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Prada, Pumps und Babypuder

Prada, Pumps und Babypuder

Titel: Prada, Pumps und Babypuder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Ich reiche dem Standinhaber das Geld, nehme die Pferde und balanciere sie irgendwie noch auf dem Kinderwagen. »Danke sehr!«
    »Sei ein braves Mädchen, Tallulah-Phoebe«, gurrt die Frau in den Wagen. »Sei lieb zu Mum und auch zum neuen Geschwisterchen.«
    »Oh, das ist sie bestimmt!«, sage ich. »Schön, Sie kennengelernt zu haben! Und danke!« Ich beeile mich, von ihr wegzukommen, und muss kichern. Als ich um die Ecke biege, sehe ich Suze, die sich mit einer Frau unterhält. Die Frau hat Strähnchen im Haar, einen Geländebuggy vor sich stehen und drei Kinder mit gestreiften Pullis um sich herum.
    »Bex!«, ruft Suze. »Was möchtest du?«
    »Einen koffeinfreien Cappuccino und einen Muffin mit Schokoraspeln«, rufe ich zurück. »Und ich muss dir unbedingt erzählen, was mir gerade passiert…« Ich halte inne, als die Frau sich umdreht.
    Ich fasse es nicht.
    Lulu.
    Lulu, Suzes schreckliche Freundin vom Land. Mein Herz wird schwer, aber ich winke fröhlich. Was macht die denn hier? Wir hatten doch gerade so viel Spaß.
    Sie kommen auf mich zu, im Schlepptau all die Kleinkinder. Wie Drachen, die man am Strand steigen lässt und hinter sich herzieht. Lulu sieht aus wie immer, ganz das Modell vernünftige Mutter: rosa Cordhosen, weiße Bluse, Perlenohrringe. Kommt vermutlich alles aus ein und demselben langweiligen Katalog für vernünftige Mütter.
    Ja, ja, ich weiß: Das ist ziemlich zickig. Aber ich kann nicht anders. Wir konnten uns von Anfang an nicht leiden. Lulu hat total auf mich herabgesehen, weil ich keine Kinder habe. (Vielleicht auch, weil ich vor ihren Kindern meinen BH ausgezogen habe. Aber ich musste sie irgendwie unterhalten und war eben verzweifelt. Und es ist ja nicht so, als ob sie irgendwas gesehen hätten.)
    »Lulu!« Ich zwinge mich zu lächeln. »Wie geht es dir? Ich wusste gar nicht, dass du heute hier bist!«
    »Das wusste ich selbst nicht!« Lulus Stimme ist so scharf und gestelzt, dass ich aufjaulen könnte. »Aber dann habe ich unerwartet die Gelegenheit bekommen, mein neues Kinderkochbuch hier zu promoten.«
    »Suze hat mir von dem Buch erzählt. Glückwunsch!«
    »Ebenso!« Lulu sieht auf meinen Bauch. »Wir müssen uns unbedingt mal treffen und über Babydinge sprechen!«
    Lulu war mir gegenüber bisher nichts als gemein und oberlehrerhaft. Und jetzt sollen wir plötzlich Freundinnen sein, nur weil ich ein Baby erwarte?
    »Super Idee!«, sage ich. Suze sieht mich an.
    »In meinem Kochbuch gibt es auch ein Kapitel über die Schwangerschaft…« Lulu durchwühlt ihre Tasche und zieht ein Buch hervor. Vorn drauf ist ein Bild von ihr mit einem Strauß Gemüse im Arm. »Ich schicke dir ein Exemplar.«
    »Ah, über Heißhunger auf bestimmte Dinge und so?« Ich nippe an meinem Kaffee. »Ich könnte ein paar Rezepte für alkoholfreie Cocktails brauchen.«
    »Das Buch heißt An das Kind denken.« Lulu runzelt die Stirn. »Unglaublich, was manche Frauen während der Schwangerschaft essen. Lebensmittelzusätze… Zucker…«
    »Ja.« Ich zögere angesichts meines schon halb zum Mund geführten Schokomuffins, beiße dann aber trotzig ab. »Hmm, lecker.«
    Suze muss kichern.
    »Möchten deine Kinder vielleicht etwas abhaben?«, frage ich und breche kleine Stücke ab.
    »Sie essen keine Schokolade!«, sagt Lulu schnippisch. Sie macht ein Gesicht, als wollte ich ihnen Kokain geben. »Ich habe ein paar getrocknete Bananen dabei.«
    »Lulu?« Ein Mädchen mit Headset beugt sich über unseren Tisch. »Sind Sie bereit für das Radiointerview? Und danach würden wir Sie gerne mit Ihren Kindern fotografieren.«
    »Natürlich.« Lulu grinst ihr Pferdegrinsen. »Cosmo, Ivo, Ludo…«
    »Alle meine Rentiere«, murmele ich leise in meinen Bart.
    »Bis später!«, sagt Suze mit gequältem Grinsen. Plötzlich fühle ich mich schlecht. Lulu ist Suzes Freundin, und ich sollte mir mehr Mühe geben. Ich werde nett sein, beschließe ich. Und wenn es mich umbringt.
    »So… das war ja nett, Lulu zu treffen!« Ich versuche, meine Stimme versöhnlich klingen zu lassen. »Sie hat Recht. Wir sollten uns mal treffen. Vielleicht später auf einen Tee…«
    »Keine Lust.« Suzes leise Stimme überrascht mich. Sie starrt in ihren Cappuccino. Plötzlich erinnere ich mich, wie angespannt Suze bei Mums Geburtstag gewirkt hatte, als ich Lulu erwähnte.
    »Suze, habt ihr euch gestritten?«, frage ich vorsichtig.
    »Nicht richtig.« Suze sieht immer noch nicht hoch. »Sie hat viel für mich getan. Sie hat mir so geholfen,

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