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PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind

PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind

Titel: PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Existenz.«
    Rhodan drohte der Boden unter den Füßen wegzuschwimmen. Zva Pogxa hatte ihm gesagt, was sie erwartete. Doch auf etwas derart Entsetzliches konnte man sich nie, niemals vorbereiten. Die Teams, die mehrere Tage lang geübt und trainiert hatten und zum Zusammenhalt gezwungen worden waren, mussten sich nun gegenseitig verletzen, verkrüppeln, umbringen. Weil die Gui Col es wollten und so der Langeweile ihres Tagewerks entkamen.
    »Keine Tötungen!«, gab Rhodan das Kommando aus. »Es ist nicht notwendig! Wir werden auch so gewinnen. Wir sind ein gutes, ein eingespieltes Team, während alle anderen immer wieder auseinandergerissen und mit Ergänzungsleuten aufgefüllt wurden. Jeder von uns weiß, was er zu tun hat. Ihr bringt keinen Gegner um, der vor euch im Staub liegt. Habt ihr mich verstanden?«
    Alle stimmten sie ihm zu, selbst Irram Des, dessen Gesichtsverletzungen vollständig verheilt waren.
    Der Terraner überprüfte seine Ausrüstung. Einen Moment lang dachte er über die Doppelmoral nach, die er vertrat, vertreten musste. Denn die Verlierer, so ahnte er, würden von den Gui Col ohnehin getötet werden.
    Ein weiteres Signal ertönte. Ein Schleier fiel über die sechs Gefährten, und gleich darauf fanden sie sich in einer unbekannten Umgebung wieder. In einem Meer aus blubbernden Methanblasen, auf denen sie mühsam um ihr Gleichgewicht kämpften, um nicht in das stinkende Sumpfwasser darunter gezogen zu werden. Unweit von ihnen trieb eine weitere Sechsergruppe dahin. Krude Gestalten, die sie von den Trainings- und Überlebenseinheiten her kannten. Wesen, die, wenn auch nicht zu Freunden, dann doch zu Kameraden geworden waren.
    Ein Schauder jagte durch Rhodans Körper. Er fühlte, wie ein Teil seines Selbst lahmgelegt wurde - und erkannte augenblicklich die Wirkung einer Waffe wieder, die einer ihrer Gegner beherrschte: Auf den tanzenden Methanblasen zeigte sich der Geltie, ein aus teilbaren Wurmelementen mit Verbindungsringen zusammengefügtes Kollektivgeschöpf, das in geringem Ausmaß eine Art magnetische Kraft auf alle Metalle ausüben konnte. Mit deren Hilfe behinderte er die Cyber-Bestandteile ihrer jeweiligen Erscheinungsformen ...
    Ihre Gegner, so stellte der Aktivatorträger betrübt fest, zeigten keinerlei Hemmungen, ihre Kräfte einzusetzen. Aber er hatte auch nichts anderes erwarten dürfen. Betrübt gab er das Kommando an Irram Des, einige seiner alten und spröde wirkenden Stacheln aus dem Rückenbereich zu lösen. Sie würden die Methanblasen, auf denen ihre Gegner standen, beschießen und in das darunterliegende Sumpfwasser dieser seltsamen Scheinwelt treiben müssen ...
    Sie siegten im ersten, im zweiten und im dritten Kampf des Tages, und jedes Mal gelang es ihnen, einen Abbruch der Auseinandersetzung zu erzwingen, bevor es zu Todesfällen kam. Anfänglich mussten sie Schmährufe der Gui Col über sich ergehen lassen; als Rhodan allerdings in einer für die Öffentlichkeit gedachten Rede auf seine moralischen Bedenken hinwies, verstummten die Schreie. Nicht, weil man seine Bedenken verstand, nein! Vielmehr hielt man ihn, den so schwächlich wirkenden Dreiarmer, für einen ganz besonderen Narren. Er wurde als besonders exotischer und wundersamer Teilnehmer jener Show namens Cyberiade präsentiert, die die Gui Col rund um die Uhr in ihrem Bann hielt. Er gehörte zur Folklore dieser Show, er wurde zum medialen Star und zum Gesicht der Ausscheidungskämpfe.
    Der Applaus kannte keine Grenzen, als sie beim vierten und letzten Kampf des Tages gegen eine deutlich besser bewaffnete Achtergruppe den Sieg errangen und es erneut schafften, ihre Gegner lediglich zu verletzen, aber nicht zu töten.
    »Gut gemacht!«, brummte Irram Des, als sie die Arena verließen. Er hob beide Arme und zog den Jubel der Menge auf sich. »Mit dieser Kampfesweise gewinnen wir ihre Sympathien.«
    »Aber es wird uns nichts nützen«, erwiderte Rhodan betrübt. »Ich hoffte, ein Umdenken herbeiführen zu können.«
    »Du bist und bleibst ein hoffnungsloser Idealist«, meinte Adlai Kefauver, dessen Gesicht blass und schweißgetränkt war. Er hatte durch seine kompromisslosen und schnörkellosen Kampftechniken mehrere Gegner im direkten Duell besiegt und war dabei an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit gegangen.
    »Danke für das Lob.«
    »Ich hab es nicht als Lob gemeint.« Kefauver nickte ihm kurz zu und setzte sich in den ersten Wagen, der in Richtung Cybertrop fuhr.
    Parizhoon, Karis Mmoo und der

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