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PR2618-Flucht von der Brückenwelt

PR2618-Flucht von der Brückenwelt

Titel: PR2618-Flucht von der Brückenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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hatte. Seine Rüstgeleitplatten standen in verschiedene Richtungen und waren teilweise um seine Arme gewickelt, als wäre das Konstrukt mitten in seiner Arbeit unterbrochen worden.
    Da und dort zuckten die Glieder noch, hoben und senkten sich in unkontrollierter Weise. Schwarze Flüssigkeit rann zwischen den Platten hervor, bildete einen flüssigen Film auf dem Boden. Noch während Apatou hinsah, wurde der Film dünner. Irgendwo musste das Blut einen Spalt gefunden haben, durch den es wegsickerte.
    »Apatou, ich brauche Hilfe!«
    Mit einem Stirnrunzeln wandte der Ganymedaner sich von dem toten Fagesy ab. Er würde später einen Reinigungsroboter beauftragen müssen, das Blut zu suchen und zu beseitigen.
     
    *
     
    Tief in der Schlucht glitt die VAHANA durch die Dunkelheit der Nacht. Endlich erreichten sie den Überhang, den Zosimo auf den Erkundungskarten gefunden hatte, die von der BOMBAY auf Basis normaloptischer Beobachtungen erstellt worden waren. Über eine längere Strecke hatte sich hier Wasser in einer Kehre tief unter den Fels gegraben und ihn ausgehöhlt.
    Zosimo setzte die VAHANA in das Wasser hinein, so dicht an der Felswand wie möglich.
    Eine Nachricht blinkte auf Apatous Konsole auf. Er rief sie ab.
    Reinigungseinheit drei meldet keinerlei Kontamination im bezeichneten Sektor.
    »Was ist?«, fragte Marcia Widengren.
    Apatou schüttelte den Kopf. »Nur ein etwas seltsamer Bericht. Ich habe einen Reinigungsroboter beauftragt, das Blut zu beseitigen, das der Fagesy verloren hat. Es ist irgendwo weggesickert. Aber er hat nichts gefunden.«
    »Diese primitiven Dinger kommen wahrscheinlich nicht sehr weit, wenn man nicht daneben stehen bleibt und ihnen ganz genau sagt, was sie zu tun haben.«
    Der Ganymedaner winkte ab. »Nicht wichtig. Darum kann man sich später kümmern. Spätestens wenn die schwarze Plörre zu stinken anfängt, werden wir sie finden.«
    Zosimo meldete sich. »Alles gesichert und die Aggregate auf Bereitschaft heruntergefahren. Ich hoffe, hier können wir eine Weile bleiben. Zumindest werden sie uns nicht so leicht überraschen können wie in dem Wald.«
    »Hoffen wir, dass keine Wanderer sich hierher verirren. Such auf jeden Fall bei nächster Gelegenheit noch ein paar weitere mögliche Verstecke auf den Karten, damit wir keine Zeit verlieren, falls wir erneut fliehen müssen.«
    Zosimo nickte. »Und was machen wir so lange?«
    Apatou hob die Hände. »Viel können wir nicht tun. Aber wir müssen bereit sein, Lanczkowskis Trupp aufzunehmen, sobald sie sich melden. Von hier können wir nichts für die Befreiung der Kommandantin tun, und wir haben immer noch nichts Neues von der BOMBAY gehört. Ich habe Lanz, als er sich gemeldet hat, alles weitergegeben, was Aiden gesagt hat. Er wird sich wieder melden.«
    »Also Jenke Schousboe befreien, unseren Feldsektor abschalten, zur BOMBAY zurück und dann ab ins heimatliche Sonnensystem.« Zosimo seufzte. »Ich wünschte nur, wir wären schon da.«
    Schweigend starrten sie auf die Außenanzeigen, jeder mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt.

10.
     
    »Guten Abend, Oberster Marschgeber Facao.«
    »Prokurist. Wie stehen die Dinge?«
    Die fließende Bewegung, mit der der Humanoide seine Hände hob, ließ einen Schimmer über seine Perlmutthaut gleiten.
    »Die Utrofarischen Ovoide sind bereit. Die Steuerleute wurden geweckt und sehnen sich danach, in den Einsatz zu gehen. Auch die eingeteilten Mannschaften beziehen bereits ihre Quartiere.«
    Der Gedanke an die Utrofarischen Steuerleute erzeugte einen sauren Geschmack in Facaos Mund. Er mochte sie nicht, man konnte es drehen und wenden, wie man wollte. Laterale, Achsensymmetrische – die Welt wäre angenehmer ohne sie.
    Nachdenklich betrachtete er sein Gegenüber. Für einen Moment fragte er sich, warum er diesen Lateralen eigentlich tolerieren konnte. Waren es diese glatten Bewegungen? Die eindringliche, mal volle, dann wieder weiche Stimme? Oder die Klänge, die er gelegentlich einem seiner Instrumente entlockte?
    Facao rief sich zur Ordnung. Es gab wichtigere Dinge, über die er sich Gedanken machen musste.
    »Die Kriegs-Ovula?«, fragte er.
    Sein Gegenüber hatte die Hände wieder gesenkt und ineinander gelegt. »Sämtliche Ovoidraumer sind mit ihrem vollen Kontingent Ovula bestückt. Die Zustandsüberprüfung läuft noch, doch es sieht so aus, als wären nur wenige darunter, die nicht mehr voll einsatzfähig sind. Bei diesen wurde der Regenerationszyklus eingeleitet.«
    »Gut.« Facao

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