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Prada, Pumps und Babypuder

Prada, Pumps und Babypuder

Titel: Prada, Pumps und Babypuder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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in was für eine Situation ich hier wieder geraten bin. Ich hätte nie behaupten sollen, ich hätte Wehen, ich hätte nie behaupten sollen, meine Fruchtblase sei geplatzt. Das ist mir aber eine Lehre: So was mache ich nie wieder.
    Nach einer Weile sehe ich auf die Uhr. Drei Minuten sind vergangen. Vielleicht sehe ich mal wieder nach. Ich will gerade meinen Mantel nehmen, als die Tür auffliegt.
    »Oh mein Gott, Bex!« Suze stürzt mit wehenden Haaren herein. Sie trägt einen bestickten Miu-Miu-Mantel. »Alles okay? Ich bin sofort gekommen, als ich gehört habe, dass…«
    »Suze?« Ich starre sie völlig verdattert an. »Was…«
    »Deine Mum kommt auch gleich«, sagt sie atemlos. Suze zieht den Mantel aus, unter dem sie noch das Shirt von Danny trägt. »Wir saßen zusammen im Taxi, als wir es erfahren haben. Janice besorgt Zeitschriften und Getränke, und Kelly sagt, sie bleibt im Wartezimmer…«
    »Aber woher…«
    Ich verstehe das nicht. Hat Suze übernatürliche Fähigkeiten oder was?
    »Ich habe auf deinem Handy angerufen, und da war eine fremde Frau dran. Sie hat gesagt, sie ist vom Cavendish«, plappert Suze drauflos, »…und dass du das Handy am Empfang vergessen hast und in den Wehen liegst! Wir sind fast ausgeflippt! Wir haben den Taxifahrer sofort umdrehen lassen, und ich habe das Dinner abgesagt, zu dem ich heute eingeladen war…« Sie bricht ab.
    »Bex, was willst du denn mit deinem Mantel? Stimmt was nicht?«
    »Rebecca geht es bestens!«, sagt Paula, die gerade wieder reinkommt. Sie nimmt mir sanft den Mantel aus der Hand. »Schon vier Zentimeter eröffnet, und sie hat noch nicht mal um Schmerzmittel gebeten!«
    »Keine Schmerzmittel?« Suze ist verblüfft. »Bex, ich dachte, du willst eine PDA!«
    »Ähm…« Ich schlucke.
    »Leider möchte sie keins von unseren Nachthemden anziehen«, fügt Paula tadelnd hinzu.
    »Natürlich nicht!«, sagt Suze entrüstet. »Die sind ja auch grottenhässlich. Bex, hast du deine Tasche denn nicht dabei? Mach dir keine Sorgen, ich gehe schnell los und kaufe dir ein T-Shirt. Und wir brauchen Musik… und Kerzen…« Sie sieht sich kritisch um.
    »Äh… Suze…« Mein Magen ist total verkrampft. »Es ist so…«
    »Klopf, klopf!« Eine neue Stimme an der Tür. »Ich bin’s, Louisa! Können wir reinkommen?«
    Louisa? Das darf doch wohl nicht wahr sein. Sie ist die Aromatherapeutin, die ich für die Geburt eingestellt habe. Wie zum Teufel hat sie davon…
    »Deine Mum hat die ganzen Leute abtelefoniert, die du dabeihaben willst. Damit auch alle rechtzeitig da sind!« Suze strahlt. »Deine Mum ist echt tüchtig. Sind schon alle unterwegs.«
    Ich kriege die Krise. Das geht mir alles viel zu schnell. Louisa hat schon Ölflakons herausgeholt und reibt mir etwas Orangefarbenes auf den Nacken. »So!«, sagt sie. »Tut das gut?«
    »Hervorragend!«, bringe ich hervor.
    »Becky!« Von draußen höre ich Mums schrille Stimme. »Schatz!« Sie kommt mit einer Handvoll Blumen und einer Tüte Croissants herein. »Setz dich! Lass es ruhig angehen! Wo bleibt denn die PDA?«
    »Sie kommt ohne zurecht!«, sagt Suze. »Ist das nicht der Wahnsinn?«
    »Ohne?« Mum ist schockiert.
    »Becky macht Yoga und setzt Atemtechniken zur Schmerzbewältigung ein«, erklärt Paula stolz. »Nicht wahr, Becky? Sie ist schon bei vier Zentimetern!«
    »Schatz, tu dir das nicht an.« Mit Tränen in den Augen fasst Mum mich am Arm. »Nimm Schmerzmittel.«
    Meine Zunge ist in meinem Mund festgeklebt.
    »Das ist jetzt Jasminöl«, raunt Louisa mir ins Ohr. »Das reibe ich dir auf die Schläfen…«
    »Becky?«, fragt Mum nervös. »Hörst du mich überhaupt?«
    »Sie hat bestimmt eine Wehe!«, ruft Suze und nimmt meine Hand. »Bex, schön atmen…«
    »Du schaffst es, meine Kleine!« Mum verzerrt das Gesicht immer mehr. Als hätte sie Wehen.
    »Konzentrieren Sie sich auf das Baby.« Paula sieht mich aufmerksam an. »Konzentrieren Sie sich auf das wunderbare Baby, das Sie jetzt gleich zur Welt bringen…«
    »Jetzt hört mal.« Endlich kann ich wieder sprechen. »Ich… habe gar keine Wehen…«
    »Doch, Becky.« Paula legt mir wieder die Hand auf die Schulter.
    »Bex, du musst mit deiner Energie gut haushalten.« Suze steckt mir einen Strohhalm in den Mund. »Trink etwas Lucozade. Dann geht es dir gleich besser!«
    Hilflos nippe ich an dem abscheulichen Getränk – und dann höre ich draußen schnelle Schritte. Schritte, die ich kenne. Die Tür geht auf, und da ist Luke. Mit blassem Gesicht und dunklen

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