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PR2613-Agent der Superintelligenz

PR2613-Agent der Superintelligenz

Titel: PR2613-Agent der Superintelligenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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überladen worden. Niemand wird sich auskennen oder unsere Spuren verfolgen können.«
    »Und wenn doch?«
    »Ich kann unsere Entdeckung verhindern«, sagte Ennerhahl im Brustton der Überzeugung. »Zumindest, wenn nicht zu viele Xylthen, Badakk oder Dosanthi diesen Raum hier aufsuchen.« Er streckte sich. »Machen wir es uns bequem.«
    Er setzte sich, zog die Beine an und schloss die Augen. So als wollte er meditieren oder schlafen.
    »Moment mal!«, sagte Rhodan. »Ich habe es satt, von dir gegängelt zu werden, mein Freund. Es wird Zeit, dass wir uns unterhalten.«
    »Worüber denn? Meinst du, ich würde dir etwas über meine technischen Möglichkeiten verraten?«
    »Glaubst du, dass mich das interessiert? Du wirst gefälligst meine Fragen beantworten. Wer du bist, was du hier zu schaffen hast, warum du gegen Delorian agiertest, warum du uns geholfen hast, was die BASIS in diesem Spiel für eine Rolle spielt.«
    Ennerhahl lachte fröhlich. »Du bist nicht in der Position, irgendwelche Antworten von mir zu fordern. Wenn ich etwas sage, dann nur, weil ich es möchte. Und ich habe derzeit kein Interesse daran, dich in meine Pläne und Ziele einzuweihen.«
    »Ach ja?« Rhodan legte jenes Lächeln auf, das ihn Atlan einst gelehrt hatte. »Du bluffst. Ich nehme dir deine Ruhe und Abgeklärtheit nicht ab. Soll ich dir sagen, warum? Du hättest längst das Weite gesucht, wärst du nicht auf meine Unterstützung angewiesen. Du brauchst den Träger des Anzugs der Universen und jenen, der das Okular des Multiversums finden kann. Weil sich beide Objekte dir nicht offenbaren. Du hast keinen Zugriff auf sie, brauchst sie aber. Du schleppst mich mit, weil ich der einzige Erfolgsgarant bei deinem Auftrag bin.«
    »Selbst wenn es so wäre ...« Ennerhahl blieb gelassen. »Ich könnte dich zwingen, mir beide Objekte auszuhändigen oder in meinem Sinne zu verwenden. Glaubst du, ich hätte nicht die Mittel und Möglichkeiten dazu?«
    »Du bist nicht allmächtig. Andernfalls wären wir niemals in Gefangenschaft geraten. Außerdem halte ich dich nicht für jemanden, der einen Verbündeten im Stich lässt.«
    »Verbündeter?« Ennerhahl wirkte, als wolle er widersprechen, winkte dann aber mit einer Hand ab. »Ach, lassen wir diese Wortklaubereien. Sag, was du von mir wissen möchtest. Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, wenn ich dich in einen Teil meines Auftrags und meiner Pläne einweihe.«
    Er war ein ausgezeichneter Schauspieler; doch Rhodan hatte zu viele dieser ganz besonderen Glücksritter kennengelernt, die frei von den Sorgen eines Normalsterblichen dachten und handelten. Der König dieser ganz besonderen Spezies, Atlan, war einer seiner besten Freunde. Er hatte Rhodan gelehrt, Bluffs zu durchschauen.
    »Ja, das wäre nicht schlecht, Ennerhahl. Vielleicht würde ich dir dann ein wenig mehr vertrauen.«
    »Vertrauen ist ein ziemlich schlechter Gradmesser für eine mögliche Partnerschaft«, gab Ennerhahl mit unerwarteter Offenheit zu. »Ich habe Aufgaben zu erledigen und einen Auftrag auszuführen. Mag sein, dass meine Ziele nicht mit deinen übereinstimmen.«
    »Mag sein. Lassen wir's drauf ankommen.«
    Sirenen erklangen.
    Das Licht im Raum wurde greller, die Luft leichter zum Atmen. Jene Töne, die sich in seinen Ohren wie ein dumpfes Dröhnen angehört hatten, wurden zu grellem Sirenengeheul. Sie waren zurück im normalen Zeitablauf.
    »Länger ließ es sich nicht aufrechterhalten«, sagte Ennerhahl, fast entschuldigend.
    Gemeinsam lauschten sie eine Weile. Niemand kam herbeigestürmt, niemand kümmerte sich um diesen Raum. Ennerhahl behielt offenbar recht: Er hatte für ausreichend Verwirrung gesorgt und ihre Spuren verwischt.
    »Nun?«, forderte Rhodan. »Wolltest du mir nicht etwas erzählen?«
    Ennerhahl nickte. »Gerne. Aber ich werde ein wenig ausholen müssen.« Er öffnete eine der Anzugtaschen, zog einen stabförmigen Gegenstand hervor und hauchte darauf. Eine dünne Folie löste sich von dem Objekt. Der Geruch nach Fleisch und nach Gemüse breitete sich aus. Er brach den Stab in zwei Hälften und reichte Rhodan eine davon. »Versuch's mal. Es ist für dich genießbar.«
    Der Terraner schnüffelte vorsichtig. Er hätte den Nahrungsstab seinem SERUN zur toxikologischen Untersuchung vorlegen können. Doch seltsamerweise vertraute er Ennerhahl; zumindest in dieser Hinsicht.
    Er biss ein kleines Stückchen ab. Augenblicklich entfalteten sich Geschmack und Aroma. Rhodan hatte Mühe, einen Seufzer des Entzückens zu

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