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PR2607-Der Fimbul-Impuls

PR2607-Der Fimbul-Impuls

Titel: PR2607-Der Fimbul-Impuls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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kahlen Schädel.
    »Wir wollten darüber sprechen, wie es dir geht«, erinnerte er.
    »Gut«, antwortete sie, nachdem sie einen weiteren leichten Schwindelanfall überstanden hatte. »Es geht mir gut. Ich bin einsatzbereit.«
    Prak-Parlong entzündete das Uvurd mit einem Hitzestäbchen und sagte: »Bei mir macht man das so: Man meldet sich erst wieder einsatzbereit, wenn ich es bestimme.«
    Sie entdeckte ihre Kleidung zusammengefaltet auf einem Tisch neben der Liege. Sie stand auf und ging hin. Die Kleidungsstücke rochen gereinigt.
    Prak-Parlong paffte. Sofort breitete sich ein Duft wie von verbranntem Holz und Honig aus.
    Nicht unangenehm.
    »Hm«, machte sie. »Das riecht gut. Darf ich auch mal?«
    »Für den terranischen Metabolismus ist das Uvurd leider unverträglich«, verkündete Prak-Parlong mit einem bedauernden Gesichtsausdruck. »Unfruchtbarkeit, Verdauungsschwierigkeiten, Haarausfall und Blindheit wären die sofortigen Folgen.«
    Sie stippte kurz in seine Gedanken und grinste. »Aha. Außerdem ist das Zeug ziemlich wertvoll.«
    Der Mediker nickte trübsinnig. »Das kommt erschwerend hinzu.«
    Sie lachten beide, während Sarmotte sich langsam ankleidete.
    »Im Übrigen bin ich der Meinung«, nahm der Ara seinen Faden wieder auf, »dass du physisch tatsächlich wiederhergestellt bist.«
    »Sag ich doch«, meinte Sarmotte und nickte ihm zu. »Danke!«
    »Aber ich habe den Eindruck, dass dir beim Gedanken an dein nächstes paranormales Vordringen in Richtung der Fremden nicht wohl ist.«
    Sie schaute ihn verblüfft an. »Wer von uns beiden ist denn hier der Telepath?«
    Er sog an der Doppelkopfpfeife. »Uvurd macht eben hellsichtig.« Er wurde ernst. »Sag mir, dass es nicht so ist. Dass du sorglos in den Einsatz gehst.«
    Sie fühlte, wie sich die Kleidung anschmiegte und schloss. »Es geht schon.«
    Prak-Parlong betrachtete sie eine Weile. Dann sagte er: »Wer nicht stark genug ist, sich helfen zu lassen, kann auch nicht anderen helfen.«
    »Oho«, sagte Sarmotte. »Ist das so?«
    »Ist es anders?«
    Er ließ ihr Zeit. Sie dachte an das fremde Land, das sie erfahren hatte. Den Abscheu der Spenta ihr gegenüber. Als wäre ihr Geist hässlich. Sie erinnerte sich an das Gefühl des Zerfallens.
    Vielleicht brauchte sie tatsächlich eine Hilfestellung. Einen menschlichen Wegbegleiter oder etwas wie einen Fremdenführer durch das Imperium der Sonne. Sie fragte: »Was sagt man: Wer ist der beste Sonnenphysiker an Bord der AMATERASU?«
    Prak-Parlong saugte an der Pfeife und stieß wieder eine dunkle Duftwolke aus. »Shaveena Deb ist eine gute Wissenschaftlerin, aber eine noch bessere Politikerin. Sie kennt ihre Stärken und Schwächen gut und die ihrer Mitarbeiter. Frag sie.«
    »Ja«, sagte Sarmotte. »Ich könnte sie fragen. Wen würde sie mir empfehlen?«
    Prak-Parlong grinste. »Sie wird dir Mofidul Huq empfehlen. Er ist der Waringer der Solarphysik.«
    »Spüre ich da etwas wie einen Vorbehalt?«
    Prak-Parlong legte seine hohe Stirn in Falten. »Ich mag es nicht, wenn man in meinen Gedanken spioniert.«
    »Du würdest es nicht merken, wenn ich es nicht wollte«, sagte Sarmotte kälter, als sie es beabsichtigt hatte.
    »Mofidul Huq ist sicher eine Koryphäe. Aber er ist kein sehr umgänglicher Mensch.«
    »Das bedeutet?«, fragte sie.
    »Wenn er wählen müsste zwischen der Menschenwelt und der Sonne: Er würde die Sonne wählen.«
     
    *
     
    Bull betrat die Medostation, nickte Sarmotte kurz, fast scheu zu und wandte sich an den Ara. Prak-Parlong hatte sich kurz erhoben, aber der Resident hatte ihm angedeutet, Platz zu behalten.
    Noch im Sitzen war der Ara ein wenig größer als Bull, den Sarmotte auf knapp unter 1,70 Meter schätzte – ein paar Zentimeter kleiner als sie selbst.
    »Wie geht es dir?«
    »Sie behauptet, es gehe ihr gut«, antwortete der Ara an ihrer Stelle. »Sie war fast vier Stunden ohne Bewusstsein. Ich habe ihr neuronales System behutsam stabilisiert. Paranormale Phänomene können aber die sonderbarsten Effekte haben.«
    »Dein Rat wäre?«
    Der Ara saugte an der Pfeife. »Vielleicht sollte sie zunächst etwas Gutes essen.«
    »Etwas Gutes essen?«, fragte sie zurück und grinste schief. »Natürlich. Deswegen bin ich hier. Um in der berühmten Mensa der Sonnenforschungsstation etwas Gutes zu essen. Was bietet euer Kombüsenroboter heute an?«
    Prak-Parlong schaute sie ungerührt an. »Körper hilft Geist. Wir haben übrigens tatsächlich einen hervorragenden Koch an Bord«, sagte er.

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