Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind

PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind

Titel: PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
Vom Netzwerk:
und überwies ihm einen kleinen Betrag. Er ahnte, dass er dem Burschen damit nichts Gutes tat. Doch seine Reise durch die Jahrtausende hatte ihn geläutert. Er war nicht in der Lage, jederzeit und überall die Probleme aller Völker des Universums zu lösen.
    »Danke, Großer!«, rief ihm der P'loc Dhuyner zu und stolperte weiter, einer der wenigen beleuchteten Hütten zu, aus der verzerrte Musik drang.
    »Schutzschirme an und Waffen entsichern!«, befahl der Terraner. »Wir tun gut daran, Ohren und Augen offen zu halten.«
    »Dir ist hoffentlich klar, dass wir dem Hinweis einer betrunkenen Alten nachgehen, die wahrscheinlich nicht mehr ganz klar im Kopf war?«, fragte Irram Des. Seine Stacheln fuhren immer und immer wieder aus der glänzend polierten Rückenhaut.
    »Ich vermute, dass zumindest ein Körnchen Wahrheit in ihren Erzählungen steckte«, meinte Rhodan reserviert. »Und ein Körnchen ist besser als gar nichts.«
    »Das kann ich guten Gewissens bestätigen«, mischte sich Haneul Bitna ein.
    Sie gingen weiter. Ruhig und vorsichtig. Jeder von ihnen wusste, was zu tun war.
    Rhodan hatte den Eindruck, dass sich das Elend ringsum noch weiter verschlimmerte. Er sah einen Sterbenden, dessen Schwammhaut rissig und völlig ausgetrocknet war. Jugendliche zogen ihm die wenigen persön-lichen Gegenstände vom Leib, bevor sie, aufgeschreckt von den vier Gefährten, das Weite suchten. Als der Aktivatorträger zu dem alten P'loc Dhuyner gelangte, musste er betrübt feststellen, dass hier jede Hilfe zu spät kam. Das Wesen zitterte nur noch leicht; durch die tiefen Risse im Körper sah er kohlrabenschwarze und völlig verhärtete innere Organe.
    »Weiter«, sagte er grimmig und deckte den Mann - oder die Frau? -mit einer rissigen Plane zu.
    »Ich könnte mir vorstellen, dass es hier einmal recht schön gewesen sein muss«, sagte Bitna nach einer Weile.
    »So?« Dem Terraner lag nichts ferner als eine Unterhaltung über den angeblichen Reiz dieser Welt.
    »Mit ein wenig gutem Willen könnte man einiges bewirken«, fuhr der Vogelähnliche ungerührt fort. »Gib mir ein paar Leute, und ich räume kräftig auf...«
    Sie blieben abrupt stehen. Jene skelettierten Steher, die den Zugang zur Zum-Nesselbruch-Straße markierten, verschwammen vor ihren Augen und wurden von etwas anderem, Leuchtendem überlagert. Von einem Gebäude, dessen zwiebelturmartiger Aufbau trotz der zappendüsteren Nacht silbern glänzte.
    Sie standen vor einem riesigen, efeuumrankten Tor mit einer breiten Freitreppe. Rhodan fühlte die bösen Blicke mehrerer wasserspeiender Gargoyles auf sich, die auf der Balustrade des ersten Stocks hockten.
    »Perry Rhodan und Begleiter werden gebeten, zu Schalter dreizehn zu kommen!«, rief eine näselnde Stimme auf Interkosmo. »Ich wiederhole: Perry Rhodan samt Begleiter mögen bitte so rasch wie möglich zu Schalter dreizehn kommen. Das Ewige Postamt schließt in fünfzehn Minuten.«
28 - Karakar Opnau
    Sie tat, was getan werden musste. Ein paar Drohungen, ein paar sanfte und weniger sanfte Ohrfeigen, einige gebrochene Glieder - und schon hatte sie die ersten zielführenden Informationen gewonnen.
    Sie war froh, dass Perry Rhodan nicht mit ihnen gekommen war. Sie wollte sich nicht für ihre Taten rechtfertigen müssen. Karakar wusste ganz genau, wie man Druck erzeugte und so rasch wie möglich an Wissen kam.
    Im Schatten eines ausgebrannten Containers sammelte sie ihre Leute um sich. Chaymae Wolkenstein drängte sich nahe an sie. Sie fungierte bei diesem Kommando erstmals als Stellvertreterin.
    »Folgender Wissensstand«, sagte Opnau knapp. »Die Gefangenen werden von Kauffahrern und von Gui Col auf P'loc Dhuyn abgesetzt und am Raumhafen in Schwebecontainer umgeladen, in denen der Weitertransport erfolgt. Angeblich bleiben sie körperlich unversehrt, werden aber der sogenannten Mentalen Katharsis unterzogen. Vielleicht einer Gehirnwäsche.«
    Keiner der Myrmidonen reagierte auf diese Eröffnung. Sie waren Söldner. Sie alle kannten die schmutzigen, grauenerregenden Seiten ihres Daseins und hatten gelernt, sie zu verdrängen.
    »Die Gefangenen« - es widerstrebte Opnau, von Tributware zu sprechen - »werden in die Containerstadt geschafft und von dort aus weiter verschickt. Ankunftsort: eine Welt namens Airmid. Vielleicht eine Raumstation, vielleicht ein Planet. Position: unbekannt, mit großer Wahrscheinlichkeit in dieser Galaxis. Voraussichtlich erfolgt die Verschiffung über Transmitter.« Sie räusperte sich.

Weitere Kostenlose Bücher