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Prada, Pumps und Babypuder

Prada, Pumps und Babypuder

Titel: Prada, Pumps und Babypuder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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er so viel zu tun hat. Aber wenn Venetia das kann, warum ich nicht auch?
    »Okay, wird gemacht«, sage ich. »Und ich sage dir Bescheid, wie es gelaufen ist. Danke, Suze.« Ich trinke mein Glas leer und stelle es beschwingt auf den Tisch. »So!«
    »So«, erwidert Suze. »Bist du bereit?«
    »Ich glaube schon.« Ich bin aufgeregt. »Los!«
    Ich hole den Test und fummele an der Plastikhülle herum. In ein paar Minuten werde ich es wissen. Das ist fast so aufregend wie die Geburt selbst!
    Ich glaube ja, es wird ein Junge. Oder vielleicht ein Mädchen.
    »Hey, Bex. Warte«, sagt Suze plötzlich. »Wie wirst du es vor Luke verheimlichen?«
    »Was meinst du?«
    »Wenn das Baby geboren wird! Wie verheimlichst du, dass du es vorher schon wusstest?« Ich halte inne. Guter Einwand.
    »Ich tue halt überrascht«, sage ich. »Das kann ich.« Ich setze einen supererstaunten Blick auf und rufe: »Oh… es ist ein Junge!«
    Suze verzieht das Gesicht. »Bex, das war grauenhaft!«
    »Ich war nicht vorbereitet«, sage ich schnell. »Ich versuche es noch mal.« Ich konzentriere mich und rufe dann: »Oh… ein Mädchen!«
    Suze schüttelt den Kopf und jault auf. »Das ist so unecht! Bex, du musst dich richtig in die Figur einfühlen. Method Acting.«
    Och nö. Jetzt geht das wieder los. Suze hat mal ein Semester Schauspiel studiert und hält sich seitdem praktisch für Judi Dench. (Es war gar keine richtige Schauspielschule, nur eine private, für die schön der Vater bezahlen darf, und nachmittags lernt man dort kochen. Das wird aber nicht mehr erwähnt.)
    »Stell dich hin«, befiehlt sie. »Erst machst du ein paar Aufwärmübungen…« Sie rollt den Kopf und schüttelt die Arme. Ich ahme sie wenig begeistert nach. »Also, was ist dein Ziel?«
    »Luke zu täuschen«, antworte ich.
    »Nein! Dein inneres Ziel. Deine Figur .« Suze schließt die Augen, als spreche sie mit Geistern. »Du bist gerade Mutter geworden. Du siehst dein Kind zum ersten Mal. Du bist erfreut… überrascht… es ist ein anderes Geschlecht, als du vermutet hast… in deinem ganzen Leben warst du noch nie so überwältigt… das musst du spüren!«
    »Es ist… ein Junge!« Ich greife mir an die Brust. Suze fuchtelt mir vor der Nase herum.
    »Mehr, Bex! Noch mal! Mehr Leidenschaft!«
    »Es ist ein Junge! Mein Gott, ein JUNGE!!!« Meine Stimme hallt durch die Küche, ein Löffel fällt von der Anrichte.
    »Hey, das war richtig gut!« Suze ist beeindruckt.
    »Wirklich?« Ich bin ganz aus der Puste.
    »Ja! Damit überzeugst du ihn. Also lass uns den Test machen.«
    Ich hole uns ein Glas Wasser, während Suze die Packung aufreißt und eine Spritze herausholt.
    »Oh, sieh mal, man muss Blut abnehmen«, sagt sie fröhlich.
    »Blut abnehmen?« Ich sehe sie erschrocken an.
    »›Der Bluttest kann schnell und einfach vorgenommen werden‹«, liest Suze vor. »›Bitten Sie zunächst einen Arzt oder eine Krankenschwester, Ihnen Blut abzunehmen.‹« Suze nimmt eine kleine Plastikschachtel. »Hier ist die Nadel. Ich bin der Arzt.«
    »Okay.« Ich nicke und versuche, mir meine Bedenken nicht anmerken zu lassen. »Äh, Suze… hast du schon mal eine Spritze gesetzt?«
    »Klar«, sagt Suze selbstbewusst. »Bei Schafen habe ich das schon gemacht. Denn mal los!« Sie bringt die Nadel an der Spritze an. »Krempel mal deinen Ärmel hoch!«
    Bei Schafen?
    »Und was passiert dann mit der Blutprobe?« Ich versuche, Zeit zu gewinnen.
    »Die wird eingeschickt.« Suze liest die Anleitung. »Die Ergebnisse werden anonym und diskret zugestellt. In zehn bis zwölf Wochen.«
    Was?
    »Zehn bis zwölf Wochen?« Ich nehme ihr die Anleitung aus der Hand. »Was soll das denn? Dann ist das Baby doch schon da.« Ich suche nach einem Express-Service, finde aber keinen. Schließlich gebe ich enttäuscht auf. »Zwölf Wochen. Dann können wir das wohl vergessen.«
    Suze seufzt und setzt sich neben mich. »Bex, hast du dir das denn nicht angeguckt, bevor du den Test gekauft hast?«
    »Na ja… ehrlich gesagt, nein. Ich dachte, das wäre wie ein Schwangerschaftstest. Mit einem blauen und einem rosa Streifen.«
    Dämlicher Test. Zudem hat er schlappe 40 Pfund gekostet. Alles Betrug. Bilden die sich ein, es wäre schwangeren Frauen so wichtig, das Geschlecht ihres Kindes zu erfahren? Die paar Monate Warten. Und außerdem ist es doch gar nicht wichtig, solange das Kind gesund ist. Nur das zählt…
    »Sollen wir es noch mal mit dem Ring probieren?«, unterbricht Suze meine Gedanken.
    »Au ja!«
    Wir

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