglichen Stielen, die wiederum auf der Oberseite der rechteckigen Körper angepfropft waren.
    Die Schwammwesen genossen den mehrmals am Tag in Sturzbächen herabprasselnden Regen. Sie sogen sich mit dem leicht salzhaltigen Wasser voll und machten sich mit aufgedunsenen Körpern und vermehrter Energie wieder an die Arbeit. Ihre Bekleidung bestand aus ineinander verwobenen, bunten Metallplättchen, deren Wert durch feinste Ziselierungen definiert wurde und den gesellschaftlichen Rang der P'loc Dhuyns festlegte.
    Rhodan führte seine kleine Gruppe in eine der Spelunken. Ihm entging nicht

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