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PR2618-Flucht von der Brückenwelt

PR2618-Flucht von der Brückenwelt

Titel: PR2618-Flucht von der Brückenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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ließ.
    »Antublas, Abschaltung«, hörte sie Lanczkowski sagen.
    Hastig griff sie nach dem nächsten Halt, der sich bot. Die Achterbahnfahrt hatte erst begonnen.

12.
     
    »Kommandant, da tut sich etwas auf dem Shath.«
    Nuruzzaman trat hinter Marcon Peloni an die Ortungsleitstelle. Der Chef-Orter deutete auf eine Stelle des Planeten. »Ich bekomme plötzlich klare Ortungsdaten von dort. Als wäre das Störfeld lokal abgeschaltet.«
    Mit einem Stirnrunzeln strich der dunkelhäutige Kommandant der BOMBAY sich über den gescheckten Bart. Für einen kurzen Moment erwog er, die Gelegenheit zu nutzen, um mit der BOMBAY zu landen. Doch das Risiko, dort ebenso zu stranden wie die VAHANA, war zu groß, und die Folgen wären unabsehbar gewesen.
    Sein Blick glitt zur Zeitanzeige. Es war 0.51 Uhr am 30. September 1469 NGZ. Ebenso wie bei ihnen standen auch dort, wo das Feld eine Lücke hatte, die Uhren auf nächtlicher Zeit. Womöglich war dies ein Anzeichen dafür, dass die VAHANA Aidens Funksprüche empfangen und sie hatte nutzen können. Allerdings hätte der Oberst kein so schnelles Ergebnis erwartet.
    »Neue Ortung. Etwas bewegt sich vom Shath her auf uns zu.«
    »Die VAHANA?«
    »Die Daten passen ... Moment. Wir bekommen weitere Ortungen herein. Von ... vom oberen Planeten her!«
    »Shathfauth? Ich dachte, der sei unbewohnt.«
    »Irgendetwas ist eben hinter oder aus der Atmosphäre aufgestiegen. Genau kann ich das nicht sagen. Drei, vier etwa 600 Meter lange und 400 Meter durchmessende Objekte ...« Mit einigen Bewegungen holte er eine der georteten Formen heran.
    »Definitiv Raumschiffe«, sagte Nuruzzaman. »Wenn auch eine Art, die ich noch nie gesehen habe. Wie Hummeln ohne Flügel. Was ist das da oben?« Er deutete auf eine Erhöhung im hinteren Bereich.
    Peloni schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Erinnert mich an die Heckaufbauten einer alten Galeone. – Ich habe mich mal eine Weile mit historischer Seeschifffahrt beschäftigt. Das war ein schweres Kriegsschiff in Europa vor einigen Tausend Jahren. Sah beeindruckend aus.«
    Nuruzzaman musterte das violette Schimmern, das aus dem Inneren des tropfenförmigen Aufbaus am Heck drang. Von dort ließ er den Blick wieder nach vorne wandern. »Was ist das da unten am Bug?«
    Erneut vergrößerte der Chef-Orter die Ansicht. Während der Großteil der Oberfläche des Schiffes von glatten grauen Metallplatten gebildet wurde, die nur von eindeutig funktionellen Einheiten durchbrochen wurden, war der untere Teil der Vorderspitze stark ungleichmäßig. Beim Näherkommen erkannte der Oberst die Form.
    »Das sieht fast aus wie ein Oberkörper«, stellte er fest. »Ein humanoider Oberkörper mit vier Armen und einem deutlichen Gesicht.«
    »Jetzt haben wir zu den Heckaufbauten auch noch eine Galionsfigur.«
    Nuruzzaman nickte. »Also eine Sternengaleone mit unbekannter Bewaffnungs- und Mannschaftsstärke. Welchen Kurs haben sie?«
    »Sie kommen auf uns zu. Es sind inzwischen acht Stück.«
    Der Oberst musterte die so menschlich wirkende Bugfigur unter den Platten des Bugschildes. Für einen Moment glaubte er, hinter den geschlossenen Lidern etwas Violettes irrlichtern zu sehen. Die Arme waren in einer Geste ausgebreitet, die man als Willkommensgruß hätte deuten können, hätte es einen entsprechenden Gesichtsausdruck gegeben. Die Hände, in die sie ausliefen, hatten keine klar getrennten Finger.
    »Was ist mit dem aufsteigenden Objekt? Ist es die VAHANA?«
    »Eindeutige Zuordnung, Es ist die VAHANA. Sie haben den Bereich des dysfunktionalen Feldes verlassen und schwenken ebenfalls in unsere Richtung. Sie sind zwischen uns und den anfliegenden Raumern.«
    »Setz einen Kurs, der ihnen entgegenführt. Wir sollten ...«
    Im Raum blitzte es auf, und der kleine Punkt, der in der Übersicht die VAHANA repräsentierte, blinkte in grellem Rot.
     
    *
     
    »Wir werden beschossen! Schirm ist schwer belastet!«
    Jenke Schousboe nahm Lanczkowskis Meldung nur am Rande wahr. Sie war des Kommandos enthoben. Solange sie keine andere Aufgabe zugeteilt bekam, blieb sie als Ersatz für Zosimo im Hintergrund der Zentrale und konnte nichts tun, als abzuwarten.
    Die Holoanzeige flackerte und schaltete auf eine Ansicht der Raumschiffe um, die über Shathfauth aufgetaucht waren. Die angezeigten Beschleunigungswerte waren für terranische Verhältnisse eher mäßig, und doch mochte es reichen, um die VAHANA einzuholen, ehe sie die BOMBAY erreicht hatte.
    »Jonas, Ausweichkurs zur Erschwerung der

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