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PR2609-Im Reich der Masken

PR2609-Im Reich der Masken

Titel: PR2609-Im Reich der Masken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Dinge und natürlich über die Enthonin Samburi Yura und die Frage, was geschehen würde, wenn er sie endlich fand.
    Angst und Hoffnung hielten sich die Waage, wenn er darüber nachdachte.
    Von Pridon hatte er eine genaue Beschreibung des Verwaltungspalastes erhalten, einschließlich einer Notfallfrequenz, über die er per Funk erreichbar sein musste – ein autark versorgtes Notsystem, das bis zur völligen Zerstörung arbeiten würde. Allerdings konnten weder Funkwellen noch Hyperfunk, noch alle anderen technologischen Errungenschaften das Chaos der fremden Physik durchdringen.
    Die beiden Firibirim hielten sich ständig in Saedelaeres Nähe auf. Es kam ihm vor, als würden sie sich bei ihm wohlfühlen. Vor allem die Ausstrahlung seines Cappinfragments schienen sie seltsamerweise zu genießen, vielleicht weil es sie vor den Auswirkungen der Anomalie schützte.
    Wenn er nur mit diesen kleinen Wesen reden könnte! Womöglich wussten sie mehr über all das. Wie waren sie ursprünglich in die Librationszone gelangt? Als Schiffbrüchige wie Pridon und seine Flotte? Oder stammten sie sogar von dort, als eine in dieser veränderten Physik heimische Spezies?
    Die Versuche, mit ihnen zu sprechen, blieben erfolglos. Zwar vermutete Saedelaere, die kleinen Wesen könnten ihn verstehen, aber umgekehrt gelang es nicht.
    Vielleicht sollte er eines der ältesten Kommunikationsmodelle nutzen, das bei der Begegnung einander fremder Kulturen Anwendung fand – Zeichensprache. Aber die Firibirim unterschieden sich schon im Körperbau so umfassend von ihm, dass grundlegende Gesten gar nicht möglich waren. Es würde schwer werden, auf diese Weise ein Verständigungsmodell zu entwickeln.
    Plötzlich meldete sich Eroin Blitzer bei ihm.
    Seine Entdeckung eröffnete völlig neue Perspektiven. »Ich habe mit den Maschinen der ROTOR-G die Natur dieser Anomalie bestimmen können. Die Physik unterscheidet sich aufgrund der Strangeness von unserem Normalraum.«
    »Erhöhte oder verringerte Strangenesswerte?«, fragte Saedelaere. »Diese Gegend unterliegt dem Einfluss eines anderen Universums oder stammt von dort?«
    Universen, die neben dem Normaluniversum existierten, unterschieden sich im Wert der Strangeness – wobei die terranische Wissenschaft den Wert des eigenen Universums mit Null festgelegt hatte. Je weiter der Wert eines fremdartigen Kontinuums differierte, umso fremder war dieses Universum der Heimat.
    Das Überwechseln in ein fremdes Universum ging für gewöhnlich mit Strangeness-Schwierigkeiten einher – Symptome, die denen ähnelten, wie sie Gardeleutnant Pridon beschrieben hatte. Und das auch nur im günstigsten Fall, denn es konnte weitaus schlimmer kommen.
    Stellte die Anomalie also eine Überlappungsfront einander fremder Universen dar?
    Schon die nächsten Worte des Zwergandroiden zerstörten diese Vermutung wieder. »Weder erhöht noch verringert! Die Strangenesswerte sind ... anders.«
    »Was bedeutet das?«
    »Trotz all meiner Erfahrung im Dienste der Kosmokraten kann ich dir diese Frage nicht beantworten.« Das Gesicht des Zwergandroiden zerknitterte sich in Falten, die tiefschwarze Stirn schien sich noch weiter vorzuwölben.
    »Wir wissen zumindest, worauf wir achten müssen«, sagte der Maskenträger. »Ist die ROTOR-G nicht dafür gerüstet, mit fremden Universen in Kontakt zu treten oder im Extremfall überzuwechseln?«
    »Die LEUCHTKRAFT als Kosmokratenwalze ist für dieses Universum erbaut worden. Aber sag selbst, Alraska – dein Cappinfragment bricht eine Bahn der Ordnung. Findest du nicht, dass dies etwas bedeuten muss? Ordnung im Gebiet einer Strangeness, die nicht einmal Kosmokratentechnologie verstehen kann?«
    »Worauf willst du hinaus?«
    Der Kleine sah ihn aus großen, gerundeten Augen an. »Du selbst bist die Antwort.«
    »Du meinst, ich könnte mich in dieser Umgebung besser orientieren?«
    »Wegen deines Fragments. Doch darum geht es nicht! Alraska – deute die Werte der Sensoren!«
    »Es gibt keine Daten aus Ortung und Tastung, dachte ich?«
    »Es gibt sie sehr wohl. Wir vermögen sie lediglich nicht zu deuten. Du siehst den Unterschied?«
    »Zeig mir die Werte.«
    Als habe der Zwergandroide nur auf diesen Befehl gewartet, entstand ein Holo vor ihm, auf dem eine Datenkolonne ablief.
    »Zahlen und Symbole ohne jeden Sinn ...«
    »Versuch, den Eisbrechereffekt auszuweiten!«, forderte der Commo'Dyr der LEUCHTKRAFT. »Auf die Sensormessungen! Sie nehmen sehr wohl Daten auf, wenn sie auch durch die

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