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PR2600-Das Thanatos-Programm

PR2600-Das Thanatos-Programm

Titel: PR2600-Das Thanatos-Programm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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jederzeit ablegen.«
    »Wirklich?«
    »Versuch es.«
    Rhodan befreite sich wieder von Aggregatgürtel und Rückentornister des SERUNS, und allein auf seinen Gedanken hin glitt der Anzug wieder von ihm ab.
    »Nur mit diesem Anzug ist es dir möglich, das Multiversum-Okular zu bedienen«, fuhr die Flüsterstimme fort.
    »Das Multiversum-Okular? «
    Ein Okular war normalerweise eine Linse oder ein Linsensystem, das beim Blick in ein optisches System wie etwa einem Teleskop oder Lichtmikroskop das reale Bild für das menschliche Auge aufbereitete.
    Konnte folglich ein Multiversum -Okular einen Blick in die Vielfalt der Universen des Multiversums ermöglichen? Eine andere Erklärung fiel ihm spontan nicht ein. Aber sie schien stimmig zu sein. Hatte Nemo Partijan nicht etwas von dem Splitter eines anderen Universums gesagt?
    »Was hat es mit diesem Okular auf sich?« Plötzlich fröstelte Rhodan. Er ahnte, dass es hier um gewaltige Dinge gehen musste, deren Hintergrund ihm noch unbekannt war.
    »Du befindest dich mitten darin. Dieser Raum ist das Okular, jedenfalls der dir zugängliche Teil. Nutze die Möglichkeiten. Du musst sehen. Aber richtig sehen kannst du nur mit dem Anzug.«
    Rhodan wartete eine Weile. Die Stimme schwieg.
    Was hatte Edmund Hillary auf die Frage geantwortet, warum er den Himalaja bestiegen habe?
    Weil er da ist.
    Der Anzug war ebenfalls da. Und er schien keine Bedrohung darzustellen.
    Rhodan legte ihn wieder an, fragte sich aber, was geschehen würde, wenn er den Anzug später wieder ausziehen wollte, der aber nicht damit einverstanden war.
    Jetzt kannst du sehen, versprach die Flüsterstimme, und unvermittelt, wie auf seinen bloßen Gedanken hin, weitete sich Rhodans Blickfeld. Er wusste nicht, was in diesem Augenblick geschah, aber er sah auf einmal das eigene Universum, die kosmischen Strukturen, riesige Galaxienhaufen und noch gewaltigere Leerräume.
    Und er bekam Einblick. Er konnte, als er sich darauf konzentrierte, immer tiefer in die Vergangenheit dieses Universums eindringen, bis er sich auf der Ebene von Quantenschaum befand, der die gesamte Existenz anfüllte. Es schauderte ihn angesichts dieser Möglichkeiten, dieser Erkenntnisse.
    Rhodan verdrängte die letzten Fragen, suchte das Offensichtliche, konzentrierte sich. Sofort tat sich ein anderes Universum vor seinen Blicken auf, anfangs nur zaghaft, dann genauer. Der Anzug ließ ihn sehen, zeigte ihm eine junge, in kosmischen Maßstäben vor Kurzem entstandene Schöpfung, in der sich Materie und Antimaterie in einem ununterbrochenen Blitzen und Vernichten noch immer gegenseitig auflösten.
    Die Bilder wechselten in schneller Folge. Rhodan sah ein Universum am Ende seiner Zeit, einen gigantischen leeren Raum, in dem einzelne Atome durch Weiten zogen, Lichtjahre vom nächsten Quant entfernt. Er sah ein Universum, in dem sich Strukturen ausgebildet hatten, die er nicht einmal ansatzweise verstehen konnte.
    Und er sah ...
    Er hielt inne. Wenn ihm etwas an seiner geistigen Gesundheit lag, konnte, durfte er nichts mehr sehen. Noch nicht.
    Zumal ihm noch völlig unklar war, wie er diese Blicke – diese Einblicke – für sich nutzen sollte. »Alle vergleichbaren Anzüge«, sagte er nachdenklich, »die ich bislang gesehen oder von denen ich gehört habe, haben eine bestimmte Aufgabe gehabt. Was ist die dieses Anzugs?«
    Rhodan fragte sich, ob der Anzug der Universen tatsächlich nur dazu geschaffen war, das Multiversum-Okular zu bedienen. Schon die spärlichen Visionen, die er soeben wahrgenommen hatte, waren überwältigend gewesen. Von einer gezielten Auswahl oder gar Kontrolle konnte jedoch nicht die Rede sein.
    »Das kannst du noch nicht verstehen«, flüsterte die unsichtbare Stimme sonor. »Der tiefere Sinn des Multiversum-Okulars und des Anzugs der Universen wird dir noch eine geraume Weile unklar bleiben. Das kann nicht anders sein, du wirst ihn erst nach und nach erfahren. Aber sobald du es weißt, vielleicht früher, als dir genehm sein wird, musst du diese Aufgabe erfüllen.«
    »Und wenn ich das nicht will?« Völlig spontan kam Rhodan dieser Gedanke. »Wenn ich ...«
    »Diese Entscheidung wirst du treffen müssen«, unterbrach ihn die Stimme. »Ich beneide dich nicht darum.« Das klang endgültig, zumal sich der Dunst, aus dem die Darstellungen von Universen entstanden waren, nun rapide auflöste, als hätte es ihn nie gegeben.
    Rhodan spürte, dass der Anzug der Universen ihm irgendetwas gab, und empfand gleichzeitig einen gewissen

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