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PR2610-Die Entscheidung des Androiden

PR2610-Die Entscheidung des Androiden

Titel: PR2610-Die Entscheidung des Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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hatte schon einmal eine erstaunliche Gabe entwickelt, im Palast der Harmonie, als die Kampfroboter uns angriffen. Womöglich konnte dieses kleine Wesen den Weg zur Rettungskapsel finden.
    »Was ...«, begann ich, doch da entwischte mir der Schwanz bereits. Das Firibirim tanzte vor mir in der Luft, schwebte – und wickelte sich mit einem Mal um meinen Arm.
    Im nächsten Augenblick riss mich etwas von den Füßen, und ich rechnete mit dem Tod.
     
    *
     
    Der Tod kam nicht.
    Stattdessen schwebte ich, mehr noch, ich flog völlig zielgerichtet durch das Chaos. Das Firibirim, dieses winzige Wesen, trug mich.
    Metallbrocken des einstürzenden Raumes wich es dabei gezielt aus. All das mit erstaunlicher Geschwindigkeit. Mehrmals sackte es ab, kam aber wieder in die Höhe.
    Bald tauchte etwas vor uns auf, schälte sich hinter einem Berg von Trümmerbrocken heraus. Ich konnte es kaum glauben, die Rettungskapsel zu sehen.
    Doch die Erleichterung über die Rettung kam ein wenig zu früh. Wir stürzten ab. Offenbar ging der orangefarbenen Pelzkugel die Kraft aus. Ich schlug hart auf, auf einem Berg aus Metallfragmenten.
    Ich hob den Blick. Über mir spannte sich ein Gestell aus dunklem Rot. Die Verstärkungen hielten in diesem Bereich noch, bildeten ein bizarres Geflecht aus einem Gestänge, das einem Netz glich. Die tobenden Gewalten der Zerstörung hatten bereits sämtliches Material dazwischen in die Tiefe gedrückt.
    Das Firibirim hing an meinem Arm herab, den Schwanz doppelt um meinen Oberarm gewickelt. Es gab ein schwaches Piepen von sich.
    Eine seltsame Empfindung überrollte mich. »Danke! Falls du mich verstehen kannst, ich weiß es zu schätzen, dass du versucht hast, mich zu retten.« Ich war nicht besonders gut darin, meinen Dank auszudrücken. Mir fehlte die Übung in der Kommunikation mit Lebewesen außer Alraska, und das war etwas völlig anderes.
    Ich kletterte über den Berg, rutschte ab und verlor wertvollen Boden. Da erhob sich das Firibirim wieder. Es schwebte langsam in die Höhe, ohne den Kontakt zu meinem Arm zu verlieren.
    Über uns knarrte es. Der Laut verwandelte sich in ein metallisches Reißen und Kreischen. Dann barst die erste Verstrebung des roten Netzes. Ein Bruchstück raste heran wie die Spitze eines Speeres. Scharfkantig zischte es so dicht an meinem Ohr vorbei, dass ich es hören konnte. Es bohrte sich in den Boden, hinterließ ein dampfendes Loch.
    Wir mussten verschwinden, sofort!
    Ich kletterte weiter, doch der infernalische Lärm über mir machte mir unmissverständlich klar, dass ich nicht schnell genug sein würde. Dies war das Ende, das mich ohne das Firibirim schon Sekunden oder Minuten zuvor ereilt hätte.
    Es donnerte, und das Netz aus Verstrebungen riss. Tonnenschweres Material jagte auf uns zu. Ein Schrei, und ich sprang. Das Firibirim und ich flogen durch die Luft, doch ich konnte niemals weit genug kommen.
    Ein orangefarbenes Huschen wischte an meinen Augen vorbei, das kleine Wesen wirbelte, riss mich mit sich. Dann lockerte sich der Griff um meinen Arm. Fassungslos starrte ich zurück, während ich mich rasend schnell aus der tödlichen Zone entfernte.
    Als das Firibirim zermalmt wurde, schlug ich auf dem Boden auf. Es hatte mich in Sicherheit geschleudert und war zurückgeblieben, hatte sich irgendwo verankert, um genug Schwung für mich zu finden.
    Ich kam auf die Füße und rannte.
    Nicht zurück, denn dort war längst alles zu Ende.
    Nur wenige Schritte bis zur Rettungskapsel.
    Bei meiner Annäherung öffnete sie sich automatisch ohne mein Zutun. Alraska saß darin, doch ich sah ihn kaum. Stattdessen nahm ich nur den schwarzen Artgenossen des kleinen Wesens wahr, das mich gerettet und sich selbst geopfert hatte. Es brummte eine dumpfe, traurige Melodie.
    Die Kapsel schloss sich wieder.
    »Startvorgang!« Ich tippte die nötige Kombination auf den Sensorfeldern. Die Kapsel erbebte, und während Metallfetzen rund um uns im Schutzschirm verglühten, rasten wir los.
    Das schwarze Pelzwesen schwebte vor meinem Gesicht.
    Ich schloss die Augen.
    Ich wollte es nicht sehen, wollte nicht nachdenken müssen.
     
    Fallun Vierauf
     
    Die Entscheidung fiel im selben Augenblick, als Fallun Vierauf zum ersten Mal die Nekrophore sah.
    Samburi Yura konnte nur aus einem einzigen Grund ein ... Ding wie dieses in der LEUCHTKRAFT lagern. Ob es dem Commo'Dyr gefiel oder nicht, die Nekrophore war dafür vorgesehen, benutzt zu werden.
    Das hieß nicht unbedingt, dass sie tatsächlich im Sinne der

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