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PR2618-Flucht von der Brückenwelt

PR2618-Flucht von der Brückenwelt

Titel: PR2618-Flucht von der Brückenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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brauchte keinen Funk, um zu sehen, dass es um die VAHANA schlecht bestellt war. Vierzig Sternengaleonen befanden sich jetzt im Raum vor ihnen, und sie schwärmten aus wie ein Fangnetz. In dieser Zahl konnten sie trotz der vergleichsweise schwachen Bewaffnung auch der BOMBAY langsam gefährlich werden.
    »Wir könnten den Berg zum Propheten bringen und die VAHANA einfangen, anstatt einen regulären Einschleusungsvorgang durchzuführen«, meldete sich Achil van Taarnhoi von der Pilotenkonsole her. »Das könnte uns viel Zeit sparen, wäre aber auch riskant.«
    »Solange das Risiko geringer ist als die Gewissheit, dass die VAHANA in den nächsten Minuten in Stücke geschossen wird, ist es akzeptabel. Wir machen es so.«
    Ein Blick auf das Holo hatte Nuruzzaman gezeigt, dass die Zeit tatsächlich äußerst knapp war für die VAHANA. Die Schirme des SKARABÄUS flackerten und erloschen immer wieder unter dem Beschuss der fremden Schiffe. Mehrere Lecks wurden angezeigt, alle zwar im hinteren Bereich, aber dennoch bedrohlich für die Stabilität der VAHANA. Ihre Manövrierfähigkeit schien sie ebenfalls verloren zu haben. Seit einer Weile hatte Zosimo kein einziges der vorher genutzten Ausweichmanöver mehr geflogen. Der SKARABÄUS hielt stur auf die BOMBAY zu, und die BOMBAY stürzte ihm entgegen.
    »SKARABÄUS-Hangar zwei geräumt und für Noteinfang vorbereitet.«
    »Fesselfelder und Traktorstrahlen synchronisiert und auf Ziel ausgerichtet.«
    »Einsatz, sobald in Reichweite.«
    Angespannt beobachtete die Zentralebesatzung der BOMBAY, wie Achil van Taarnhoi das Schiff beschleunigte und drehte, bis der Hangar auf den SKARABÄUS wies. Mit hoher Geschwindigkeit rasten sie auf das Kleinraumschiff zu. Oberst Nuruzzaman überschlug im Kopf, was geschehen würde, sollte die VAHANA bei dieser Geschwindigkeit in das Innere der BOMBAY einschlagen. Auch wenn es nur ein kleines Raumschiff war, konnten die Schäden ein ernstes Ausmaß erreichen.
    Doch wenn jemand dieses Manöver erfolgreich absolvieren konnte, war es Achil. Seine Fertigkeiten im Umgang mit der BOMBAY ließen manchmal das Gefühl aufkommen, dass er sie nicht wie eine Maschine betrachtete, sondern wie eine Erweiterung seines eigenen Körpers.
    Kurz vor der VAHANA bremste Achil die BOMBAY unvermittelt ab. Die hohen Beschleunigungen machten Oberst Nuruzzaman Sorge. Ein Ausfall der Andruckabsorber in solch einem Moment wäre katastrophal gewesen. Sie konnten nur hoffen, dass sie vorerst weiter von den Effekten der Anomalie verschont blieben.
    »Beschuss durch mehrere Feindschiffe«, kam die Meldung vom Feuerleitstand. »Schirme sind belastet, aber halten.«
    Nuruzzaman nickte. Je mehr Feuer sie auf sich zogen, umso weniger musste die VAHANA aushalten.
    Die BOMBAY kam zum Stillstand, und es war nur noch die Eigengeschwindigkeit des kleinen Landebootes, die das Schiff auf den Hangar zurasen ließ.
    Gefühlvoll beschleunigte der Pilot in die Gegenrichtung, passte die Geschwindigkeit der BOMBAY weiter an die der VAHANA an, während sie durch Strukturlücken ins Innere der schützenden Felder der BOMBAY glitt. Mit einem Mal ging der volle Beschuss auf das Explorer-Schiff über. Weitere Feindschiffe schlossen auf.
    »Erhalten Punktbeschuss auf die Schirme. Belastung bei 80 Prozent.«
    Gemäß den neuen Positionsdaten und dem Einflugvektor der VAHANA korrigierte der Pilot noch einmal die Ausrichtung der BOMBAY. Nur geringste Toleranzen waren erlaubt, sollten die Traktorstrahlen den SKARABÄUS ohne Kollision mit der BOMBAY ins Innere ziehen können.
    Achil von Taarnhoi agierte mit absoluter Präzision.
    Mehrere Mitglieder der Zentralebesatzung hielten den Atem an, als im Holo die Bilder der beiden Raumschiffe miteinander verschmolzen.
    »Fesselfelder halten. Hangar geschlossen. VAHANA ist sicher in Prallfeldern aufgefangen. Minimale Kollisionsschäden im hinteren Hangarbereich«, meldete Chefingenieur Morn Delouwen. »Ein kleiner Brand im hinteren Bereich ist unter Kontrolle. Die VAHANA ist erfolgreich geborgen.«
    Die Erleichterung machte sich sofort in leisem Murmeln Luft.
    »Voller Schub, Achil«, ordnete Oberst Nuruzzaman an. »Ausweichkurse zur Entlastung der Schirme. Auf Übergangsgeschwindigkeit bringen.«
    In einem wilden, unwirklichen Zickzack jagte der Pilot die 1500 Meter durchmessende Kugel der BOMBAY durch den Raum oberhalb der Planetenbrücke, bis er die Sternengaleonen hinter sich gelassen hatte. Er beschleunigte weiter, und endlich glitten sie in den Linearraum

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