Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR2610-Die Entscheidung des Androiden

PR2610-Die Entscheidung des Androiden

Titel: PR2610-Die Entscheidung des Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
Vom Netzwerk:
Chaotarchen eingesetzt wurde, um eine ganze Galaxis zu entvölkern. Aber es ging nicht nur darum, das todbringende Etwas aus dem Verkehr zu ziehen.
    Also musste Fallun Vierauf handeln, nach seinem besten Wissen, wie er es für richtig hielt. Im Sinne der Kommandantin. Offensichtlich war Eroin Blitzer zu demselben Ergebnis gelangt, hatte aber nicht die nötige Konsequenz aufgebracht.
    Der Commo'Dyr verließ den privaten Rückzugsbereich der Frau Samburi. Jenen Albtraumbezirk, in dem der gestaltgewordene Tod lagerte und wartete. Genau diesen Eindruck hatte Vierauf gewonnen: Die Nekrophore lauerte geradezu darauf, endlich ihre Bestimmung erfüllen zu können, als sei sie selbst lebendig und verfüge über einen eigenen Willen.
    Am Rand jenes Bezirks fühlte sich der Zwergandroide mit einem Mal beobachtet. Er schaute sich suchend um, entdeckte aber nichts. Er musste ruhig bleiben, durfte nicht verzweifeln und die Nerven verlieren!
    Von biologischen Wesen wusste er, dass sie in derlei Situationen an diversen Einbildungen und halluzinatorischen Sichtungen litten, dass sie Verfolger sahen, wo es keine gab. Er jedoch war ein Androide! In seinem Fall gab es derartige Ausfälle nicht.
    Und doch ...
    Dann entdeckte er eine Bewegung. Er hatte es sich also nicht eingebildet. Wie beruhigend! Wenigstens etwas, das konstant geblieben und nicht ständiger Veränderung unterworfen war.
    »Was wirst du tun?«, fragte das Wächterwesen, das wie aus dem Nichts aufgetaucht war. Waberte die Wand neben ihm nicht leicht? Möglicherweise war es dort herausgekommen. »Nun, da du gefunden hast, was zuvor auch Eroin Blitzer gelungen ist, der danach passiv blieb ... Was wirst du tun, Fallun Vierauf?«
    »Ich habe mich entschieden zu handeln«, sagte der Zwergandroide. Mehr wollte er diesem Wesen nicht offenbaren. Wer wusste, wie eng es mit DAN in Verbindung stand. Der Gedanke überraschte ihn selbst. Unwillkürlich sah er in dem Bordrechner einen Feind. Ob diese Einschätzung der Wahrheit entsprach, würde sich schon bald zeigen.
    »Dann ist die Zeit gekommen«, sagte das Kaninchen.
    »Die Zeit wofür?«, fragte der Commo'Dyr. Er sprach bereits ins Leere. Das Wächterwesen war verschwunden, und wieder waberte die Wand kaum merklich.
    Stattdessen tauchte jemand anderes auf, und Fallun Vierauf führte ein seltsames Gespräch, das in einem Pakt gipfelte.
    Die Weichen waren gestellt.
     
    *
     
    Zurück in der Zentrale, erwartete den Commo'Dyr eine Botschaft, wie sie schrecklicher nicht sein konnte.
    Die Dinge hatten sich schneller und auf radikalere Weise entwickelt als befürchtet.
    »Die ROTOR-G wurde zerstört«, meldete DAN lapidar.
    Der Commo'Dyr erstarrte. »Wie kam es dazu?«
    »Unbekannt. Mich hat der Impuls der Vernichtung allerdings mit absoluter Gewissheit erreicht. Kein Zweifel möglich.«
    »Wie kannst du eine Information aus der Anomalie erhalten? Es gibt keine Verbindung in diese entartete Zone!«
    »Hast du nicht auch eine Nachricht von dort empfangen?« DANS Stimme klang spöttisch.
    »Der Weg über die Zeitschatulle liegt außerhalb der Norm«, erwiderte der Zwergandroide. Wie schwach dieses Argument war, wusste er selbst; es gab für Kosmokratentechnologie immer Mittel und Wege, und die Verbindung des Bordrechners mit dem Bordrechner der ROTOR-G war auf vielerlei Weise verzahnt.
    Wahrscheinlich fragt sich DAN, was in der Nachricht stand, dachte Vierauf. Aber das würde er dem Rechner ganz sicher nicht mitteilen. Es gab Dinge, die DAN nicht wissen durfte. So, wie er auch keinen Zugriff auf all das gewinnen konnte, was im Privatbereich der Kommandantin geschah. DAN wusste nichts von der Nekrophore, und das war Fallun Vieraufs entscheidender Vorteil, den er eiskalt zu nutzen gedachte, sollte es nötig werden.
    »Wir fliegen in die Anomalie!«, befahl der Zwergandroide. »Es gilt, die Zerstörung der ROTOR-G zu untersuchen und mögliche Überlebende ausfindig zu machen.«
    »Es gibt keine Überlebenden«, behauptete DAN.
    »Du kannst es nicht wissen. Die Rettungskapseln ...«
    »Kümmere dich um deine Aufgaben und konzentrier dich darauf, die LEUCHTKRAFT zu führen.«
    »Das tue ich«, sagte Fallun Vierauf hart. »Deshalb werde ich das Schiff in die Anomalie bringen.«
    »Die LEUCHTKRAFT wird nicht einfliegen.«
    Der Zwergandroide stand wie versteinert am Rand der Zentrale. Mit diesen Worten verweigerte DAN endgültig die Kooperation. »Führ meinen Befehl aus!«
    »Mit welcher Autorität glaubst du, deinen ... Wunsch durchsetzen zu

Weitere Kostenlose Bücher