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PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind

PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind

Titel: PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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sich wortkarg; dennoch fühlte sich Rhodan beobachtet und analysiert.
    Er zwängte sich als Letzter in den Raum. Die Klappe fuhr zu. Augenblicklich machte sich ein Gefühl der Enge breit. Caadil Kulée schenkte ihm ein Lächeln, das tapfer wirken sollte, ihr aber völlig misslang.
    Drei Minuten noch. Eine Minute. Fünfzehn Sekunden.
    Ein letztes Mal holte der Aktivatorträger Luft, schob die Angst beiseite und konzentrierte sich auf das Ziel.
    Sie kehrten in den Einstein-Raum zurück. Der Weltraum bot wieder den gewohnten Anblick. Sterne, Sternballungen und das leuchtende Band der Sculptor-Galaxis stachen aus der Schwärze hervor. Die Messgeräte an Bord lieferten in rasender Schnelle erste Bilder und Analysen ihrer Umgebung. Noch waren sie über eine datentechnische Nabelschnur mit der CANNAE verbunden und konnten an deren Erkenntnissen teilhaben. Die Orter und Funker in der Zentrale des Trägerkreuzers gaben ihr Bestes, um sie in der kurzen zur Verfügung gebliebenen Zeit mit Informationen zu füttern.
    Die Vortex-Gondel schleuste aus und hängte sich ans Heck der STILLEN PRÄFERENZ, während die CANNAE den anderen Segelraumschiffen folgte. Der Konvoi unterbrach seine Reise lediglich für ein paar Minuten und würde bald wieder in den Weißraum eintauchen. Das Gros der Händler würde den laufenden Geschäften nachkommen, nur die STILLE PRÄFERENZ stand ihnen für ein Ablenkungsmanöver zur Verfügung.
    Ein Treffpunkt mit der CANNAE war ausgemacht; Rhodan blieben nur wenige Tage, um die FARYDOON zurückzuerobern.
    Die Segler beschleunigten bereits wieder, aus Sicht des Aktivatorträgers kielunter und leicht zur Seite geneigt. Diese Perspektive bot ein nicht ganz so elegantes Erscheinungsbild des Konvois wie bei der ersten Begegnung. Die Kauffahrer verschwanden unversehens aus der Ortung, wie gehabt bei fünfzehn Prozent Lichtgeschwindigkeit.
    »Ausgezeichnete Arbeit!«, lobte Thry Aswe, der an Bord der STILLEN PRÄFERENZ, eines deutlich kleineren Seglers, übergewechselt war. »Wir steuern den von den Gui Col vorgeschriebenen Geo-Orbit um den äußersten Systemplaneten Toaling an und lassen dort die üblichen Untersuchungen über uns ergehen. Zuvor klinken wir euch im Finglin-Ring aus. Mehr können wir vorerst nicht für euch tun. Viel Glück.«
    Die Sprechverbindung endete, so wie jeglicher Datenverkehr, der auf die Anwesenheit der Vortex-Gondel schließen ließ. Sie hingen am Heck der STILLEN PRÄFERENZ fest, von schwachen Fesselfeldern eingepackt. Ihre Anwesenheit wurde von den Impulsen sekundärer Antriebssysteme überdeckt, deren Photonen-Feuerlohen rings um das winzige Gefährt die übliche energetische Kennung eines Konvoi-Seglers schuf.
    Nach nur wenigen Minuten tauchte ein kleines Geschwader der Gui Col auf. Die torpedoförmigen Raumtaucher näherten sich von mehreren Seiten, umkreisten die STILLE PRÄFERENZ, bombardierten sie mit Funksprüchen und Messstrahlen.
    War ihre Deckung ausreichend sicher? Wahrscheinlich. Die Kauffahrer überließen nichts dem Zufall.
    Rhodan beobachtete Caadil Kulée. Die junge Frau war angespannt. Immer wieder glitten ihre Blicke über die vor ihrem Gesicht gruppierten Holobildschirme. Auf ihrer Stirn zeigten sich Schweißtropfen; das Warten zehrte an ihren Nerven. Sie würde sicherlich ruhiger werden, sobald sie die alleinige Kontrolle über die Gondel übernahm und aktiv werden konnte.
    Toaling, der äußerste Planet des Zarawagg-Systems, war nur noch drei Lichtminuten voraus. Er war ein eisiger Gesteinsbrocken mit weniger als fünftausend Kilometern Durchmesser. Er diente als Anlaufstelle für die wenigen Besucher, die die Gui Col bereit waren zu empfangen. Meist handelte es sich um Angehörige tributpflichtiger Völker, die hier nahe der Systemgrenze ihre Zahlungsgeschäfte erledigen mussten und dann wieder fortgeschickt wurden. Weiterhin empfingen die Piraten Lieferanten auf dem einzigen Umschlaghafen Toalings und luden die Güter auf ihre eigenen Schiffe um. Nicht einmal zehn fremde Raumer wurden pro Tag tiefer ins Zarawagg-System vorgelassen, und gerade einmal drei bis vier erhielten die Erlaubnis, den Boden der eigentlichen Zentralwelt Hort Nooring zu betreten. Zuvor jedoch wurde in diesen Schiffen das Unterste zuoberst gekehrt. Die Gui Col vermieden jegliches Risiko, und sie machten sich einen Spaß daraus, ihre wenigen Besucher zu schikanieren.
    »Der Aufwand, den die Gui Col betreiben, ist beachtlich«, sinnierte Rhodan. »Man stelle sich vor, was es bedeutet, die

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