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Prada Party und Prosecco - Roman

Prada Party und Prosecco - Roman

Titel: Prada Party und Prosecco - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Colgan
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widersprach Julius, »das sind alles Idioten. Vergiss das nie! Los, steig ein, und wir fahren hintenherum.«
    O Mann, der Saal sah wirklich toll aus. Perfekt. Sie hatten zur Feier des Tages unendlich viele Lilien aus aller Welt einfliegen lassen, und jeder Tisch war üppig mit Blumen und Bändern dekoriert. Auf der Zwischenetage hatte man für Champagner und Cocktails Platz gemacht, Hunderte Flaschen Dom P . warteten nur darauf, mit einem Plopp geöffnet zu werden, wenn die Hochzeitsgesellschaft aus der Kirche kam. Ich hatte Carena nicht mehr in einer Kirche gesehen, seit sie sich damals im Schulgottesdienst die Nägel lackierte, aber ich war sicher, dass jeder Pfarrer sie nur zu gerne willkommen geheißen hätte. Ich wanderte umher, um einen Blick auf die Sitzordnung zu werfen, während Julius wichtige Entscheidungen bezüglich der Beleuchtung traf. Natürlich erkannte ich auf der Liste Gast um Gast wieder, eine lange Reihe von Doppelnamen. Unter all den Menschen, die früher zu meinem Bekanntenkreis zählten, fehlte nur ich selbst. Oh, und meine Stiefmutter, und das, obwohl mein Vater mit Sicherheit eingeladen worden wäre, wenn er noch gelebt hätte. Das versetzte mir einen weiteren kleinen Stich. Einen Moment lang dachte ich, na ja, ich bin wenigstens dabei, aber das war ein dummer, wehmütiger Gedanke.
    Julius sah mich auf die Tischordnung starren.
    »Alles Idioten !«, rief er laut zu mir herüber. »Denk daran!«
    »Werd ich machen!«, versprach ich und schüttelte den Kopf.
    Die »Grotte« befand sich in einem Nebenraum seitlich vom Festsaal. Man hatte darin eine von Blumen umrankte Chaiselongue aufgestellt. Ich sollte dort warten und Gruppenaufnahmen machen, während Julius die »Reportage« übernahm, also die künstlerischen Schwarz-WeißFotos, die heutzutage jeder hatte und die es so aussahen ließen, als hätte man in den 1950er Jahren geheiratet. Dahinter stand vermutlich die Überlegung, dass hoffentlich auch die Scheidungsrate ähnlich wie in jener Zeit sein würde. Die Grotte war ebenfalls hinreißend. Im großen Saal eilte das Personal geschäftig hin und her, karrte Champagner, Blumen, Vasen und Lampen heran, um allem den letzten Schliff zu verleihen. Auf einer Seite des Raumes stand eine riesige fünfstöckige Torte. Zuckerrosen ergossen sich in verschwenderischem Überfluss über das Backwerk. Der ganze Saal roch nach Orchideen und Lilien, und der schwere Duft und die Tatsache, dass kein natürliches Licht den Raum erhellte (und das an so einem sonnigen Tag – was hatten sie sich dabei bloß gedacht?), machten das Ganze ein wenig erdrückend. Vielleicht war mir auch nur ein bisschen schwindelig. Ich zwinkerte einem der philippinischen Kellner zu, der zurückgrinste und zu mir herüberkam.
    »Hallo.« Er lächelte höflich.
    »Hallo«, erwiderte ich. »Ich sterbe vor Hunger. Gibt es hier irgendwas zu essen?« Ich fragte mich, ob er wohl jemanden dazu kriegen konnte, mir ein Sandwich zu machen, oder ob ich einfach den Zimmerservice anrufen sollte.
    Er sah schockiert aus. » O nein. Das Essen ist nicht für das Personal.«
    »Oh. Okay.«
    »Ich kann Ihnen die Karte bringen.«
    Ein Club-Sandwich für sechsundzwanzig Pfund? Wohl eher nicht.
    »Nein, ist schon in Ordnung«, lehnte ich ab. »Könnte ich ein Glas Wasser bekommen?«
    Er machte eine diskrete Kopfbewegung in Richtung einer Tür, und ich schlüpfte hindurch.
    Augenblicklich umgab mich das Chaos. Der Ballsaal war ruhig und blumig heiter. Hier hingegen herrschte der helle Wahnsinn. Dutzende von Köchen standen vor riesigen Herden und Hackbrettern aus Edelstahl und gingen in atemberaubendem Tempo ihrer Arbeit nach. So weit das Auge reichte, wurden Teller mit Vorspeisen angerichtet. Da wurde Meerrettich auf Räucherlachs und Kaviarhäppchen verteilt, Oliven wurden fachmännisch auf Schinkenröllchen gesteckt. Fasane mit zusammengebundenen Schenkeln wurden an Spießen geröstet und in den Ofen geschoben oder wieder herausgeholt. In einem unglaublichen Tempo hackten dürre junge Männer und Frauen Gemüse – wer von ihnen nun wer war, konnte man bei den riesigen weißen Mützen und dem grimmigen Gesichtsausdruck nicht so recht erkennen. Der Lärm war ohrenbetäubend, und es war mindestens zehn Grad wärmer als draußen. Ich gab der Person neben mir pantomimisch »Wasser« zu verstehen, und sie schob mir, ohne mit dem Hacken aufzuhören, eine Flasche zu, die offensichtlich schon oft wieder aufgefüllt worden war. Es war mir egal, und ich trank

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