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PR2633-Der tellurische Krieg

PR2633-Der tellurische Krieg

Titel: PR2633-Der tellurische Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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wieder aufgehen. Nicht einmal der Mond ist zu sehen – und Sterne gibt es so gut wie keine.«
    »Nacht Aug«, sagte der Translator, es klang wie eine Ergänzung.
    DayScha gewann den Eindruck, dass der Riese angespannt reagierte.
    »Nacht Aug, das ist dein Name«, stellte sie fest.
    Der Koloss reagierte mit kurzen grollenden Lauten. Sie konnten alles bedeuten oder nichts. Erst nach mehreren Minuten lieferte der Translator die Übersetzung »Sohn« dazu.
    Das war der Moment, in dem Geronimo Abb mit dem Prallfeldzweisitzer zurückkam. Er landete mit der Maschine nicht drüben beim Zelt, sondern schwebte bis dicht an den Riesen heran.
     
    *
     
    »Du bringst eine Antiquität?«, fragte die Cheborparnerin, als der kleine Roboter seine Verankerung löste und vom Sozius herabschwebte.
    Geronimo Abb ließ das Prallfeld des frisierten Zweisitzers erlöschen. Knirschend setzte die Maschine auf.
    »Zugegeben, das ist eine etwas ältere Medoeinheit«, gestand er ein. »Aber sie ist gut in Schuss. Basil hat sie erst im letzten Jahr generalüberholt und das Medoprogramm auf den neuesten terranischen Stand gebracht.«
    »Er hätte den Roboter auch neu lackieren sollen.«
    »Bist du verrückt?« Geronimo betrachtete die etwas füllige Gestalt mit den drei Insektenbeinen abschätzend. »Die Camouflage mag ein wenig verwittert wirken ...«
    »Ziemlich sogar«, bestätigte Dayszaraszay.
    »Das ist jedenfalls original. Äußerlich wurde an dem Roboter nichts verändert. Der ist um die fünfzigtausend Galax wert. Meines Wissens gibt es nur noch fünf Exemplare dieses Typs in der ganzen Milchstraße.«
    »Inzwischen höchstens vier.«
    Geronimo schaute die Cheborparnerin irritiert an. Es dauerte etliche Sekunden, bis er den tieferen Sinn ihrer Bemerkung verstand. Verbissen nickte er.
    »Der Roboter wurde während der Kämpfe gegen eine Mor'Daer-Einheit der Terminalen Kolonne eingesetzt. Von dem Volk, das ihn gebaut hat, haben nur wenige Zehntausend überlebt. Das Galaktikum unterstützt sie seitdem in jeder Hinsicht.«
    Der Roboter war nicht größer als einen Meter zehn, er reichte DayScha knapp bis zur Hüfte. Sein länglich-ovaler Körper war in der Mitte eingeschnürt. Der Kopf wirkte klein, die Sprechwerkzeuge waren in den Kieferzangen installiert.
    »Wo ist der Patient, den ich versorgen soll?«
    »Du stehst vor ihm«, antwortete Geronimo Abb.
    Die halbkugelförmigen Augen veränderten ihren Fokus. Deutlich war zu sehen, dass der Roboter DayScha ansah.
    »Eine Angehörige des Volkes der Cheborparner. Äußerlich ist keine Verletzung festzustellen.«
    »DayScha ist nicht der Patient!«, berichtigte der Junge. »Es geht um den Regenriesen.« Er deutete auf den am Boden liegenden Koloss. »Seine Wunden sollst du versorgen.«
    »Eine fremde Lebensform«, stellte der Roboter fest.
    »Das ist wohl kein Problem?«
    »Nein, natürlich nicht. Schwierig ist nur, dass es sich um eine sehr große Lebensform handelt.«
    »Hilf dem Riesen, soweit es deine Möglichkeiten zulassen!«
    Geronimo Abb bedachte die Cheborparnerin mit einem fragenden Blick.
    »Nacht Aug«, sagte DayScha. »Das scheint sein Name zu sein.«
    »Du bist demnach weitergekommen. Gut. Was hast du von ihm erfahren? Woher kommt er, was ...?«
    »Der Name ist alles, was ich weiß.«
    Geronimo gab sich keine Mühe, seine Enttäuschung zu verbergen.
    »Der Translator stößt auf Schwierigkeiten«, sagte Dayszaraszay. »Das ist immer so, bis ein ausreichend großer Wortschatz ...«
    »Ich will wissen, ob er Freund oder Feind ist!« Geronimo Abb schaltete seinen MultiKom ein und ließ sich die Daten von DaySchas Ringgerät übertragen.
    »He!«, rief er dann. »Nacht Aug, ich bin Geronimo Abb. Mein Medoroboter wird deine schlimmsten Wunden behandeln und ...«
    Ein Grollen antwortete ihm. Der Riese formte danach durchaus markante Töne, wenngleich seine Mundbewegungen wirkten, als falle es ihm schwer, sich zu artikulieren.
    »Nachtaugs Beisohn«, übersetzte die Translatorfunktion des MultiKoms.
    »Nachtaugs Beisohn – so heißt du?«
    »Das ist mein Name.«
    »Woher kommst du?«
    »Utrofar.«
    »Ist das deine Heimatwelt? Gehört sie zu einer der Sonnen in der Nähe?«
    Schweigen.
    Geronimo Abb wiederholte die Frage.
    »Sonne eingekapselt, dunkel«, kommentierte der Riese.
    Mit einer solchen Auskunft hatte Geronimo nicht gerechnet. Sie war trotzdem kein Beweis dafür, dass Nachtaugs Beisohn mit den Nagelschiffen zu tun hatte.
    »Was weißt du über die eingekapselte Sonne?«, fasste

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