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Prada, Pumps und Babypuder

Prada, Pumps und Babypuder

Titel: Prada, Pumps und Babypuder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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ihren Bauch umfasst.
    Set zur Geschlechtsbestimmung.
    Ergebnis zuverlässig und anonym.
    Mein Herz macht einen Sprung. Ich könnte es herausfinden. Ohne Ultraschall. Ohne dass Luke davon erfährt.
    »Äh… kann man das auch online bestellen?« Meine Stimme klingt etwas heiser.
    »Die habe ich hier.« Der Mann holt eine große weiße Schachtel hervor.
    Ich schlucke. »Das nehme ich dann auch noch. Danke.« Ich reiche ihm meine Kreditkarte, und er zieht sie durch.
    »Na, wie geht es der kleinen Tallulah-Phoebe?« Ich höre die Stimme der alten Frau im roten Regenmantel hinter mir. Sie trägt ein verpacktes Schaukelpferd und sieht wieder in meinen vollgestopften Wagen, der noch bei den Erste-Hilfe-Sets steht. »So ein liebes Mädchen! Nicht einen Piep macht sie!«
    Oh, oh. Das wird langsam brenzlig.
    »Ähm… sie schläft immer noch«, sage ich schnell. »Ich möchte sie gerne in Ruhe lassen…«
    »Nur einen kleinen Blick! Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie sie unter all diesen Sachen schlafen kann. Kannst du das denn, kleine Tallulah-Phoebe?« Die Frau beugt sich über den Wagen und schiebt alle Sachen zur Seite.
    »Bitte, lassen Sie sie in Ruhe!« Ich gehe auf den Wagen zu. »Sie ist sehr sensibel… und hat Angst vor Fremden…«
    »Sie ist weg!« Die alte Frau schreit und schnellt ganz bleich wieder hoch. »Das Baby ist weg! Da ist nur noch eine Decke!«
    Mist.
    »Ähm…« Ich erröte. »Es ist so…«
    »Miss, Ihre Kreditkarte funktioniert nicht«, sagt der Mann an der Kasse.
    »Sie muss funktionieren.« Ich drehe mich zu ihm um und bin einen Moment abgelenkt. »Die habe ich erst letzte Woche bekommen.«
    »Ein Kind wurde entführt!«
    Zu meinem Entsetzen hat sich die Regenmantelfrau mit der Spitzendecke in der Hand zu einem Sicherheitsbeamten durchgekämpft. »Die kleine Tallulah-Phoebe ist weg! Ein Baby ist verschwunden!«
    »Haben Sie das gehört?«, ruft eine blonde Frau schockiert aus. »Ein Kind wurde entführt! Jemand muss die Polizei rufen!«
    »Nein, es wurde niemand entführt!«, rufe ich. »Das ist… ein Missverständnis!« Aber kein Mensch hört mehr zu.
    »Sie hat im Wagen geschlafen!« Die alte Frau spricht zu allen, die es hören wollen. »Und dann war da nur noch diese Decke! Die Menschen sind furchtbar!«
    »Ein Baby ist verschwunden!«
    »Sie haben sie sich einfach geschnappt!«
    Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Eltern rufen mit entsetztem Aufschrei ihre Kinder zu sich. Zwei Sicherheitsbeamte eilen mit knackenden Walkie-Talkies auf mich zu.
    »Mittlerweile haben die Entführer ihr bestimmt schon die Haare gefärbt und ihr was anderes angezogen«, sagt die blonde Frau hysterisch. »Die sind schon halb in Thailand.«
    »Madam, die Ein- und Ausgänge sind sofort gesperrt worden, als wir davon erfahren haben.« Der eine Sicherheitsbeamte versucht, mich zu beruhigen. »Hier kommt niemand rein oder raus, bis wir Ihr Baby gefunden haben.«
    Okay. Ich muss die Situation in den Griff kriegen. Ich muss allen sagen, dass es falscher Alarm ist. Ja. Ich gebe einfach zu, dass ich Tallulah-Phoebe erfunden habe, um die Schlange zu umgehen. Das wird sicher jeder verstehen…
    Nein. Das werden sie nicht. Sie werden mich lynchen.
    »Die Karte ist durchgegangen. Haben Sie die PIN?« Der Mann an der Kasse scheint gänzlich unbeeindruckt von dem Tohuwabohu. Ich gebe die PIN ein, und er reicht mir die Tüte.
    »Ihr Kind ist verschwunden, und sie kauft noch ein?« Die blonde Frau ist entsetzt.
    »Können Sie das Kind bitte genau beschreiben, Madam? Die Polizei ist informiert, und es ist eine Nachricht an alle Flughäfen rausgegangen…«
    Ich werde nie wieder lügen. Nie wieder.
    »Ich… äh…« Mir versagt die Stimme. »Ich muss da wohl was… erklären.«
    »Ja?« Die beiden Sicherheitsbeamten sehen mich erwartungsvoll an.
    »Bex?« Ich höre Suzes Stimme. »Was ist denn hier los?« Suze schiebt mit einem Arm den Zwillingswagen auf mich zu und balanciert Clementine auf dem anderen.
    Gott sei Dank, Gott sei Dank, Gott sei Dank…
    »Da bist du ja!« Ich reiße Clementine aus Suzes Arm und packe ordentlich Erleichterung in meine Stimme. »Komm her, meine kleine Tallulah-Phoebe!«
    Ich drücke Clementine an mich und versuche damit zu vertuschen, dass sie ihre Arme nach Suze ausstreckt.
    »Ist das das vermisste Kind?« Der eine Sicherheitsbeamte sieht sich Clementine genau an.
    »Vermisste Kind?«, fragt Suze ungläubig. Da bemerkt sie die Menschenmenge um uns herum. »Bex, was um Himmels willen

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