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PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

Titel: PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Concierge überreichte, bemerkte er, dass sich das rote Siegel auf dem Brief aus eigener Kraft erneuert hatte. Neugierig wartete er ab, wie Munussaje mit diesem Stück verfahren würde.
    Der Concierge drehte und wendete das Kuvert, erbrach das Siegel und zog den Brief hervor. Er strich mit dem Daumen und dem Mittelfmger einer Hand darüber und griff sich mit beiden kurz an die Schläfen. Es war, als versänke er in tiefes Nachdenken.
    Dann lächelte er Rhodan und Caadil an. »Interessantes Junktim«, sagte
    er.
    »Was?«, fragte Rhodan.
    »Ihr beide«, sagte der Concierge. »Wenn das so ist, erhaltet ihr natürlich das Zimmer Die Lachende Khaa.« Er gab dem Rezeptionisten einen Fingerzeig. Der legte einen Fingerring auf den Tresen. Rhodan nahm ihn an sich und betrachtete ihn. Die Außenseite des Ringes war mit unglaublich kleinen, aber kalligrafisch schönen Lettern in Lozomoot verziert: »Die Lachende Khaa«. »Wir bekommen ein Doppelzimmer?« Rhodan steckte sich den Ring auf den kleinen Finger.
    »Selbstverständlich, dafür ist gesorgt.«
    »Ich meinte: Zwei Einzelzimmer wären nicht möglich?«
    Gonddo Munussaje blickte ihm forschend ins Gesicht: »Ist das eine philosophische Frage? Nach der physikalischen Möglichkeit von ...«
    »Er meint: Er ist ein Gentleman«, half Caadil aus. »Er möchte mir nicht zu nahe treten.«
    »Unsre Zimmer sind recht geräumig. Die Lachende Khaa gehört sogar zu den geräumigsten Räumen unseres sehr raumhaltigen Hotels.«
    Rhodan nickte. »Ich meine: Bei unserer Art ... bei uns Menschen ist es nicht üblich, dass Personen verschiedenen Geschlechtes miteinander ... du verstehst schon.«
    »Kein Wort«, gestand Munussaje. Er senkte den Kopf, als ob er über das Problem meditieren müsste. Dann sah er auf, das dunkle Gesicht strahlend vor Einsicht: »Oder vielleicht doch. Ja, schon verstanden. Kurios. Aber wie vermehrt ihr euch dann?« Ein Ausdruck aufrichtigster Neugierde in seinen Augen. Er zog ein schmales Heft aus seiner Weste hervor und legte es auf den Tresen. »Mein Cardex«, sagte er und schlug es auf. Plötzlich hielt er einen Federkiel in der Hand, dessen Spitze von roter Tinte glänzte.
    Rhodan musste lachen. Die Symmetrie des Universums. Analoge Strukturen erzeugten analoge Phänomene. Wo es Hotels gab, gab es einen Concierge. Wo es einen Concierge gab, führte der ein Cardex, ein Büchlein, in dem er sorgfältig Informationen über seine Gäste, zumal über die
    Stammgäste sammelte: ihre Vorlieben und Gewohnheiten, ihre Schwächen und ihre Passionen, ihre kleinen Spleens, ihr Leibgericht, das, wonach man sie bei Gelegenheit fragen und das, worüber man unbedingt Stillschweigen bewahren sollte.
    Gonddo Munussaje fragte: »Nur, für den Fall, dass ich noch einmal Wesen eurer Art beherberge: Verschiedene Geschlechter kommen grundsätzlich auf verschiedene Zimmer, richtig?«
    »Vergiss es«, sagte Caadil, und, zu Rhodan gewandt: »Stell dich nicht so an. Ich fresse dich schon nicht auf.«
    »Kann das bei euch vorkommen?«, fragte der Concierge und hielt die Feder schreibbereit.
    Caadil verdrehte die Augen, griff Rhodan am Ellenbogen und zog ihn mit sich. »Welches Stockwerk?«, fragte sie den Concierge über die Schulter.
    »Was stehst du noch hier?«, fragte Gonddo Munussaje Gaio Pancib unwirsch. Er schaute kurz von dem Cardex hoch und schrieb dann weiter.
    »Ich habe eine Gesprächsblume mitgebracht«, sagte Pancib.
    »Schön, schön«, sagte Gonddo Munussaje, ohne aufzusehen. »Mach mir daraus einen Salat.«
    »Du bist ein herzloses Monster, Meister«, erklärte ihm Pancib. »Ich werde die Blume nicht... «
    »Ja?«
    »Salatieren«, sagte Pancib. »Ich werde sie eintopfen. Und mit ihr sprechen. Jeden Tag.«
    Gonddo Munussaje seufzte leise. »Du hast doch schon einen Maccarney, mit dem du plauschen kannst. Jetzt auch noch die Blume. Sicher ein redegewandtes Gewächs. Du wirst dich noch intellektuell überfordern.«
    »Ich habe die Gesprächsblume einem Sidhee abgekauft«, sagte Pancib.
    »Wem sonst?«
    »Ich habe mit ihm gesprochen.«
    »Und?«
    »Er sagte: Alle Sidhees dienen.«
    »Alle dienen«, sagte Munussaje, »nicht nur wir Sidhees.«
    »Er hieß Andrum Mechenem.«
    Gonddo Munussaje reagierte nicht. Er kritzelte in sein Cardex.
    Pancib seufzte, tippte Yrin auf den Schädel und sagte: »Auf auf, in die Küche.«
    »Stell die Blume zu den anderen«, bat Gonddo Munussaje leise. »Ich höre sie mir später an.«
    »Ja«, sagte Pancib.
    »Danke dir sehr.«
    Im Aufzug gab

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